Klappertopf, kleiner
Kleiner Klappertopf Rhinanthus minor ist eine einjährige Wildpflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse mit auffälligen gelben Blüten und parasitischer Lebensweise. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Rhinanthus minor
Synonyme: Gelber Klappertopf, Gewöhnlicher Klappertopf, Kleiner Zottiger Klappertopf, Milchdieb, Milchschlem.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Sommerwurzgewächse Orobanchaceae
- Gattung: Klappertöpfe Rhinanthus
- Art: Kleiner Klappertopf
Zur Gattung Rhinanthus gehören ca. 50 Arten, darunter folgende:
- Zottiger Klappertopf Rhinanthus alectorolophus
- Kleiner Klappertopf Rhinanthus minor
- Großer Klappertopf Rhinanthus serotinus
Beschreibung
- Vorkommen: Eurasien, Nordamerika; bis 2000 Meter.
- Standorte: Wiesen, Weiden, Äcker, Wegränder; braucht kalk- und nährstoffarmen, nicht zu trockenen Lehm- oder Tonboden.
- Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel einfach oder verzweigt, kahl oder nur mit vereinzelten Haaren, vierkantig; Blätter gegenständig, kahl oder sehr kurz behaart, zwei bis vier Zentimeter lang und einen halben bis ein Zentimeter breit, sitzend oder kaum gestielt, regelmäßig gezähnt, dunkelgrün; sechs bis zwölf Blüten in ährenähnlichen Trauben am Ende des Stängels, Kelch siebzig bis einhundertzwanzig Millimeter lang, abgeflacht, bauchig, vorne mit vier kurzen, an der Basis breiten, spitz zulaufenden Zähnen, Blütenkrone zweilippig, einhundertdreißig bis einhundertsiebzig Millimeter lang, hell, dottergelb, Oberlippe helmartig und mit violettem Zahn; Blütezeit: Mai bis September; Frucht braune, flache Kapsel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Alle Rhinanthus-Arten werden als giftig beschrieben. Sie enthalten den Inhaltsstoff Aucubin, der zu Entzündungen im Magen-Darm-Kanal, Diarrhöen und Koliken führen kann. Einzelne Berührungen oder Probierimpulse werden meist rasch durch unangenehmen Geschmack oder trockene Textur gestoppt.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, die zum Teil pharmakologisch wirksam sind:
- Iridoide (z. B. Aucubin): Wirken antimikrobiell und leicht bitter, in hoher Dosis leberschädigend
- Phenylpropanoide: Können antientzündlich wirken, sind aber in dieser Gattung wenig untersucht
- Gerbstoffe: Zusammenziehend, hemmen Bakterienwachstum
- Flavonoide: Radikalfänger, meist in Blüten konzentriert
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Samen klappern in den reifen Früchten, daher der deutsche Name "Klappertopf". Der Gattungsname Rhinathus stammt angeblich von griechisch anthos = Blüte und rhis, rhinos = Nase, wegen der an eine Hakennase erinnernde Form der Oberlippe.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurde der Kleine Klappertopf gelegentlich als harntreibendes und schweißtreibendes Mittel verwendet, bei Augenentzündungen oder äußerlich bei Hautleiden. Heute wird er nur noch selten medizinisch genutzt.
- Nutzpflanze: Der Klappertopf kann bei der Umgestaltung einer reinen Wiese zu einer blütenreichen Naturwiese helfen: Als Schmarotzer hält er das Gras kurz und wilde Blütenpflanzen bekommen die Gelegenheit, sich auszubreiten.
- Mythos und Geschichte: Früher galt der Klappertopf als „Armenpflanze“ und wurde in Zeiten großer Not gelegentlich als Viehfutter oder in Tees genutzt. Die klappernden Samen wurden von Kindern als „Rassel“ verwendet.
- Magie und Brauchtum: Der Klang der trockenen Samenkapseln wurde volkstümlich mit Schutzgeistern oder Kobolden in Verbindung gebracht. In manchen Gegenden wurden die Pflanzen an Türen aufgehängt, um böse Geister fernzuhalten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Als Zwischenwesen zwischen Parasit und Blühpflanze steht der Klappertopf symbolisch für Grenzgänge, Übergänge und das feine Spiel zwischen Geben und Nehmen. In der Chakrenlehre könnte er dem Kehlchakra zugeordnet werden – er regt zur Beobachtung und Klärung von Kommunikation an.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre