Chacungas
Chacungas Byrsonima crassifolia sind kleine, gelb-orangene Früchte eines tropischen Baumes aus Mittel- und Südamerika mit aromatisch-säuerlichem Geschmack und traditioneller Nutzung als Wildobst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Byrsonima crassifolia
Synonyme: Chacungas, Nance, Nanche, Golden Spoon, Changunga (Mexiko), Peralejo (Philippinen), Craboo (Belize), Murici (Brasilien).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Malvenähnliche Malvidae
- Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
- Familie: Malpighiengewächse Malpighiaceae
- Gattung: Byrsonima
- Art: Chacungas
Die Gattung Byrsonima umfasst über 100 Arten, die vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen Amerikas verbreitet sind.

Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Byrsonima crassifolia ist in Mittelamerika, Mexiko, Teilen Südamerikas und der Karibik heimisch. Sie gedeiht in tropischen und subtropischen Zonen und ist dort häufig in lichten Wäldern, Savannen und Gärten anzutreffen.
- Kennzeichen: Ein meist kleiner Baum oder Strauch mit dichtem, verzweigtem Wuchs und lederartigen, ovalen Blättern. Die kleinen gelben Blüten erscheinen in aufrechten Blütenständen. Die rundlichen bis leicht ovalen Früchte sind ein bis zwei Zentimeter groß, leuchtend gelb bis orange und enthalten ein bis drei Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die reifen Früchte sind roh essbar. Ihr Geschmack ist ungewöhnlich – süß-säuerlich mit deutlicher Käsenote, was sie für einige sehr anziehend, für andere gewöhnungsbedürftig macht. Die Textur ist mehlig-saftig, das Aroma intensiv. In der instinktiven Rohkost kann die Frucht bei Bedarf an besonderen Fruchtsäuren, Fermentnoten oder aromatischer Vielfalt sehr attraktiv wirken. Unreife Früchte sind adstringierend und nicht empfehlenswert.
Saison: Erntezeit variiert je nach Region; meist zwischen Mai und August, in manchen Gebieten auch später.
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Chacungas sind nur wenige Tage haltbar. Sie können gekühlt oder getrocknet aufbewahrt werden, eignen sich aber am besten für den sofortigen Verzehr.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 82,0 |
Kohlenhydrate | 14,0 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 2,5 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 90–160 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Chacungas-Frucht ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, darunter Antioxidantien und natürliche Fruchtsäuren:
- Tannine (v. a. in unreifen Früchten): Adstringierend, leicht antimikrobiell
- Carotinoide (z. B. Beta-Carotin): Antioxidativ, wichtig für Haut und Sehkraft
- Polyphenole (z. B. Gallic- und Ellagsäure): Zellschützend, entzündungshemmend
- Fruchtsäuren (Zitronensäure, Apfelsäure): Verdauungsfördernd, entgiftend
- Vitamin C, B1, B3, Folsäure: Stärken Immunsystem, Zellstoffwechsel, Nervensystem
Wissenswertes
- Namensgebung: „Chacungas“, „Nance“ oder „Nanche“ leiten sich aus indigenen mittelamerikanischen Sprachen ab (z. B. Nahuatl: nanchtli). Der wissenschaftliche Gattungsname Byrsonima stammt vom griechischen bryso = "blasen" und onema = "Name", bezieht sich aber wahrscheinlich auf die Fruchtform. Das Epitheton crassifolia bedeutet „dickblättrig“.
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin Mittelamerikas werden Früchte und Blätter bei Durchfall, Fieber und Magenbeschwerden eingesetzt. Ein Aufguss aus Blättern oder Rinde gilt als adstringierend und antientzündlich. Die Frucht wird auch als Tonikum verwendet.
- Nutzpflanze: Die Früchte werden roh, fermentiert (z. B. zu Nance-Wein), getrocknet oder in Sirup eingelegt konsumiert. In Mexiko beliebt in Eiscreme, Getränken oder Desserts. Die Pflanze dient auch als Erosionsschutz in agroforstlichen Systemen.
- Mythos und Geschichte: Die Chacungas-Frucht ist in Mesoamerika seit präkolumbianischer Zeit bekannt und wurde in Tempelgärten kultiviert. In vielen Regionen war sie ein Symbol für Fruchtbarkeit und wurde bei Übergangsfeiern gereicht.
- Magie und Brauchtum: In ländlichen Gebieten wurden Früchte traditionell Kindern bei Fieber verabreicht – mit dem Glauben, dass ihre „innere Hitze“ ausgeleitet werde. In manchen Regionen wurden die Früchte Frauen zu Neumond als Fruchtbarkeitsgabe gereicht.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Byrsonima crassifolia symbolisiert Wärme, Erdung und Lebenskraft. Sie wirkt geistig klärend, bringt Ungewöhnliches in Fluss und fördert Akzeptanz von Vielfalt. Spirituell dem Sakralchakra zugeordnet – für Lebenslust, Sinnlichkeit und emotionale Öffnung.
→ Siehe auch: Vitamin-C-Gehalt von Lebensmitteln, Instinktive Ernährung