Tintling, Schopf-
Wissenschaftliche Namen: Coprinus comatus
Synonyme: Spargelpilz, Porzellantintling, Tintenpilz, Tintenschopfling.
Systematik
- Reich: Pilze Fungi
- Unterreich: Dikarya
- Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
- Unterabteilung: Ständerpilze Basidiomycetes syn. Agaricomycotina
- Klasse: Agaricomycetes
- Unterklasse: Hutpilze Agaricomycetidae
- Ordnung: Champignonartige Agaricales
- Familie: Champignonverwandte Agaricaceae
- Gattung: Tintlinge Coprinus
- Art: Schopf-Tintling
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Beschreibung
Vorkommen: nördliche Hemisphäre; Parks, Wiesen und Wegränder; bevorzugt nährstoffreiche Böden, feuchtigkeitsliebend; der Schopf-Tintling gehört zu den unsteten Arten, d.h. selbst wenn er an einer Stelle in großer Zahl erscheint, ist seine Wiederkehr im nächsten Jahr ungewiss.
Merkmale:
- Hut zwei bis neun, selten bis fünfzehn Zentimeter im Durchmesser, weißlich, später schwarz zerfließend, Oberfläche weiß, geschuppt, Hutspitze mit glattem, bräunlichen Scheitel
- Lamellen frei, weiß, dann rosa, später schwarz zerfließend
- Stiel weiß, dann rötlich, im Alter schwarz zerfließend, vergänglicher, tiefsitzender, lockerer Ring
- Fleisch weiß, später rötlich, im Alter schwarz zerfließend
- Sporenpulver schwarz, oval
Verwechslung: Verwechslungsgefahr besteht unter Umständen mit dem ebenfalls essbaren Falten-Tintling.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Saison: zwischen April und Oktober, Hauptsaison September.
Der Geruch des Schopf-Tintlings ist angenehm pilzig bis neutral. Er ist jung, solange der Hut noch nicht ausgebreitet ist und die Lamellen noch weiß oder rosig sind, essbar. Seine Konsistenz ist zart und er hat ein mildes, spargelähnliches (Namensgebung!) Aroma.
Kultivierung: Die Art ist kultivierbar, im Handel wird beispielsweise Körnerbrut angeboten, die vom Pilzgeflecht durchwachsen ist.
Wissenswertes
Der Schopf-Tintling lebt saprotroph (auf toten, sich zersetzenden organischen Substanzen) und nematophag: Er kann kleine Fadenwürmer (Nematoden) erbeuten und verdauen. Dazu fängt er die Fadenwürmer mit aus kleinen, kugelförmigen Strukturen mit dornigen Auswüchsen bestehenden Fangorganen, indem er ein Toxin ausscheidet. Dieses führt zu einer Lähmung der Fadenwürmer. Anschließend werden die Nematoden vom Myzel des Schopf-Tintlinges besiedelt.
Heilkunde: Die Wirkung wird als blutzuckersenkend beschrieben.
Die Schadstoffaufnahme des Pilzes ist gering, deshalb gilt er als einer des gesündesten Pilze. In der Naturheilkunde und der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Pilz als Vital- bzw. Heilpilz bei folgenden Krankheiten anerkannt: Diabetes I und II, Hämorrhoiden, Verstopfung, Tumore.
Weitere Anwendungen: Früher wurde die Flüssigkeit des zerflossenen Schopf-Zintlings mit Gummi Arabicum vermischt und als Schreibtinte verwendet.