Avocado
Wissenschaftliche Namen: Persea americana
Synonyme: Butterfrucht, Butterbirne, Alligatorbirne.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Lorbeerartige Laurales
- Familie: Lorbeergewächse Lauraceae
- Gattung: Persea
- Art: Avocado
Die Gattung Persea enthält zahlreiche Arten, von denen aber nur drei wirtschaftliche Bedeutung haben. Aus diesen drei natürlich vorkommenden Arten sind alle im Handel erhältlichen Sorten entstanden:
- Persea americana var. americana: eiförmig, große Früchte; geringer Fettgehalt, Herkunft Westindien
- Persea americana var. drymifolia: birnenförmig, kleine Früchte; hoher Fettgehalt, Herkunft Mexiko
- Persea nubigena var. guatemalensis: kugelförmig, Herkunft Guatemala
Beschreibung
Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in Mittelamerika (Mexiko), heute in zahlreichen Sorten überall in den Tropen angebaut. Die in Deutschland gehandelten Früchte kommen meist aus Israel, Spanien und Südafrika.
Kennzeichen: Immergrüner, mittelgroßer Baum mit kurzem Stamm und dichter Krone; Blätter wechselständig, spitzoval, bis dreißig Zentimeter lang und acht Zentimeter breit, auf der Unterseite blassgrün, auf der Oberseite matt-dunkelgrün; Blüten klein, grünlich, zahlreich in Rispen; Frucht eine Beere, rund oval oder birnenförmig, sortenabhängig bis dreißig Zentimeter lang.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Avocados werden, da sie nicht am Baum reifen, immer unreif und hart geerntet. Um sie schneller nachreifen zu lassen, wickelt man sie in Zeitungspapier ein und lässt sie zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur liegen. Reif sind Avocados, wenn sich die Schale etwas eindrücken lässt. Bei dickschaligen Sorten kann die Bestimmung der Reife mit diesem Kriterium schwierig sein. Das Fruchtfleisch ist hellgrün, zum Kern hin etwas dunkler, weich, mit einem großen, hartschaligen, dunkelbraunen, nicht essbaren Kern. Es ist sehr fetthaltig. Zum Verzehr kann die Frucht halbiert und ausgelöffelt werden. Bei den meisten dünnschaligen Sorten kann man die Schale mitessen, sofern sie nicht behandelt wurde.
Es gibt zahlreiche Avocadosorten, sie stammen alle ursprünglich aus Mexiko. Die Schale ist runzelig bis glatt, von grün bis schwarz. Kernlose Exemplare entstehen, wenn die Blüte nicht bestäubt wurde und sich daher kein Kern ausbilden konnte.
Sorten:
Kultivierte Sorten weisen meistens einen im Vergleich zum Fruchtfleisch kleinen Kern auf und haben einen rein fettigen Geschmack. Eine alleinige Mahlzeit mit ihnen ist oft unbefriedigend, weil man das Gefühl hat, es fehle etwas. Wilde Sorten haben ein dünnes Fruchtfleisch und einen großen Kern. Ihr Geschmack ist fettig und süßlich und dewegen sättigen sie sehr gut.
Saison: Avocados sind das ganze Jahr erhältich. Die Erntezeit für die spanischen Avocados reicht von November bis März, die Sorte "Bacon" kann schon im Oktober geerntet werden.
Anzucht: Den Kern von anhaftendem Fruchtfleisch säubern und in die Erde stecken, das obere Drittel sollte nicht von Erde bedeckt sein. Fast jeder Kern keimt irgendwann einmal, normalerweise zwischen vier und sechs Wochen, abhängig von der Bodentemperatur. Viele Sorten keimen am besten, wenn man den Kern in der Frucht beläßt. Sobald sich ein Trieb mit vier Blättern entwickelt hat, sollte man die Triebspitze entfernen, sonst bildet sich ein einzelner, langer dürrer Trieb, der sich erst in großer Höhe verzweigt. Hat sich doch einmal ein langer, kahler Trieb gebildet, der nur an der Spitze Blätter besitzt, kann man den Stengel an jeder gewünschten Höhe einfach abschneiden.
Wasserbedarf: Der Wasserbedarf ist mittel. Die Erde darf nicht zu feucht sein. Die Wurzeln dürfen keinesfalls im Wasser stehen, während kurzzeitiges Austrocknen der Avocado wenig ausmacht.
Lichtbedarf: Sämlinge sollten ganzjährig möglichst hell stehen, aber nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden. Man sollte sie jedoch allmählich an die Sonne gewöhnen. Ältere Avocados brauchen pralle Sonne für ein gutes Gedeihen.
Temperatur: Jungpflanzen können ganzjährig warm und hell bei Raumtemperatur kultiviert werden. Ältere Pflanzen sollte man im Sommer ins Freie an einen möglichst warmen, hellen Ort stellen und bei mindestens 5°C überwintern. Selbst junge Avocados verkraften Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt problemlos, wenn es tagsüber warm genug ist. Es ist daher möglich, Avocados relativ lange draußen stehen zu lassen und erst nach den ersten leichten Frösten einzuräumen.
Sonstiges: Persea ist sehr robust und kann bis zu den ersten Frösten draußen stehen. Da Avocadopflanzen nicht laubabwerfend sind, brauchen sie auch im Winter Licht. Mit reifen Früchten ist im mitteleuropäischen Klima nicht zu rechnen, denn erstens bildet ein Avocado-Baum erst nach ca. zehn Jahren Blüten aus, zweitens sind Avocados nicht selbstbefruchtend und drittens ist die Vegetationsperiode in Mitteleuropa zu kurz.
Nährstoffe
Der Fettgehalt ist sortenabhängig und kann von 10 bis 25% schwanken. Durchschnittliche Werte:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 72,0 |
Kohlenhydrate | 0,4 |
Eiweiße | 2,0 |
Fette | 18,0 |
Rohfasern | 6,3 |
Mineralstoffe | 1,4 |
Wissenswertes
Namensgebung: Der Pflanzenname geht auf das aztekische Wort ahuacatl = grünes Gold zurück. Die Spanier machten daraus aguacate. Früher wurde die Avocado gelegentlich auch als Abacata oder Abacate bezeichnet
Heilkunde: Avocados werden bei Durchfallerkrankungen eingesetzt.
Nutzpflanze: Aus dem braunen Holz des Baumes werden u.a. Möbel und Schiffe hergestellt. Das Öl wird als Speiseöl und in der Kosmetik- und Pharmaindustrie verwendet.
Toxikologische Wirkung: In allen Pflanzenteilen kommt das Toxin Persin vor. Bei Aufnahme größerer Pflanzenmengen gilt es für einige Tiere als giftig.