Feijoa
Feijoa Acca sellowiana ist ein südamerikanischer Strauch mit grünlicher, duftender Frucht und cremig-säuerlichem Fruchtfleisch. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Acca sellowiana
Synonyme: Ananasguave, Brasilianische Guave.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Myrtenartige Myrtales
- Familie: Myrtengewächse Myrtaceae
- Gattung: Acca
- Art: Feijoa
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprung Südbrasilien, Nordargentinien, Westparaguay, Uruguay; Anbau im Mittelmeerraum, Eurasien, Neuseeland.
- Kennzeichen: Immergrüner Busch, ca. vier bis fünf Meter hoch sowie breit; Rinde hellgrau; Blätter gegenständig, dunkelgrün, glatt, elliptisch, auf der Unterseite weißfilzig, drei bis sieben Zentimeter lang, ein bis drei Zentimeter breit; Blüten bis vier Zentimeter breit, Blütenblätter fleischig, weiß bis rosafarben, Staubblätter rot oder violett gefärbt; Früchte grüngelb, pflaumengroß, Schale glatt, lederig-runzlig, grün und weißlich bereift.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die grünen, eiförmigen Früchte der Feijoa werden etwa vier bis acht Zentimeter lang und vier bis sechs Zentimeter breit. Sie duften stark, das körnige Fruchtfleisch dieser Beerenfrucht ist weiß-gelblich. Im Inneren befinden sich die Fruchtfächer mit geleeartigen Kernchen. Ihr Geschmack ist süß-säuerlich und erinnert an eine Mischung aus Ananas, Erdbeeren und Guaven.
Saison: Zwischen Februar und Mai kommen Feijoas aus Neuseeland oder aus südamerikanischen Anbaugebieten auf den Markt. Aus europäischem Anbau gibt es manchmal kleinere Angebote im Herbst.
Lagerung/Haltbarkeit: Im Gemüsefach des Kühlschranks sind die Früchte ca. zwei Wochen lang haltbar.
Anzucht: Die Anzucht erfolgt mittels Samen. Sie werden im Frühjahr für zwei bis drei Tage in lauwarmes Wasser gelegt und anschließend wenige Millimeter tief in Ansaaterde gesteckt. Im Minigewächshaus keimen die Samen recht zuverlässlich. Die Feijoa kann gut als Kübelpflanze gehalten werden und braucht einen kühlen, aber hellen Standort zum Überwintern.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,0 |
Kohlenhydrate | 13,0 |
Eiweiße | 0,6 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 6,4 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Vitamin C | 32–40 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Feijoa-Frucht enthält eine Fülle an bioaktiven Substanzen, die sowohl ernährungsphysiologisch als auch therapeutisch interessant sind. Ihr aromatisches Fruchtfleisch liefert sekundäre Pflanzenstoffe in hoher Dichte:
- Ätherische Öle (u. a. Methylbenzoat, Eugenol): Verantwortlich für das intensiv tropisch-blumige Aroma, wirken antimikrobiell und entspannend
- Jod (natürliches Vorkommen): Unterstützt Schilddrüsenfunktion – Feijoa gilt als eine der wenigen Früchte mit nennenswertem natürlichem Jodgehalt
- Tannine (v. a. in Schale und Blüte): Antioxidativ, antimikrobiell, verdauungsregulierend
- Phenolcarbonsäuren (Chlorogensäure u. a.): Antioxidativ, stoffwechselaktivierend, entzündungshemmend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Acca sellowiana ehrt den deutschen Botaniker Friedrich Sellow. Die Bezeichnung „Feijoa“ stammt von João da Silva Feijó, einem portugiesisch-brasilianischen Naturforscher. Der Trivialname „Ananasguave“ verweist auf das intensive Aroma, das an Ananas, Erdbeere und Guave erinnert – botanisch gehört die Pflanze jedoch nicht zu den Guaven Psidium, sondern zur Familie der Myrtengewächse Myrtaceae.
- Heilkunde: In der südamerikanischen Volksmedizin wird Feijoa bei Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen der Mundschleimhaut sowie zur Beruhigung eingesetzt. Aufgrund ihres natürlichen Jodgehalts gilt sie in einigen Kulturen als „Schilddrüsenfrucht“. Die adstringierende Schale wurde traditionell bei Durchfall oder zur Reinigung von Wunden verwendet.
- Nutzpflanze: Neben ihrer ursprünglichen Heimat werden Feijoas heute auch in der Karibik als Zierpflanzen in privaten Gärten angebaut. 1908 kamen die ersten Pflanzen nach Neuseeland, wo sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lokale Bedeutung als Zierpflanzen erlangten. In Neuseeland werden Feijoas bis heute als Pflanzen für Windschutz-Hecken verwendet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Züchtungen Sorten, die sich für einen weltweiten Export eigneten. Kulturen gibt es heute außerdem in Nordafrika, im Kaukasus, auf Sizilien und in Portugal.
Die Pflanze eignet sich gut für Permakultur und als Heckenpflanze in frostarmen Lagen.
- Mythos und Geschichte: In den andinen Regionen Südamerikas gilt die Feijoa als Frucht der langen Wege – ihre Verbreitung folgt alten Handels- und Hirtenrouten. In Neuseeland wurde sie im 20. Jahrhundert zur Nationalfrucht erklärt, viele Hausgärten besitzen Feijoa-Hecken. In Brasilien und Uruguay ist sie in Gärten traditionell mit Gastfreundschaft und Hauswohl verbunden.
- Magie und Brauchtum: Die Feijoa-Blüte gilt in Teilen Südamerikas als Glückszeichen. In einigen Regionen werden Blüten in Übergangsriten als Zeichen der Fruchtbarkeit und Reife verwendet. Aufgrund ihrer intensiven Duftwirkung wird sie in spirituellen Reinigungsritualen eingesetzt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Feijoa steht symbolisch für Selbstausdruck, Klarheit und innere Süße. Sie verbindet das Halschakra (Kommunikation, Ausdruck) mit dem Sakralchakra (Lebensfreude, Sinnlichkeit). Die Frucht gilt als Impulsgeberin für Kreativität und Aufrichtung nach innen.