Hagebutte

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Hagebutte ist die Sammelfrucht verschiedener Wildrosenarten (v. a. Rosa canina), die vor allem durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt und ihre leuchtend rote Farbe auffällt. Sie kann roh verzehrt werden und wird in der Rohkost besonders wegen ihrer Vitalstoffdichte geschätzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Synonyme: Hägen, Hiefe, Hiffen, Hiften, Rosenäpfel, Hetschhiven, Hetscherl, Hiven, Hetschepetsche, Mehlbeere.

Allgemeines

Als Hagebutten werden die Früchte verschiedener Wildrosenarten bezeichnet, wie zum Beispiel:

Hagebutten der Heckenrose
Hagebutten der Kartoffelrose

Vergleich verschiedener Hagebuttenarten

Art Wissenschaftlicher Name Fruchtform / Größe Fruchtfleisch Geschmack (roh) Besonderheiten Vitamin C
(mg/100 g)
Kartoffelrose Rosa rugosa groß, rundlich, apfelförmig sehr dick, weich mild, süßlich, wenig säurehaltig leicht auszulöffeln, sehr rohköstlerfreundlich 200–1000
Hundsrose Rosa canina mittelgroß, länglich moderat, recht fest säuerlich, fruchtig klassische heimische Wildrose, häufigste Hagebutte 300–1200
Gebirgsrose Rosa pendulina klein bis mittel, oval dünn, eher trocken süßlich, wenig sauer haarlose Samen, beliebt bei Rohköstlern 300–700
Essigrose Rosa gallica mittelgroß, rundlich weich, saftig säuerlich-aromatisch traditionelle Gartenrose, früher medizinisch genutzt 200–600
Wein-Rose Rosa rubiginosa klein, rundlich dünn, zart süßlich-herb, aromatisch duftet intensiv nach Apfellaub 400–800
Apfelrose Rosa villosa groß, kugelig dick, leicht mehlig mild, leicht süßlich früher kultiviert, wenig behaarte Samen 300–800

Hinweis: Die Werte für den Vitamin C-Gehalt sind Richtwerte und hängen stark von Reife, Standort, Klima und Lagerung ab. Die Angaben beziehen sich immer auf das Fruchtfleisch ohne Kerne.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Das Wort „Hagebutte“ setzt sich zusammen aus „Hag“ – einem alten Begriff für Hecke – und „Butte“, einer mundartlichen Bezeichnung für etwas rundlich Gedrungenes. Die Hagebutte ist somit wörtlich die „runde Frucht aus der Hecke“.
  • Heilkunde: Hagebutten gelten als immunstärkend, entzündungshemmend und leicht harntreibend. In der Volksmedizin werden sie traditionell bei Erkältungen, Frühjahrsmüdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden sowie Entzündungen der Harnwege eingesetzt. Ihre Schleim- und Gerbstoffe können beruhigend auf Schleimhäute wirken.
  • Vitamin-C-Gehalt und Bedeutung als Wildobst: Je nach Art, Standort und Reifegrad schwankt der Gehalt an Vitamin C stark – er kann zwischen 400 und 1.500 mg pro 100 g frischem Fruchtfleisch betragen. Damit zählt die Hagebutte neben dem Sanddorn zu den bedeutendsten einheimischen Vitamin-C-Quellen.
  • Hagebutte im Liedgut: Die Hagebutte wurde 1843 im bekannten Kinderlied von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verewigt:

Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,
Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
Das da steht im Wald allein
Mit dem purpurroten Mäntelein?

Das Männlein steht im Walde auf einem Bein
Und hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein,
Sagt, wer mag das Männlein sein,
Das da steht im Wald allein
Mit dem kleinen schwarzen Käppelein?