Fenchel, echter

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Wissenschaftliche Namen: Foeniculum vulgare
Synonyme: Brotsamen, Enis, Fennekel, Fennichl, Fehnkol, Fennkel, Finke, Frauenfenchel, Kammfenchel, Kinderfenchel, Langer Anis, Wilder Fenchel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Fenchel Foeniculum
  • Art: Echter Fenchel

Vom Fenchel werden zwei weitere Unterarten unterschieden: der scharf schmeckende Esels- oder Pfefferfenchel ssp. piperitum und der Gartenfenchel ssp. vulgare. Vom Gartenfenchel existieren weiterhin drei Varietäten, der Gemüsefenchel var. azoricum, der Süßfenchel var. dulce und der Bitterfenchel var. vulgare.

Echter Fenchel
Echter Fenchel, Blatt
Echter Fenchel, Blüte
Gemüsefenchel
Fenchel, Samen

Beschreibung

Blütezeit: Juli bis September.

Vorkommen: Mittelmeergebiet, weltweit kultiviert; liebt warmen, feuchten, gut durchlässigen und kalkhaltigen Boden.

Kennzeichen: Achtzig Zentimeter bis zwei Meter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel verzweigt, gestreift, gläzend, kahl; Blätter kräftig blaugrün, glänzend, gestielt, fadenförmig; Blattscheiden an der Stängelbasis fleischig; Blüten gelb, klein, in großen Dolden; Frucht dunkelgrau, länglich-eiförmig, gestreift, kahl; Wurzel kräftig, verholzend.

Verwechslung: Ist mit anderen Doldengewächsen möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter im Frühjahr, Früchte September bis Oktober.

Bei allen Arten sind die oberirdischen Pflanzenteile essbar, einschließlich Knolle, Stängel, Blüten und den Früchten. Der Echte Fenchel verströmt einen aromatischen Geruch und schmeckt würzig.
Der Gemüsefenchel Foeniculum vulgare var. azoricum ist meist milder im Geschmack.

Kultur im eigenen Garten: Fenchel gedeiht am besten auf leichten, humusreichen, kalkhaltigen Böden in der vollen Sonne. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr. Er ist in Gebieten mit milden Wintern winterhart und sät sich selber aus.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,0
Kohlenhydrate 2,8
Eiweiße 2,4
Fette 0,3
Rohfasern 3,3
Mineralstoffe 1,7

Wissenswertes

Namensgebung: Das getrocknete Kraut sieht wie Heu, lateinisch foenum, aus, daher der Gattungsname Foeniculum.

Heilkunde: Die Wirkung wird als appetitanregend, auswurffördernd, harntreibend, krampflösend, die Menstruation regulierend, die Milchsekretion anregend, tonisch, wurmtreibend, wundheilend und die Verdauung fördernd beschrieben. In der chinesischen Medizin gebraucht man den Fenchel gegen Verdauungsbeschwerden, aber auch bei Nierenstörungen. Er vertreibt die Kälte.

Nutzpflanze: Fenchel wird weltweit als Gemüsepflanze angebaut.

Mythos/Geschichte: Schon die Ägypter kannten den Fenchel, bauten ihn aber wahrscheinlich nicht an. In Griechenland scheint er dagegen kultiviert worden zu sein. Er hieß dort "marathon". Angeblich bezieht sich der Ortsname der Stadt Marathon auf das massenweise Vorkommen von wildem Fenchel in der Gegend um Marathon. Der Fenchel war ein Symbol des Erfolges, Demosthenes berichtet, dass bei Feiern des Dionysos-Kultes und anderen Mysterienspielen Fenchelkränze getragen wurden.

Magie/Brauchtum: Wenn man Fenchel rund um das Haus kultiviert, verleiht er Schutz. Ein Stück Fenchel im Schuh schützt vor Zeckenbissen an den Beinen. Man hängt Fenchel auch zu Abwendung jeglichen Unheils an Fenster und Türen und kann zu diesem Zweck auch Fenchelsamen bei sich tragen. Wer Neuvermählten Fenchelsamen auf den Weg streut, sorgt für ihr Glück.