Kreuzblume, bittere

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Bittere Kreuzblume Polygala amara ist eine zierliche Wildpflanze aus der Familie der Kreuzblumengewächse, die bevorzugt auf kalkhaltigen Wiesen und Trockenhängen vorkommt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Polygala amara L.
Synonyme: Bitteres Heimtraut, Bittere Ramsel, Blaue Milchblume.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Kreuzblumengewächsartige Fabales
  • Familie: Kreuzblumengewächse Polygalaceae
  • Gattung: Polygala
  • Art: Bittere Kreuzblume

Die Gattung Polygala umfasst weltweit über 400 Arten. In Mitteleuropa sind etwa sechs bis acht Arten heimisch, darunter das Gemeine Kreuzblümchen Polygala vulgaris und die Alpen-Kreuzblume Polygala alpestris.

Seltene weiß blühende Form der Bitteren Kreuzblume (Polygala amara) auf einem Kalkmagerrasen. Die normalerweise blauvioletten Blüten können in seltenen Fällen auch weißlich erscheinen.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Mitteleuropa, bevorzugt auf Kalkmagerrasen, Trockenhängen und lichten Wäldern; eher selten.
  • Kennzeichen: Kleine, zierliche Pflanze mit aufrechtem Wuchs bis ca. zwanzig Zentimeter. Blätter schmal, wechselständig. Die auffälligen, tief blauvioletten Blüten ähneln in ihrer Form jenen der Erbsenblütengewächse, sind aber kleiner. Sie stehen in lockeren Ähren und erscheinen von Mai bis Juli. Gelegentlich treten auch weißlich blühende Formen auf, die seltener sind, aber botanisch zur gleichen Art gehören. Solche Farbvarianten sind meist standortabhängig und genetisch bedingt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Pflanze schmeckt deutlich bitter. Einzelne Blätter oder Blüten können instinktiv getestet werden, gelten jedoch als eher schwer genießbar. Bitterstoffe regen die Verdauung an, weshalb sie in der Naturheilkunde geschätzt wird – roh allerdings in nur kleinen Mengen sinnvoll.

Besondere Inhaltsstoffe

Polygala amara enthält spezifische Bitterstoffe, die ihr den Namen amara eingebracht haben:

  • Polygala-Bitterstoffe (v. a. Polygalin): Fördern Magensaftsekretion, verdauungsanregend
  • Saponine (z. B. Polygalasäure): Schleimlösend, reizend auf die Schleimhäute
  • Gerbstoffe: Zusammenziehend, antimikrobiell
  • Flavonoide (z. B. Luteolin): Antioxidativ, entzündungshemmend

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Polygala“ bedeutet „Vielmilch“ (griech. poly = viel, gala = Milch), da man früher glaubte, Kühe gäben mehr Milch beim Weiden der Pflanze. „Amara“ weist auf den bitteren Geschmack hin. „Heimtraut“ ist ein altes deutsches Wort für verschiedene kleine Kräuter.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin als Bittermittel und gegen Hustenreiz verwendet. Früher Bestandteil von Magentees und Bronchialmischungen.
  • Nutzpflanze: Keine wirtschaftliche Bedeutung. Selten als Zierpflanze in Naturgärten mit Kalkstandorten.
  • Mythos und Geschichte: Wurde im Mittelalter gelegentlich mit der Wirkung von Enzian verglichen. Galt als "Pflanze für die Stimme" bei Heiserkeit.
  • Magie und Brauchtum: In der Alchemie als Pflanze des „Lauten Geistes“ erwähnt. Keine verbreiteten Rituale bekannt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze steht für Klarheit, Entgiftung und aufrichtige Stimme. Unterstützt symbolisch die innere Unterscheidungsfähigkeit.