Das HausschafOvis orientalis aries ist die domestizierte Form des Wildschafs und zählt zu den ältesten Haustieren des Menschen. Es wird weltweit zur Gewinnung von Fleisch, Milch und Wolle gehalten und ist an unterschiedlichste Lebensräume angepasst.
Wissenschaftlicher Name:Ovis orientalis aries Synonyme: Schaf, domestiziertes Schaf.
Systematik
Stamm: Chordatiere Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
Klasse: Säugetiere Mammalia
Ordnung: Paarhufer Artiodactyla
Unterordnung: Wiederkäuer Ruminantia
Familie: Hornträger Bovidae
Unterfamilie: Ziegenartige Caprinae
Gattung: Schafe Ovis
Art: Wildschaf Ovis orientalis
Unterart: Hausschaf
Schafe
Beschreibung
Vorkommen: Weltweit verbreitet, in nahezu allen Klimazonen gehalten. Domestiziert im Vorderen Orient vor rund 10.000 Jahren.
Merkmale:
Körpergröße 60–100 cm Schulterhöhe, Gewicht 45–160 kg, abhängig von Rasse und Nutzung.
Fell aus feiner Wolle oder gröberem Haarkleid; Farbvarianten von weiß über braun bis schwarz.
Hörner bei Widdern oft stark gebogen, bei vielen Rassen hornlos.
Lebensweise: Herdentiere, sozial und friedlich, stark auf den Menschen angewiesen.
Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter; Wiederkäuer mit vierteiligem Magen.
Fortpflanzung: Tragzeit etwa 150 Tage, meist 1–2 Lämmer pro Geburt.
Feinde: In freier Wildbahn Wölfe, Luchse, Greifvögel; in menschlicher Obhut gut geschützt.
Bezeichnungen:
Lamm: Tiere, die nicht älter als ein Jahr sind.
Milchlamm: Tiere, die mindestens acht Wochen, aber nicht älter als ein halbes Jahr sind.
Hammel (Schöps): männliche, kastrierte Tiere.
Schaf (Mutterschaf, Au, Aue): über ein Jahr alte weibliche Tiere.
Bock (Widder): über ein Jahr alte männliche, nicht kastrierte Tiere.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Lammfleisch hat ein mildes Aroma. Die Keule ist relativ mager, erhält man jedoch ein Stück mit Knochen, ersetzt das Knochenmark das fehlende Fett. Ebenfalls mager ist das Rückenstück, auch Lammkarree oder Lammlachse genannt. Saftiger und mit Fett durchwachsen sind das Nackenfleisch und die Lammbrust. Die knorpeligen Enden der Rippen können ebenso wie die weicheren Knochenanteile mitgegessen werden. Ebenfalls mit Fett durchwachsen ist der dünne Bauchlappen (Dünnung). Lammkoteletts stammen entweder aus dem vorderen Teil des Rückens und werden dann Stielkoteletts genannt, die Lendenkoteletts stammen dagegen aus dem hinteren Rippenstück. Bei den Lendenkoteletts sind an der Unterseite die kleinen Filets angewachsen. Das Fleisch beider Arten ist sehr saftig und zart. Die Scheiben vom ausgelösten Kotelettstrang nennt man auch Lamm-Chops.
Die Ernährung der Tiere beeinflusst die Qualität des Fleisches. Für die Rohkost-Ernährung eignet sich nur Fleisch von Tieren, die artgerecht, d.h. auf Weiden, gehalten werden und nicht mit Getreide gefüttert werden. Tiere aus Irland und Neuseeland erfüllen diese Bedigungen meist eher als Tiere aus Mitteleuropa. Diese bekommen selbst bei sogenannter "Weidehaltung" zumindest im Winter Getreide als "Kraftfutter" zugefüttert.
Lamm, Bries
Lamm, Brust
Lamm, Kotelett
Nährstoffe
Lammfleisch, Kotelett
Nährstoff
Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil
Wasser
52,0
Kohlenhydrate
0,0
Eiweiße
14,9
Fette
32,0
Rohfasern
0,0
Mineralstoffe
0,8
Lammfleisch, Keule
Nährstoff
Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil
Wasser
64,0
Kohlenhydrate
0,0
Eiweiße
18,0
Fette
18,0
Rohfasern
0,0
Mineralstoffe
1,1
Lamm, Herz
Nährstoff
Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil
Wasser
75,0
Kohlenhydrate
0,0
Eiweiße
15,3
Fette
6,0
Rohfasern
0,0
Mineralstoffe
1,2
Lamm, Leber
Nährstoff
Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil
Wasser
70,1
Kohlenhydrate
1,8
Eiweiße
20,0
Fette
5,4
Rohfasern
0,0
Mineralstoffe
1,1
Wissenswertes
Das Hausschaf ist die domestizierte Form des Muffelwilds. Es ist eine der ältesten Haustierarten, die ersten Tiere wurden wahrscheinlich vor 10 000 Jahren in Anatolien domestiziert. Es dient als Lieferant von Fleisch und Wolle. Man unterscheidet heute ca. 100 verschiedene Rassen, wie z.B. Heidschnucken, das Karakulschaf, Merinos, Bergschafe, Rhönschafe und Suffolks. In Deutschland werden sie vor allem im Norden zur Landschaftspflege eingesetzt. Sie erhalten Grünflächen oder Landschaftsformen wie die Heide. Ohne die Schafe würden diese Landschaften sich in Steppen oder Wälder verwandeln. Eine besondere Funktion besitzen Schafe beim Schutz von Deichen. Sie verhindern dort nicht nur die Versteppung, sondern festigen mit ihrem Tritt auch deren Struktur.
Schafwolle ist ein wichtiger Rohstoff für Kleidung und Textilien.
Der Name „Schaf“ stammt vom althochdeutschen „scaf“.
Lämmer gelten in vielen Kulturen als Symbol für Unschuld und Reinheit.