Kiwi
Kiwi Actinidia chinensis ist eine tropische Kletterpflanze aus der Familie der Strahlengriffelgewächse. Ihre pelzig-braunen, grünen oder gelben Früchte sind reich an Vitamin C und ein beliebtes Frischobst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Actinidia chinensis
Synonyme: Chinesische Stachelbeere, Chinesischer Strahlengriffel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Strahlengriffelgewächse Actinidiaceae
- Gattung: Strahlengriffel Actinidia
- Art: Kiwi
Die Gattung Actinidia umfasst über 70 Arten, von denen mehrere essbare Früchte tragen, unter anderem:
- Actinidia deliciosa: eine nur in Kultur vorkommende Art. Sie liefert den Großteil der weltweit gehandelten Kiwifrüchte. Bekannt ist vor allem die Sorte "Hayward". Die Fruchtschale ist rauh behaart.
- Actinidia arguta (Scharfzähniger Strahlengriffel): Diese kleinfrüchtige Art ist unter dem Namen Kiwai bekannt.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Wildform stammt aus dem subtropischen China. Heute werden Kiwis weltweit in gemäßigten Zonen angebaut, z. B. in Neuseeland, Italien, Chile und Frankreich.
- Kennzeichen: Sommergrüner, gegen den Uhrzeigersinn windender bis zu zehn Meter langer Kletterstrauch mit raschwüchsigen, braunrot behaarten Trieben; Blätter wechselständig, gestielt, weich, an sterilen Trieben breit oval, an fertilen eher rundlich, bis zwölf Zentimeter lang und fast ebenso breit, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite weißlich behaart; Blüten cremeweiß, blattachselständig, fünfzählig, rein männlich oder weiblich auf getrennten Individuen, bis fünf Zentimeter breit, weibliche Blüten mit meist über dreißig sternförmig ausgebreiteten Griffeln; Beerenfrüchte bis sechs Zentimeter lang, länglich-oval, Fruchtschale korkig, entweder glatt (var. chinensis) oder rauh behaart (var. deliciosa).
Rohkosttipps und Erfahrungen
Kiwis sollten nicht zu hart, aber auch nicht zu weich sein, mittelharte Früchte haben das beste Aroma. Zum Essen kann die Frucht halbiert und das Fruchtfleisch ausgelöffelt werden. Es ist im Anschnitt grünlich, mit etwa 1000 flach-ovalen, schwarzen Samen und schmeckt angenehm fruchtig-säuerlich, ähnlich einer Mischung aus Stachelbeere und Erdbeere. Die behaarte Fruchtschale kann mitgegessen werden.
Eiweißspaltende Enzyme verursachen eine deutliche instinktive Sperre, die sich ähnlich wie bei der Ananas durch Zungenbrennen bemerkbar macht.
Saison: Kiwis sind das ganze Jahr über erhältlich. Die Saison für Kiwi aus der südlichen Hemisphäre beginnt im April mit den ersten Lieferungen aus Chile, wird ab Juni mit Angeboten aus Neuseeland ergänzt und dauert bis in den November. Die europäische Saison beginnt im Oktober und geht bis etwa Ende Mai mit Lieferungen hauptsächlich aus Italien, Griechenland und Frankreich.
Lagerung/Haltbarkeit: Unreife Kiwis sind bei Zimmertemperatur zwei bis drei Wochen lang haltbar, reife wenige Tage.
Anzucht: Die Samen aus einer frischen Frucht in warmes Wasser legen, bis sich das anhaftende Fruchtfleisch zersetzt hat, dann trocknen, auf leicht angefeuchteter Anzuchterde ausstreuen und leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken.
Im Handel werden Containerpflanzen angeboten, doch ist die Freilandkultur in Mitteleuropa nur in Gegenden mit Weinbauklima möglich. Man kann die Kiwi jedoch als Kübelpflanze ziehen und dann im Haus überwintern. Geeigneter für den Anbau in gemäßigtem Klima ist die Kiwai. Da die Kiwi-Pflanze zweihäusig ist, benötigt man für die Fruchternte immer eine männliche und eine weibliche Pflanze, es gibt allerdings auch veredelte Pflanzen, bei denen beide Geschlechter auf einer Pflanze wachsen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,8 |
Kohlenhydrate | 9,2 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,6 |
Rohfasern | 3,9 |
Mineralstoffe | 0,7 |
Vitamin C | 90 - 120 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Kiwi enthält eine Reihe an bioaktiven Verbindungen:
- Actinidin: Ein eiweißspaltendes Enzym; kann bei empfindlichen Personen den Mund reizen
- Polyphenole: Antioxidativ und entzündungshemmend
- Vitamin C: Immunstärkend, antioxidativ, fördert Eisenaufnahme
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Gattungsname Strahlengriffel bezieht sich auf die sternförmig ausgebreiteten Griffel der weiblichen Blüten. Der Name "Kiwi" für die Frucht wurde aus Gründen der Vermarktung 1959 in Neuseeland erfunden und leitet sich vom Kiwi-Vogel ab.
- Heilkunde: Kiwis kräftigen das Immunsystem, beschleunigen den Stoffwechsel, festigen Gefäße (Venen) und Bindegewebe und stimulieren die Muskeltätigkeit, speziell im Herzmuskel.
- Nutzpflanze: Vor allem als Frischobst verwendet. Auch in Smoothies, Fruchtsalaten oder Desserts beliebt. Junge Triebe und Blätter sind nicht essbar.
- Mythos und Geschichte: Die Kiwi war im traditionellen China als wildwachsende Frucht bekannt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie nach Neuseeland gebracht und dort kommerziell kultiviert.
- Magie und Brauchtum: Keine überlieferten magischen Anwendungen bekannt. Ihre exotische Erscheinung macht sie jedoch zu einem beliebten Symbol für Vitalität und Frische.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kiwi steht für Erneuerung, Reinigung und prickelnde Lebensfreude. Ihre Wirkung wird dem Herz- und Solarplexuschakra zugeordnet, da sie emotional belebt und energetisch aktiviert.
→ Siehe auch: Vitamin-C-Gehalt von Lebensmitteln, Die instinktive Sperre
Essbare Pflanzen