Hauswurz
Hauswurz Sempervivum ist eine sukkulente Gattung aus der Familie der Dickblattgewächse, bekannt für ihre rosettenförmige Wuchsform und extreme Robustheit. Einige Arten gelten in kleinen Mengen als essbar. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftlicher Name: Sempervivum
Synonyme: Dachwurz, Donnerwurz.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
- Ordnung: Steinbrechartige Saxifragales
- Familie: Dickblattgewächse Crassulaceae
- Gattung: Sempervivum
Zur Gattung Sempervivum gehören etwa vierzig bis sechzig Arten, darunter die Echte Hauswurz Sempervivum tectorum und zahlreiche lokale Formen und Hybriden.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Sempervivum ist in Gebirgsregionen Europas, Kleinasiens und des Kaukasus verbreitet. Sie besiedelt sonnige, felsige Standorte, Dächer, Mauern und Magerrasen.
- Kennzeichen: Typisch ist die bodennahe Rosette aus dickfleischigen, spitzen Blättern. Die Pflanzen sind winterhart, trockenheitsresistent und bilden reichlich Ableger. Die Blüten stehen auf hohen Stängeln, meist rosa bis purpurfarben, und erscheinen erst nach mehreren Jahren – danach stirbt die Rosette ab.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Blätter junger Rosetten sind roh in sehr kleinen Mengen essbar. Ihr Geschmack ist säuerlich-frisch, jedoch leicht adstringierend.
Saison: Ganzjährig verfügbar, da winterhart – jedoch besonders zart im Frühjahr.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Blätter bleiben bei Zimmertemperatur mehrere Tage haltbar.
Besondere Inhaltsstoffe
- Schleimstoffe: reizlindernd und kühlend
- Gerbstoffe: adstringierend, leicht bitter
- Harze und organische Säuren: konservierend, reizhemmend
Wissenswertes
- Namensgebung: Sempervivum bedeutet „immerlebend“ – ein Hinweis auf die Zähigkeit der Pflanze. „Hauswurz“ und „Dachwurz“ beziehen sich auf die traditionelle Dachbepflanzung zur Blitzabwehr.
- Heilkunde: Volksheilkundlich wurde der Pflanzensaft bei Insektenstichen, Verbrennungen, Entzündungen und Ohrenschmerzen eingesetzt. Der frische Saft gilt äußerlich als reizlindernd und leicht desinfizierend.
- Nutzpflanze: Sempervivum wird in Steingärten, auf Gründächern und zur Begrünung von Mauern kultiviert. Sie benötigt kaum Pflege und gilt als besonders langlebig.
- Mythos und Geschichte: Schon die Römer pflanzten Hauswurz auf Dächern als Schutz gegen Blitze und Dämonen. Im Mittelalter galt sie als „Donnerkraut“, das vor Unheil schütze und Häuser „lebendig“ hielt.
- Magie und Brauchtum: Traditionell wurde sie in Schutzzauber eingebunden, z. B. als Haussegen auf dem Dachfirst.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Hauswurz steht symbolisch für Widerstandskraft, Selbstheilung und Anpassungsfähigkeit in rauer Umgebung. Ihre Fähigkeit, mit minimaler Versorgung auf nährstoffarmen Böden zu gedeihen, wird spirituell als Ausdruck einer tiefen inneren Lebensenergie verstanden – sie wirkt wie ein stilles Versprechen der Erneuerung und Regeneration. Die Hauswurz wird in der energetischen Pflanzenlehre dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet. Dieses Chakra steht für Verwurzelung, Sicherheit und Überleben.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre