Wasserlinse, kleine
Kleine Wasserlinse Lemna minor ist eine frei schwimmende, winzige Blütenpflanze (Wasserpflanze) aus der Familie der Aronstabgewächse, die stehende bis langsam fließende Gewässer als grünen Teppich bedeckt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Lemna minor
Synonyme: Entengrütze, Entengrün, Entenflott.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
- Unterklasse: Froschlöffelähnliche Alismatidae
- Ordnung: Froschlöffelartige Alismatales
- Familie: Aronstabgewächse Araceae
- Unterfamilie: Wasserlinsengewächse Lemnoideae
- Gattung: Wasserlinsen Lemna
- Art: Kleine Wasserlinse
Zur Gattung der Wasserlinsen gehören sieben weitere Arten, zwei davon sind ebenfalls in Mitteleuropa heimisch:
- Bucklige Wasserlinse Lemna gibba
- Dreifurchige Wasserlinse Lemna trisulca
Beschreibung
- Vorkommen: E Kosmopolit der gemäßigten bis tropischen Zonen; bis 1500 Meter.
- Standorte: windgeschützte, stehende Gewässer oder sehr langsam fließende Gräben, Bäche oder Flüsse; Massenbestände in stickstoffsalzreichen und einigermaßen warmen Gewässern.
- Kennzeichen: Blattartige, mit Luft gefüllte Schwimmglieder mit einer Wurzel, alle Schwimmglieder rund oder eiförmig, beiderseits flach, zwei bis drei Millimeter im Durchmesser, beiderseits grün oder an der Unterseite rötlich überlaufen; Blüte unscheinbar, grün; Vermehrung durch Sprossung.
- Verwechslung: Ist mit der Teichlinse Spirodela polyrhiza möglich, die beiden Arten sind oft vergesellschaftet. Die Teichlinse besitzt im Gegensatz zur Kleinen Wasserlinse nicht nur eine Wurzel pro Schwimmglied, sondern ein Büschel aus fünf bis fünfzehn Wurzeln. Sie ist genauso zu verwenden.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze im Frühjahr und Sommer.
Die kleinen Blättchen sind zart-grün, leicht spinatig-erbsig im Geschmack, mit milder, wässriger Textur.
Hinweis: Wasserlinsen können Nährstoffe und Spurenelemente akkumulieren – die Zusammensetzung schwankt je nach Wasserqualität deutlich.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 92,0 |
Kohlenhydrate | 2,8 |
Eiweiße | 3,5 |
Fette | 0,6 |
Rohfasern | 1,2 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 5–12 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Wasserlinse besitzt für Wasserpflanzen typische Begleitstoffe:
- Proteine mit gutem Aminosäureprofil (Art/Standort-abhängig).
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren in Spuren (Linol-/α-Linolensäure).
- Chlorophyll, Carotinoide (v. a. Lutein/Zeaxanthin) – grüne Farbe, antioxidatives Potenzial.
- Polyphenole/Gerbstoffe in geringen Mengen; leichte Adstringenz möglich.
- Mineralstoffe (v. a. Kalium, je nach Gewässer auch Calcium/Eisen – stark standortabhängig).
Wissenswertes
- Namensgebung: Lemna leitet sich wahrscheinlich von griech. límnē (Λίμνη = See/Teich) ab; minor bedeutet „klein“ – im Vergleich zu größeren Verwandten wie Spirodela. Die volkstümlichen Namen "Entengrütze" und Entengrün" spielen auf die Bedeutung der Pflanze als Futterquelle für Wasservögel an.
- Heilkunde: In einigen Volksmedizin-Traditionen werden Wasserlinsen als kühlend und hautberuhigend beschrieben; Abkochungen/Waschungen kommen in historischen Quellen vor (regionale Unterschiede).
- Nutzpflanze: Die Kleine Wasserlinse ist eine eiweißreiche Futterpflanze für Wasservögel und Fische und wird aufgrund ihres Eiweißreichtums auch an Nutztiere verfüttert. Sie gehört zu den am schnellsten wachsenden höheren Pflanzen.
- Mythos und Geschichte: Die lautlose, schnelle Vermehrung auf stillen Wassern inspirierte vielerorts Bilder von Stille, Ausdauer und Verhüllung. In Teich- und Klosterkulturen galten Wasserlinsen als „grüner Schleier“, der das Wasser „zur Ruhe bringt“. In bäuerlichen Überlieferungen waren sie zugleich Zeigerpflanzen für nährstoffreiche (oft „zu fette“) Teiche.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen wurden Schalen mit frisch geschöpften Wasserlinsen zu Ernte- und Wetterorakeln genutzt: Dichte/Verteilung auf der Oberfläche galten als Omen für Fülle oder Magerrat. Als Übergangspflanze zwischen Wasser und Luft taucht sie in Reinigungs- und Schutzriten auf (ruhiges Wasser, bedeckt von Grün).
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Wasserlinse verkörpert Leichtigkeit und Anpassung: winzig, doch in der Gemeinschaft kraftvoll. Ihr ruhiges Schweben auf der Oberfläche steht für Gleichgewicht, das Element Wasser für Fluss und Emotion, das leuchtende Grün für Regeneration. In energetischen Zuordnungen verbindet sie das Sakralchakra (Svadhisthana) – Bewegung, Flüssigkeit – mit dem Herzchakra (Anahata) – Milde, Erneuerung – und, durch die stille Fläche, mit dem Kronenchakra (Sahasrara) – Weite und stille Präsenz.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre