Süßholz
Wissenschaftliche Namen: Glycyrrhiza glabra
Synonyme: Süßholz, Lakritze.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Süßhölzer Glycyrrhiza
- Art: Süßholz
Beschreibung
Herkunft und Verbreitung: Östliches Mittelmeergebiet, Westasien; kultiviert in vielen subtropischen Regionen.
Kennzeichen: Mehrjähriges, bis zu eineinhalb Meter hohes Kraut mit meist liegenden, drüsig behaarten Stengeln und langen Ausläufern; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, Fiedern oval, kurz gestielt, auf der Unterseite klebrig; Schmetterlingsblüten in gestielten, blattachselständigen Trauben, hellviolett; Wurzel kräftig, im Anschnitt gelb.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Naturbelassenes Süßholz hat bei Bedarf einen angenehmen süßen Geschmack. Der Geruch ist intensiv und erinnert an Anis oder Fenchel.
Lagerung: Süßholz ist fast unbegrenzt haltbar.
Anzucht: Süßholz ist frostempfindlich und bevorzugt volle Sonne und tiefe, humusreiche, durchlässige Erde. Am Besten gedeiht es an einer windgeschützten Stelle des Gartens, im Winter sollte es abgedeckt werden. Die Wurzeln können aber auch vor Wintereinbruch in zehn Zentimeter lange Stücke zerteilt und in einer Mischung aus Sand und Erde gelagert und dann im Frühjahr neu gepflanzt werden. Nach drei Jahren erhält man das erste Mal eine zufriedenstellende Ernte.
Wissenswertes
Namensgebung: Der Gattungsname Glycyrrhiza, leitet sich vom griechischen glykys = süss und rhiza = Wurzel ab. Später geprägte Namen wie Liquiritia, Lakritze oder Likrizen sind Umwandlungen von Glycyrrhiza. Der lateinische Artname glabra = kahl, klebrig, weist auf die drüsig-klebrigen Blätter der Blattunterseite hin.
Heilkunde: Das Süßholz hat eine cortisonähnliche Wirkung, ist also entzündungshemmend und gleichzeitig schmerzlindernd. Ausserdem wirkt es leicht abführend, auswurffördernd, entgiftend, krampflösend, tonisch, verdauungsfördernd und wassertreibend. Als Heimittel wird es bei Erkrankungen der oberen Atemwege, Gastritis und Magengeschwüren angewendet. Eine antivirale Wirkung bei Hepatitis A und C ist belegt.
In der Volksmedizin wird bei Kindern Lakritzensaft gegen Verstopfung angewendet.
In der traditionellen chinesischen Medizin ist die Süßwurzel eines der wichtigsten Heilmittel. Es wird dort als Herztonikum eingesetzt, außerdem bei Geschwüren, Erkältungen und Hautunreinheiten verwendet.
Nutzpflanze: Schon im frühen Mittelalter verwendete man die stark süß schmeckende Wurzel. Der in ihr enthaltene Süßdtoff Glycyrrhizin hat die 50fache Süßkraft des normalen Haushaltszuckers.
Süßholz wird außerdem in der Textil-, Leder-, und chemischen Industrie, bei der Herstellung von Kosmetik und der Farbenproduktion verwendet.
Die schaumbildende Eigenschaft macht man sich bei Feuerlöschern zunutze.
Mythos/Geschichte: Süssholz war schon bei den alten Griechen und Römern sehr geschätzt. Dioskurides und Theophrast empfehlen den Saft der Wurzel als gutes Mittel bei Husten und Rachenkatarrh. In vielen Kräuterbücher des Mittelalters wird das Süßholz erwähnt. In Bamberg wurde im 15. Jahrhundert die "Süssholzkultur" eingeführt, die im 16. Jahrhundert weiter ausgedehnt wurde. Noch heute ist das Süssholz ein Wahrzeichen der Stadt.
Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Lust, Liebe, Treue.
Das Kauen von Süßholz weckt leidenschaftliche Gefühle. Es hilft aber auch, sich das Rauchen abzugewöhnen. Man trägt es bei sich, um Liebe anzuziehen und benutzt es für Treuzauber. Die Süßholzzweige kann man als Zauberstäbe benutzen.