Knoblauch
Wissenschaftliche Namen: Allium sativum
Synonyme: Alterswurzel, Chnobli, Gruserich, Knobi, Knöblich, Knofi, Knowwlich, Knofl, Magenwurzel, Stinkwurzel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einkeimblättrige Monocotyledoneae
- Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
- Ordnung: Spargelartige Asparagales
- Familie: Zwiebelgewächse Alliaceae
- Gattung: Zwiebeln Allium
- Art: Knoblauch
Zur Gattung Allium gehören zahlreiche weitere Arten, die alle ähnlich verwendet werden können. Eine kleine Auswahl:
- Acker-Lauch Allium ampeloprasum
- Schalotte Allium ascalonicum
- Gekielter Lauch, Kiel-Lauch Allium carinatum
- Küchenzwiebel Allium cepa
- Winterheckzwiebel Allium fistulosum
- Kohl-Lauch, Ross-Lauch Allium oleraceum
- Lauch oder Porree Allium porrum syn. Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum var. porrum
- Schnittlauch Allium schoenoprasum
- Kugelköpfiger Lauch Allium sphaerocephalon
- Bärlauch Allium ursinum syn. Allium latifolium
- Allermannsharnisch Allium victorialis
- Weinberg-Lauch Allium vineale
Beschreibung
Vorkommen: Nordafrika, Vorderasien, Südeuropa; kultiviert in Mitteleuropa; braucht lockeren, sandigen Boden in Gebieten mit regenarmen Sommern.
Blütezeit: Juni bis August.
Kennzeichen: Dreißig bis achtzig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, meist bis zur halben Stängelhöhe beblättert; Blätter flach, um ein bis zwei Zentimeter breit, gekielt; Blütenstand wenigblütige Scheindolde, die bis zu ein Zentimeter große Brutzwiebeln enthält, lange eingeschlossen von einem weißen Hüllblatt, Blütenstiele zwei bis fünf Zentimeter lang; keine dominierende Hauptzwiebel, viele Nebenzwiebeln ("Zehen") stecken zusammen in einer weißlichen Hülle.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Knoblauch schmeckt sehr intensiv.
Der oft als unangenehm empfundene Geruch nach dem Genuss von Knoblauch rührt von der Entgiftungswirkung schwefelhaltiger Inhaltsstoffe wie dem Alliin her. Die Abbauprodukte werden über die Haut und über die Lungenbläschen abgegeben. Vollständig entgiftete Rohköstler entwickeln diese "Knoblauchfahne" nicht mehr.
Kultur im eigenen Garten: Zehen des Knoblauchs werden im Frühjahr oder im Herbst im Abstand von zwanzig Zentimeter in lockeren, leicht sandigen Boden gesteckt. Die Ernte erfolgt im Spätsommer, bei zweijähriger Kultur sind die Zwiebeln größer. Gute Nachbarn sind Erdbeeren, Gurken, Himbeeren, Lilien, Möhren, Obstbäume, Rosen, Rote Rüben und Tomaten, schlechte sind Erbsen, Kohl und Gartenbohnen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 64,0 |
Kohlenhydrate | 24,0 |
Eiweiße | 6,1 |
Fette | 0,1 |
Rohfasern | 4,1 |
Mineralstoffe | 1,4 |
Wissenswertes
Namensgebung: Der Gattungsname Allium stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Knoblauch". Er wurde von dem schwedischen Botaniker Linnè (1707-1778) als Gattungsname für Zwiebelgewächse eingeführt. Die deutsche Bezeichnung "Knoblauch" leitet sich vom althochdeutschen Wort klioban = spalten ab und bezieht sich auf das gespaltene Aussehen der Zehen.
Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, antimykotisch, krampflösend, sekretionssteigernd und verdauungsfördernd beschrieben.
Durch seine entzündungshemmende Wirkung hilft er unter anderem bei Zahnschmerzen und Durchfallerkrankungen.
Nutzpflanze: Knoblauch ist eine alte Kulturpflanze, die aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens über das Mittelmeer nach Europa gelangte. Der Wildtyp gilt als ausgestorben.
Mythos/Geschichte: Schon im alten Ägypten war Knoblauch als Heilpflanze bekannt. In Inschriften der großen Pyramiden von Gizeh findet man den Geldbetrag, der für Knoblauch ausgegeben wurde, damit die Arbeiter gesund und bei Kräften blieben.
Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Feuer; Gottheit: Hekate; Magische Kräfte: Schutz, Heilung, Austreibung, Lust, Schutz vor Diebstahl.
Mit Knoblauch kann man Dämonen und Geister, insbesondere Vampire vertreiben. Im Mittelalter trug man den Knoblauch als Schutz vor der Pest mit sich. Kinder legte man zum Schutz Knoblauchzehen unter das Kopfkissen und Bräute trugen die Zehen als Glücksbringer bei sich. Wenn man im Traum Knoblauch isst, bedeutet dies, dass Geheimnisse bald ans Licht kommen werden.