Langzeitstudie der Kinderärztin Clara Marie Davis

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In den Jahren 1928, 1933 und 1939 veröffentlichte die Kinderärztin Clara Marie Davis (Winnetka, Illinois, USA) eine Langzeitstudie, in der sie folgende Fragen untersuchte:

1. Können Säuglinge bzw. Kleinkinder, die noch nie Kontakt mit festen Lebensmitteln hatten, aus einer Auswahl von natürlichen, ungemischten und ungewürzten Nahrungsmitteln ohne Hilfe von Erwachsenen ihre Nahrung so auszuwählen, dass sie ausreichend Kalorien und Nährstoffe zu sich nehmen?
2. Welche Lebensmittelgruppen bevorzugen die Kinder?
3. Wie sieht die Verdauung dieser Kinder aus?
4. Wie entwickeln sich diese Kinder im Vergleich zu konventionell ernährten Kindern?

Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Kinder entwickelten sich gut, Mangelerscheinungen konnten nicht beobachtet werden. Im Gegenteil, einige der Kinder waren vor dem Experiment mangelernährt und litten unter Rachitis. Ihr Zustand besserte sich im Laufe des Experiments zusehends.

Interessant war die Beobachtung, dass jedes Kind andere Vorlieben hatte. Keines der Kinder ernährte sich jedoch nach den klassischen Empfehlungen für Kinderernährung (Getreidebrei mit Milch als Grundnahrungsmittel). Schwere Infektionserkrankungen konnten während des Experiments nicht beobachtet werden. Im Gegenteil, Erkältungen verliefen meist mild, ebenso wie das Pfeiffersche Drüsenfieber, an dem alle Kinder für kurze Zeit erkrankten. In der Erholungsphase bevorzugten die meisten rohes Rindfleisch, Karotten und rote Beete.

Die Studie gilt als Klassiker, ihre Ergebnisse fanden allerdings keinen Eingang in die offiziellen Empfehlungen für Kinderernährung. Aber sie kann Eltern zeigen, dass sie Vertrauen in die Lebensmittelauswahl ihrer Kinder setzen können, so ausgefallen diese auch sein mögen.

Die Originalarbeit ist hier zu finden: Results of the self-selection of diets by young children