Signalkrebs
Der Signalkrebs Pacifastacus leniusculus, auch bekannt als Amerikanischer Flusskrebs, ist eine aus Nordamerika stammende Krebsart aus der Familie der Flusskrebse. Er wurde nach Europa eingeführt, um den vom Aussterben bedrohten zu ersetzen, gilt heute jedoch als invasive Art und Hauptüberträger der Krebspest.
Wissenschaftliche Namen: Pacifastacus leniusculus
Synonyme: Amerikanischer Flusskrebs, Kalifornischer Krebs.
Systematik
- Stamm: Gliederfüßer Arthropoda
- Unterstamm: Krebse Crustacea
- Klasse: Höhere Krebse Malacostraca
- Ordnung: Zehnfußkrebse Decapoda
- Unterordnung: Flusskrebse Astacidea
- Familie: Flusskrebse Astacidae
- Gattung: Pacifastacus
- Art: Signalkrebs
Beschreibung
- Vorkommen: Ursprünglich an der Westküste Nordamerikas (USA, Kanada). Seit den 1960er-Jahren in Europa verbreitet, besonders in Skandinavien, Mitteleuropa und den Britischen Inseln.
- Merkmale:
- Größe/Gewicht: Bis 18 cm Körperlänge, 200–250 g Gewicht.
- Körperform: Typische Flusskrebsform, kräftiger Panzer mit Scheren.
- Haut/Panzer/Färbung: Braun bis olivgrün, oft mit rötlichen Schereninnenseiten.
- Besonderheiten: Namensgebend sind die hellen bis weißen Flecken („Signalflecken“) an den Scherengelenken.
- Lebensweise: Nachtaktiv, tagsüber in Verstecken unter Steinen, Wurzeln oder im Uferbereich. Sehr robust, toleriert auch trübes und nährstoffreiches Wasser.
- Nahrung: Allesfresser – Pflanzen, Würmer, Insektenlarven, Schnecken, Aas und kleine Fische.
- Fortpflanzung: Paarung im Herbst, Weibchen tragen die Eier den Winter über am Hinterleib. Die Jungkrebse schlüpfen im Frühjahr und sind sofort selbstständig.
- Feinde: Fische (Hecht, Wels), Fischotter, Vögel (Reiher), Mensch.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Das Fleisch des Signalkrebses ist zart, weißlich und aromatisch, ähnlich dem des Edelkrebses, jedoch meist in größerer Menge vorhanden. Die Scheren und der Schwanz liefern die meiste essbare Substanz. Im Rahmen der Instinktive Ernährung: nur bei angenehmem Geruch und Geschmack verzehren.
Saison/Fangmethoden: In Europa werden Signalkrebse oft im Sommer und Frühherbst mit Krebsreusen gefangen. In einigen Ländern gibt es gezielte Feste und Sammelaktionen („Krebsessen“). Der Fang ist vielerorts erlaubt oder erwünscht, da Signalkrebse als invasive Art die heimische Fauna bedrohen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 78,5 |
Kohlenhydrate | 0,0 |
Eiweiße | 18,1 |
Fette | 1,1 |
Rohfasern | 0,0 |
Mineralstoffe | 1,3 |
Wissenswertes
- Der Signalkrebs wurde nach Europa eingeführt, um die eingebrochenen Edelkrebsbestände zu ersetzen. Stattdessen verdrängt er den Edelkrebs, da er Überträger der Krebspest ist, gegen die er selbst weitgehend resistent ist.
- Er gilt als äußerst robust und anpassungsfähig und besiedelt Gewässer, die für den Edelkrebs ungeeignet sind.
- Der Name „Signalkrebs“ bezieht sich auf die auffälligen hellen Flecken an den Scheren. Der wissenschaftliche Gattungsname Pacifastacus bedeutet „Pazifik-Krebs“.
- In Skandinavien hat sich ein eigenes Brauchtum um den Signalkrebs entwickelt: In Schweden und Finnland sind Krebsessen („Kräftskiva“) im Spätsommer eine beliebte Tradition.
- Der Signalkrebs ist nach EU-Recht eine invasive Art. In vielen Ländern ist seine Aussetzung verboten, gezielter Fang und Verzehr sind jedoch erlaubt oder sogar empfohlen.
→ Siehe auch: Edelkrebs, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre