Kartoffel

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Kartoffel Solanum tuberosum ist ein weltweit verbreitetes Nachtschattengewächs mit unterirdischen, stärkehaltigen Knollen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Solanum tuberosum
Synonyme: Erdapfel, Erdbirne, Grumbiere, Grundbirne, Krumbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Gattung: Nachtschatten Solanum
  • Art: Kartoffel

Zur Gattung Solanum gehören ca. 1500 Arten, darunter eine Reihe von Nutzpflanzen:

Kartoffel, Knolle

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Kartoffel stammt ursprünglich aus den Anden Südamerikas. Von dort gelangte sie im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde im Lauf der Zeit zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel weltweit.
  • Kennzeichen: Ausdauernde, bis zu ein Meter hohe, in Kultur einjährige krautige Pflanze; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, weich behaart, gestielt, zehn bis dreißig Zentimeter lang und fünf bis fünfzehn Zentimeter breit, Blättchen in der Form sehr variabel, meist oval oder eiförmig zugespitzt; Blüten in endständigen, lockeren Blütenständen, mit fünf verwachsenen Kronblättern, glockenförmig, weiß, rosa, blau oder violett gefärbt; Beerenfrucht, grün oder violett;

Rohkosttipps und Erfahrungen

Kartoffeln enthalten roh einen hohen Anteil an Stärke sowie das Alkaloid Solanin. Beides wirkt bei rohem Verzehr belastend bzw. toxisch. Rohe Kartoffel schmecken daher im besten Fall neutral oder dumpf und wer sich instinktiv roh ernährt, wird sich selten von ihr angezogen fühlen. Eine Ausnahme bilden sehr junge, kleine Knollen, die bei Bedarf süßlich schmecken können.

Saison: Je nach Sorte von Juni (Frühkartoffeln) bis Oktober. Lagerware ist ganzjährig erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Trocken, kühl, dunkel und luftig gelagert, halten sich Kartoffeln mehrere Monate. Keimende Knollen sind nicht mehr zum Rohverzehr geeignet.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 80,0
Kohlenhydrate 16,1
Eiweiße 1,7
Fette 0,3
Rohfasern 1,0
Mineralstoffe 0,9

Besondere Inhaltsstoffe

Kartoffeln enthalten neben Stärke auch sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Solanin: Glykoalkaloid mit toxischer Wirkung in Schale, Keimen und grünen Stellen
  • Chaconin: Weiteres Alkaloid mit ähnlicher Wirkung wie Solanin
  • Stärke: Schwer verdaulich im rohen Zustand; wird im Dünndarm nur teilweise verwertet

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Solanum ist der lateinische Name des Schwarzen Nachtschattens, vom lateinischen Wort solamen = Trost abgeleitet, wahrscheinlich wegen der schmerzlindernden Wirkung der Pflanze. Der Artname ist ebenfalls lateinischen Urspungs: tuberosus = knollig. Das Wort "Kartoffel" ist über die italienische Bezeichnung tartuffoli = Trüffel wegen der Ähnlichkeit der Knollen mit Trüffeln entstanden. Regional sind auch Bezeichnungen wie „Erdapfel“ (Süddeutschland/Österreich) oder „Potaten“ (historisch) gebräuchlich.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als erweichend, harntreibend und narbenbildend beschrieben.
    Kartoffelsaft wird äußerlich bei Hautreizungen und innerlich bei Magenbeschwerden verwendet. Gekochte und zerdrückte Kartoffeln finden Anwendung als feuchte Wärmeumschläge.
  • Nutzpflanze: Die Kartoffel ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Sie wurde schon vor über 8000 Jahren in den Anden kultiviert. Um 1570 wurde sie von den Spaniern in Europa eingeführt und wurde zu Beginn des Industriezeitalters zu einem wichtigen Grundnahrungsmittel.
  • Mythos und Geschichte: Ursprünglich von den Inka kultiviert, kam sie im Zuge der spanischen Kolonisation nach Europa. Friedrich der Große förderte ihren Anbau in Preußen gezielt.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Erde; Magische Kräfte: Bildmagie, Heilung.
    In Südamerika wurde sie traditionell rituell genutzt. In Europa galt sie zeitweise als „Teufelsfrucht“, bevor sie zum Volksnahrungsmittel wurde.
    Um sich vor Erkältungen zu schützen, sollte man den ganzen Winter eine Kartoffel (dieselbe Kartoffel) in der Hosen- oder Jackentasche mitführen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kartoffel steht für Erdverbundenheit, Sättigung und Überleben. In der Chakrenlehre kann man sie dem Wurzelchakra (Muladhara) zuordnen.

→ Siehe auch: Nachtschattengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung