Wildschwein
Wissenschaftliche Namen: Sus scrofa
Systematik
- Stamm: Chordatiere Chordata
- Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
- Klasse: Säugetiere Mammalia
- Ordnung: Paarhufer Artiodactyla
- Familie: Echte Schweine Suidae
- Gattung: Sus
- Art: Wildschwein
Beschreibung
Vorkommen: Europa, Asien, Japan; Waldbiotope aller Art mit ausreichenden Deckungsmöglichkeiten (z.B. feuchte Eichen- und Rotbuchenwälder mit dichtem Unterholz).
Merkmale:
- Größe/Gewicht: sind sehr variabel und abhängig von der geographischen Verbreitung: In Mitteleuropa haben weibliche Tiere (Bachen) eine Kopf-Rumpf-Länge von 130 bis 170 Zentimetern, männliche Tiere (Keiler) erreichen eine Länge von 140 bis 180 Zentimetern. Das Gewicht beträgt bei den weiblichen Tieren zwischen 45 und 100 Kilogramn, männliche Tiere wiegen zwischen 60 und 170 Kilogramm.
- Körperform: Gedrungener Körperbau mit hohem Widerrist, keilförmiger Kopf mit kleinen, weit oben im Kopf liegenden Augen und kleinen Ohren, die von einem Rand zottiger Borsten umgeben sind. Im Verhältnis zur Körpermasse kurze und dünne Beine, der Körper endet in einem bis zu den Fersengelenken hinabreichenden Schwanz.
- Haar/Färbung: Sommerschwarte kurz, Winterschwarte mit langen Borsten, die Borstenspitzen sind gespalten. Färbung der erwachsenen Tiere einfarbig silbriggrau bis schwarz, Frischlinge tragen auf gelbbraunem Grund dunkelbraune Streifen.
Lebensweise: Die Tiere leben in Familienverbänden (Rotten), die sich aus Bachen, Frischlingen und Heranwachsenden (Überläufern) zusammensetzen. Keiler sondern sich nach eineinhalb Jahren von der Rotte ab und leben anschließend als Einzelgänger. Wildschweine brauchen feuchte Biotope, Schlammbäder sind für sie ein wichtiges Lebensbedürfnis: Beim Suhlen werden störende Insekten wie Zecken, Flöhe und Läuse mit Schlamm umwickelt und anschließend beim Scheuern an den "Malbäumen" abgestreift.
Nahrung: Wildschweine sind Allesfresser: Neben Gräsern, Wurzeln, Knollen, Eicheln und Bucheckern fressen sie Feldfrüchte wie Mais, Weizen, Hafer, Kartoffeln, Rüben sowie tierische Kost in Form von Würmern, Schnecken, Käfern und Larven sowie Mäusen, Gelege von Bodenbrütern, Jungwild bis hin zu Rehkitzen und Aas.
Fortpflanzung: Die Fortpflanzung (Rauschzeit) findet normalerweise im November und Dezember statt. Die Tragzeit beträgt 115 Tage (drei Monate, drei Woche und drei Tage). Die Jungen kommen im März/April zur Welt. Die Bachen legen vor dem Frischen in einer geschützten Lage Wurfkessel aus Pflanzenmaterial an. Die Zahl der Frischlinge beträgt zwischen zwei und zwölf Stück, abhängig vom Lebensalter der Bache und vom Nahrungsangebot. Die Frischlinge bleiben ca. eine Woche lang im Wurfkessel, danach findet sich die Bache mit ihren Jungen wieder mit anderen Tieren zu einer Rotte zusammen. Die Frischlinge werden ca. drei Monate lang gesäugt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Wildschweinfleisch ist dunkelrot, aromatisch und saftig. Für manche schmeckt es in der himmlischen Phase wie zarter Wildschweinbraten. Die Leber hat bei Bedarf einen süßen Geschmack, ähnlich einem Schokoladenpudding. Die instinktive Sperre macht sich durch ein brennendes Gefühl im Mundraum bemerkbar. Das Hirn des Wildschweins, es wiegt zwischen einhundertzwanzig und einhundertfünfzig Gramm, hat bei Bedarf einen milden, cremigen, leicht süßen Geschmack.
Besonders zart, aber auch fettarm ist das Fleisch von Frischlingen. Nacken und Brust älterer Tiere sind fettreich, Lagen von Fett und Fleisch wechseln miteinander ab. Wildschweinschinken kann recht mager sein, vor allem da das Unterhautfettgewebe zum Verkauf meist entfernt wird.
Wildschweine können sich den unterschiedlichsten Lebensräumen anpassen. Sie sind typische Allesfresser und machen auch vor landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht halt: In den Sommermonaten halten sie sich besonders gerne in den Getreide- und Maisfeldern auf. Darunter leidet die Qualität des Fleisches.
Nährstoffe
Fleisch (Durchschnitt)
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Hirn
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Wissenswertes
Die in Mitteleuropa lebenden Widschweine sind auf einen Paarhuferstamm zurückzuführen, der bereits vor 50 Millionen Jahren lebte. In Deutschland haben sich die anpassungsfähigen Tiere dank ihrer großen Fruchtbarkeit in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg stark vermehrt und viele Gebiete neu besiedelt.