Kamberkrebs

Aus Rohkost-Wiki
Version vom 22. August 2025, 12:53 Uhr von Susanne (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Der Kamberkrebs Orconectes limosus, auch bekannt als Amerikanischer Flusskrebs, ist eine aus Nordamerika stammende Krebsart aus der Familie der Flusskrebse. Er wurde im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt und ist heute weit verbreitet. Der Kamberkrebs gilt als invasive Art und wichtiger Überträger der Krebspest, die den Edelkrebs stark bedroht hat.

Wissenschaftliche Namen: Orconectes limosus
Synonyme: Amerikanischer Flusskrebs, Sumpfkrebs.

Systematik

  • Stamm: Gliederfüßer Arthropoda
  • Unterstamm: Krebse Crustacea
  • Klasse: Höhere Krebse Malacostraca
  • Ordnung: Zehnfußkrebse Decapoda
  • Unterordnung: Flusskrebse Astacidea
  • Familie: Flusskrebse Cambaridae
  • Gattung: Orconectes
  • Art: Kamberkrebs

Beschreibung

  • Vorkommen: Ursprünglich im östlichen Nordamerika (USA, Kanada). Seit 1890 in Europa verbreitet, zunächst in Deutschland ausgesetzt, inzwischen fast in ganz Mitteleuropa. Bevorzugt stehende und langsam fließende Gewässer.
  • Merkmale:
    • Größe/Gewicht: Bis 12 cm Körperlänge, Gewicht meist unter 100 g.
    • Körperform: Schlanker als der Edelkrebs, mit schmaleren Scheren.
    • Haut/Panzer/Färbung: Grundfarbe rötlichbraun bis oliv; auffällige dunkle Querbinden auf dem Hinterleib.
    • Besonderheiten: Sehr robust, verträgt auch wärmere, nährstoffreiche und verschmutzte Gewässer.
  • Lebensweise: Dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber in Verstecken. Baut Erdhöhlen im Uferbereich.
  • Nahrung: Allesfresser – Pflanzenreste, Algen, Würmer, Insektenlarven, Schnecken, Fische, Aas.
  • Fortpflanzung: Paarung im Herbst. Weibchen tragen die Eier am Hinterleib und entlassen die Jungtiere im Frühjahr. Der Kamberkrebs pflanzt sich schneller fort als der Edelkrebs.
  • Feinde: Raubfische (Hecht, Wels), Fischotter, Vögel (Reiher), Mensch.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fleisch des Kamberkrebses ist weißlich, zart und süßlich im Geschmack, aber geringer im Anteil als beim Signalkrebs. Hauptsächlich Schwanz und Scheren sind essbar.

Im Rahmen der instinktiven Rohkost gilt: nur bei angenehmem Geruch und Geschmack verzehren.

Saison/Fangmethoden: Der Fang erfolgt vor allem im Sommer und Frühherbst mit Krebsreusen. Da der Kamberkrebs als invasive Art gilt, ist sein Fang in vielen Regionen ausdrücklich erlaubt oder sogar erwünscht, um die Ausbreitung einzudämmen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 78,5
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 18,0
Fette 1,2
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,2

Wissenswertes

  • Der Kamberkrebs wurde 1890 im Berliner Tiergarten erstmals nach Europa gebracht, um den Verlust des Edelkrebses durch die Krebspest auszugleichen.
  • Er ist sehr widerstandsfähig und hat sich seither rasant in Mitteleuropa ausgebreitet.
  • Der deutsche Name „Kamberkrebs“ geht auf den US-Bundesstaat „Cambers“ (vermutlich von *Cambaridae*, der Familie) zurück; der Artname limosus bedeutet „schlammig“ und weist auf seine Vorliebe für schlammige Gewässer hin.
  • Der Kamberkrebs ist Hauptüberträger der Krebspest, gegen die er selbst resistent ist. Er gilt daher als größte Gefahr für den heimischen Edelkrebs.
  • In vielen Ländern Europas ist er als invasive Art eingestuft. Sein Fang ist erlaubt, teilweise auch erwünscht.


→ Siehe auch: Edelkrebs, Signalkrebs, Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre