Ananas
Ananas Ananas comosus ist eine tropische Frucht mit süß-säuerlichem Geschmack, enzymreichem Fruchtfleisch und intensiver Duftnote. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Ananas comosus
Systematik
- Abteilung: Bedecktsamer Magnoliophyta
- Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
- Unterklasse: Commelinähnliche oder Commeliniden Commelinidae
- Ordnung: Süßgrasartige Poales
- Familie: Bromeliengewächse Bromeliaceae
- Unterfamilie: Bromelioidae
- Gattung: Ananas
- Art: Ananas
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Wildform der Ananas stammt vermutlich aus dem Amazonasgebiet, ist jedoch unbekannt. Die iberischen Eroberer trafen in Mittelamerika bereits kultivierte Formen an. Heute ist die Ananas in zahlreichen Kultursorten im gesamten Tropengürtel in Plantagen im Anbau. Die meisten in Europa verzehrten Exemplare stammen aus Südostasien.
Es gibt weit über einhundert Ananassorten. Im Handel wird oft nur der Typ "Cayenne" geführt, es wird nach den Anbauländern unterschieden. Eine Ausnahme bildet die "Baby-Ananas".
- Kennzeichen: Zweijährige, kräftige Pflanze mit kurzem gedrungenem Stängel und zahlreichen (ca. fünfzig bis sechzig) bis neunzig Zentimetere langen und fünf Zentimeter breiten, rosettig gestellten Blättern, starr, bogig, fleischig-faserig, am Rande sortenabhängig rauh oder glatt, an der Basis becherförmig stängelumfassend zum Sammeln von Regenwasser, auf der Oberseite durch Saugschuppen grau, zu den Blattspitzen meist leicht rötlich; Blüten bläulich, zahlreich (zu etwa zweihundert bis dreihundert) in einer dichten, kolbenähnlichen Ähre, oben mit abschließendem rosettigen Schopf aus kurzen Laubblättern; aus dem gesamten Blütenstand entwickelt sich ein dreißig Zentimeter langer Fruchtverband aus einzelnen, kompakt verwachsenen Beeren, wobei die ursprünglichen laubigen Tragblätter fleischig werden; an der Fruchtverbandoberfläche kann man die beteiligten Einzelbeeren als eckige Felder erkennen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Vor dem Verzehr die Blattkrone abdrehen, die Frucht der Länge nach in Vierteln oder kleiner aufschneiden. Danach an der Schale entlang schneiden und das Fruchtfleisch herauslösen. Der Geschmack der Frucht ist leicht säuerlich, der untere Teil am süßesten. Die instinktive Sperre zeigt sich sehr deutlich durch ein immer stärker werdendes Brennen im Mundraum.
Alphabetische Übersicht verschiedener Ananassorten:
Saison: Die Hauptsaison ist von November bis März, aber mittlerweile erhält man die Ananas in Deutschland das ganze Jahr über.
Nachreifung: Auf weicher Unterlage oder am Schopf aufgehängt bei Temperaturen zwischen 10 und 15°C.
Lagerung/Haltbarkeit: 10°C ist die optimale Lagertemperatur der Ananas. So ist sie eine Woche lang haltbar. Eine angeschnittene Frucht kann mit Folie geschützt ca. zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zu lange gelangert, beginnt sie zu alkoholisieren.
Anzucht: Von der Frucht trennt man mit einem Messer den Blattschopf ab, legt die Sprossachse durch Entfernen von Fruchtfleischresten vorsichtig frei und entfernt die unteren zwei bis drei Reihen Schopfblätter durch Abziehen. Dann die Schnittfläche zwei bis drei Tage an der Luft trocknen lassen und anschließend in gut durchfeuchtete Anzuchterde pflanzen. Ein übergestülpter Plastikbeutel sorgt für die erforderliche hohe Luftfeuchtigkeit in der Anwachsphase.
Substrat: Das Substrat sollte durchlässig und leicht sauer sein.
Wasserbedarf: Der Wasserbedarf ist eher gering. Das Wasser darf nicht zu kalkhaltig sein, da sonst die Pflanze auf Dauer eingeht.
Lichtbedarf: Ananas sollte sehr hell bis vollsonnig stehen.
Temperatur: Möglichst nicht unter ca. 20°C
Sonstiges: Ananas sollte nur schwach gedüngt werden, weil sie langsam wächst und daher relativ wenige Nährstoffe verbraucht.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 85,3 |
Kohlenhydrate | 12,4 |
Eiweiße | 0,5 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 1,0 |
Mineralstoffe | 0,4 |
Besondere Inhaltsstoffe
- Bromelain: Ein eiweißspaltendes Enzymgemisch, das in der frischen Frucht (besonders im Strunk) vorkommt. Es wirkt: verdauungsfördernd (spaltet Eiweiße im Magen-Darm-Trakt), entzündungshemmend (v. a. bei Schwellungen, Sportverletzungen), antithrombotisch (hemmt Blutgerinnung und -verklumpung) und leicht schleimlösend.
- Fruchtsäuren: Vor allem Zitronensäure und Ascorbinsäure (Vitamin C) tragen zum erfrischend-sauren Geschmack und zur antimikrobiellen Wirkung bei.
- Vitamin C: Die Ananas enthält ca. 20 mg pro 100 g Fruchtfleisch – unterstützt das Immunsystem und wirkt als Antioxidans.
- Ballaststoffe: Der Fruchtstrunk ist besonders faserreich und kann die Verdauung fördern, wenn er roh gekaut wird.
- Mangan: Ananas ist eine gute Quelle für Mangan – ein Spurenelement, das am Aufbau von Bindegewebe und Knochen beteiligt ist.
Inhaltsstoff | Gehalt in mg pro 100 g Fruchtfleisch |
---|---|
Vitamin C | 20 |
Kalium | 180 |
Mangan | 1000 |
Bromelain | nicht exakt beziffert (hoher Enzymgehalt im Strunk) |
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Ananas“ leitet sich vom Begriff „nanas“ aus der Sprache der Guaraní (Südamerika) ab und bedeutet „köstliche Frucht“. Der wissenschaftliche Gattungsname Ananas wurde durch europäische Kolonialbotaniker übernommen. Die englische Bezeichnung „pineapple“ („Kiefernapfel“) bezieht sich auf das äußere Erscheinungsbild der Frucht.
- Heilkunde: In der Erfahrungsheilkunde gilt die Ananas außerdem als stoffwechselanregend, leicht entwässernd und stimmungsaufhellend. In der Naturheilkunde wird die Ananas eingesetzt:
- zur Unterstützung der Verdauung (insbesondere bei eiweißreicher Kost),
- zur Entzündungshemmung bei Gelenkbeschwerden, Prellungen und Sportverletzungen (Bromelain),
- zur Linderung von Schleimhautreizungen (leicht schleimlösend),
- zur Förderung des Lymphflusses und bei Wasseransammlungen im Gewebe.
- Nutzpflanze: Die Ananas ist weltweit eine der wichtigsten tropischen Nutzpflanzen. Sie wird als Frischfrucht, Saft oder Trockenobst vermarktet.
Der Strunk (Zentralachse der Frucht) wird in der industriellen Verwertung zu Saft, Enzympräparaten oder als Bromelainextrakt verarbeitet.
In der Permakultur gilt die Ananas als robuste Pflanze, die auch auf kargen Böden gedeiht und mit wenig Wasser auskommt. Die Blattschöpfe lassen sich zur vegetativen Vermehrung nutzen.
Aus den Blättern gewinnt man Fasern für die Papierherstellung oder für Verpackungstextilien.
- Mythos und Geschichte: Die Ananas galt im Barock als Symbol für Reichtum, Macht und Gastfreundschaft – in Adelskreisen wurden sie als Statussymbol auf Buffets präsentiert. Lange Zeit war sie so kostbar, dass einzelne Früchte in England vermietet wurden, um auf Festtafeln Eindruck zu machen.
In der Karibik galt die Ananas als heilige Frucht der Sonne. Auf alten Segelschiffen wurde sie wegen ihrer antiskorbutischen Wirkung (Vitamin C) als Schutzmittel gegen Mangelkrankheiten geschätzt.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Gastfreundschaft, Vitalität, Reinigung.
In der spirituellen Symbolik steht die Ananas für Großzügigkeit, Selbstvertrauen und Wärme. Ihre strahlende Form und sonnige Farbe machen sie zu einem Sinnbild der inneren Mitte und Lebensfreude.
In der westindischen Kultur gilt sie als Eintrittssymbol – wer eine Ananas mitbringt, ist willkommen. In der Pflanzenmeditation kann sie helfen, positive Ausstrahlung und Herzoffenheit zu stärken.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Ananas steht in der spirituellen Pflanzenlehre für Herzöffnung, Großzügigkeit und Lebensfreude. Sie vereint irdische Süße mit einer kraftvollen, energetischen Mitte – ihrem faserigen, widerstandsfähigen Strunk.
Die Pflanze wird dem Herzchakra (Anahata) und dem Solarplexuschakra (Manipura) zugeordnet: Im Herzchakra fördert sie Vertrauen, Verbindung und Offenheit. Im Solarplexus stärkt sie Willenskraft, Selbstbewusstsein und Vitalität.
Auf feinstofflicher Ebene kann die Ananas helfen: sich aus dem Mangelbewusstsein zu lösen, Fülle, Freude und Gastfreundschaft in sich zu entwickeln, die eigene Strahlkraft und Ausstrahlung zu entfalten. Sie eignet sich besonders für Menschen, die sich zurückhalten, anderen zu viel geben oder den Zugang zu ihrer inneren Fülle und ihrem „Gold“ verloren haben.