Petersilie, echte
Wissenschaftliche Namen: Petroselinum crispum
Synonyme: Bittersilche, Bockskraut, Gartenpetersilie, Geilwurz, Grönte, Kräutel, Peterle, Peterling, Stehsalat.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
- Familie: Doldenblütler Apiaceae
- Unterfamilie: Apioideae
- Gattung: Petersilie Petroselinum
- Art: Echte Petersilie
Es gibt drei Kultursorten, die sich zum Teil in ihren chemischen Eigenschaften unterscheiden: Var. latifolium (breitblättrig) und var. crispum (kraus) werden wegen der Blätter angebaut, während var. tuberosum die Wurzel liefert.
Beschreibung
Blütezeit: Juni bis Juli
Vorkommen: Heimat Südwestasien und östliches Mittelmeergebiet; weltweit kultiviert.
Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, zweijährige Pflanze; Blätter dunkelgrün, zwei- bis dreifach gefiedert mit dreizähligen, dreieckigen Abschnitten, bei verschiedenen Kultursorten unterschiedlich zerteilt und kraus; Blüten klein, grünlich-gelb bis rötlich; Früchte grünlich-grau, rundlich-eiförmig bis birnenförmig, ca. zwei Millimeter lang.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die glatte ist meist milder und süßer im Geschmack wie die krause Petersilie.
Saison: Petersilie ist meist ganzjährig erhältlich.
Lagerung/Haltbareit: Petersilienstengel und Blätter sind im Kühlschrank einige Tage lang haltbar.
Anzucht: Die Keimdauer der Samen beträgt ca. drei Wochen. Petersilie braucht einen lockeren, nährstoffreichen Boden und reichlich Feuchtigkeit.
Nährstoffe
Petersilie, Blatt:
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Petersilie, Wurzel:
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Wissenswertes
Namensgebung: Der botanische Gattungsname Petroselinum entspricht dem lateinischen Namen der Petersilie, der wiederum dem Griechischen entnommen ist. petroselinon setzt sich aus petros = Felsen und selinon = Sellerie zusammen. Petersilie bedeutet also "Felsensellerie". Der lateinische Artname crispum bedeutet "kraus" und bezieht sich auf die gekräuselte Blattform.
Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend beschrieben.
Petersilie findet Verwendung in der Pflanzenheilkunde aufgrund der harntreibenden Eigenschaften, die schon Dioskurides beschreibt. In höherer Konzentration erzeugt das Apiol eine gesteigerte Kontraktilität der glatten Muskulatur von Darm, Blase und vor allem der Gebärmutter. Der Petersilie wird auch eine potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben. Frisch zerquetschte Petersilie legte man früher auf Mückenstiche und Geschwüre. Zu den Anwendungsgebieten in der Homöopathie gehören Harnwegsentzündungen und Reizblase.
Mythos/Geschichte: Petersilie galt den Griechen als Symbol der Freude und Festlichkeit, daher trug man Petersilienkränze zu Gastmählern. Im alten Rom gab man sie den Gladiatoren vor dem Kampf, damit sollte nicht nur deren Mut, sondern auch das Volumen ihrer Musklen verdoppelt werden. In Anspielung auf die potenzfördernde und abortive Wirkung der Petersilie nannte man im Mittelalter Straßen, in denen sich Bordelle befanden, auch Peterlesgässchen.
Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Gottheit: Persephone; Magische Kräfte: Lust, Schutz, Reinigung.
In früheren Zeiten galt die Petersilie als magische Pflanze, die den Tod abwehrte und mit der man Geister bannen konnte. Wer jeden Tag Petersiliensamen isst, soll gemäß regionalen Aberglaubens damit für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft sorgen. In der Blumensprache bedeutet die Petersilie: „Ich möchte dir gern etwas Liebes tun."
Petersilien-Hochzeit:
Nach 12,5 Jahren werden die Eheleute daran erinnert, dass ihre Ehe dauernde Aufmerksamkeit erfordert. An diesem Tag übernehmen in manchen Gegenden die Freunde des Paars die Verantwortung fürs leibliche Wohl, frische Kräuter wie Petersilie stehen für den frischen Wind, der der Verbindung wohltut.