Kerbel, echter

Aus Rohkost-Wiki
Version vom 15. März 2016, 00:21 Uhr von WikiRobot (Diskussion | Beiträge) (Seite ohne Änderung aktualisiert.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Wissenschaftliche Namen: Anthriscus cerefolium
Synonyme: Gartenkerbel, Körbelkraut, Spanischer Kerbel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Kerbel Anthriscus
  • Art: Echter Kerbel

Zur Gattung Anthriscus gehören außerdem folgende Arten:

  • Wiesen-Kerbel Anthiscus sylvestris
  • Glanzkerbel Anthriscus nitida
  • Hundskerbel Anthriscus caucalis

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juni.

Vorkommen: Südosteuropa, Westasien; Gewürzpflanze, aus Gärten verwildert; braucht nährstoff- und humusreichen, lockeren, sandig-steinigen Lehmboden.

Kennzeichen: Einjährige, dreißig bis sechzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel rund, kahl oder schütter flaumig behaart; Blätter wechselständig, zwei- bis vierfach gefiedert, dünn, hellgrün, sehr schütter behaart oder kahl, Blattabschnitt kurz zugespitzt oder stumpf, an den gestielten Abschnitten zuweilen gezähnt; Blütenstand eine Doppeldolde, kurz gestielt, aus zwei bis sechs dicht flaumhaarigen Strahlen, Hülle fehlend, Blüten zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, weiß, fünf kahle Blütenblätter; Frucht einen halben bis einen Zentimeter lang, ca. einen Millimeter dick, kantig, kahl oder sehr kurzborstig behaart, dunkelbraun, glänzend, geschnäbelt.

Verwechslung: Eine Verwechslung ist mit anderen Doldenblütlern möglich, wie zum Beispiel dem gefleckten Schierling Conium maculatum oder der Hundspetersilie Aethusa cynapium, aber auch mit harmloseren Arten wie Kümmel, Koriander, Wiesen-Kerbel oder der Wilden Möhre.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter März bis September, Früchte August bis September.

Die Blätter riechen anisartig und haben einen würzigen Geschmack, der entfernt an Petersilie erinnert.

Kultur im eigenen Garten: Der Echte Kerbel wächst am besten in nahrhafter, leicht feuchter Gartenerde. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr. Kerbel ist ein sogenannter Lichtkeimer, das heißt, das Saatgut wird nicht mit Erde bedeckt, sondern nur leicht auf der Erde angedrückt. Folgesaaten im Abstand von zwei bis drei Wochen sichern den Nachschub an frischen Blättern. Bei Trockenheit muss der Kerbel gegossen werden, da er sonst vorzeitig in Blüte schießt.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 79,0
Kohlenhydrate 11,5
Eiweiße 3,8
Fette 0,9
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 1,2

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, blutreinigend, gallentreibend, harntreibend, schleimlösend, schweißtreibend und stimulierend beschrieben.
In der Pflanzenheilkunde findet der Echte Kerbel Verwendung bei Erkältungen und bei Kopfschmerzen. Der Pflanzensaft der Blätter soll wirsam gegen Insektenstiche sein. Die Früchte wurden früher bei chronischen Ekzemen, Skrofulose und Lungentuberkulose eingesetzt.

Mythos/Geschichte: Im Altertum war der Kerbel eine beliebte Heilpflanze, im Mittelalter schrieb man ihm sogar übernatürliche Kräfte zu.