Apfelbeere, schwarzfrüchtige: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Schwarzfrüchtige Apfelbeere''' ''Aronia melanocarpa'' ist ein frostharter Strauch mit dunkelvioletten Beeren, die reich an antioxidativen Polyphenolen und Gerbstoffen sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Aronia melanocarpa'' syn. ''Aronia nigra'' syn. ''Sorbus melanocarpa'' syn. ''Pyrus melanocarpa'' syn. ''Mespilus arbutifolia''.<br> | '''Wissenschaftliche Namen:''' ''Aronia melanocarpa'' syn. ''Aronia nigra'' syn. ''Sorbus melanocarpa'' syn. ''Pyrus melanocarpa'' syn. ''Mespilus arbutifolia''.<br> | ||
'''Synonyme:''' Kahle Apfelbeere, Schwarze Eberesche. | '''Synonyme:''' Kahle Apfelbeere, Schwarze Eberesche. |
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:05 Uhr
Schwarzfrüchtige Apfelbeere Aronia melanocarpa ist ein frostharter Strauch mit dunkelvioletten Beeren, die reich an antioxidativen Polyphenolen und Gerbstoffen sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Aronia melanocarpa syn. Aronia nigra syn. Sorbus melanocarpa syn. Pyrus melanocarpa syn. Mespilus arbutifolia.
Synonyme: Kahle Apfelbeere, Schwarze Eberesche.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Unterfamilie: Spiraeoideae
- Tribus: Kernobstgewächse Pyrinae
- Gattung: Apfelbeeren
- Art: Schwarzfrüchtige Apfelbeere
Weitere Art:
- Filzige Apfelbeere Aronia arbutifolia: Bis zwei Meter hoher, laubabwerfender Strauch; junge Triebe und Blütenstiele filzig behaart; Blüten rötlich-weiß; Früchte glänzend rot.
Beschreibung
- Vorkommen: Ursprungsheimat ist der Osten Nordamerikas, großflächiger Anbau in Osteuropa, Ostdeutschland.
- Standorte: Bevorzugt feuchte Standorte.
- Kennzeichen: Zwei bis drei Meter hoher, sommergrüner Strauch; Laubblätter elliptisch bis verkehrt eiförmig, zwei bis acht Zentimeter lang, meist spitz, fein gekerbt-gesägt; Blüten fünfzählig, zehn bis zwanzig, etwa ein Zentimeter breite Schirmrispen; Blütenzeit: Mai, nach dem Laubaustrieb; Früchte schwarz-violett, glänzend, fünf bis zwölf Millimeter im Durchmesser.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Beeren von August bis Oktober.
Die reifen Früchte schmecken herb-süßlich mit leicht adstringierender Note und erinnern geschmacklich an Heidelbeeren. Durch Trocknung oder Lagerung wird der Geschmack milder.
Kultur im eigenen Garten: Die Apfelbeere stellt nur geringe Ansprüche an Standort und Klima, so dass sie in sehr unterschiedlichen Gebieten angebaut werden kann. Weil die Gattung Aronia hauptsächlich im atlantischen Klimabereich vorkommt, gedeiht sie besonders gut an Standorten mit hoher Boden- und Luftfeuchtigkeit. Sträucher aus Baumschulen sollten im Herbst gepflanzt werden. Die Blüten sind selbstbefruchtend, Früchte werden regelmäßig in großer Zahl angesetzt. Diese erscheinen meist schon im zweiten Jahr. Die Apfelbeere erneuert sich ständig durch Ausläufer und bildet im basalen Bereich Neutriebe.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g Frischgewicht |
---|---|
Wasser | 80,5 |
Kohlenhydrate | 12,5 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,1 |
Rohfasern | 4,1 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Apfelbeere zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an bioaktiven sekundären Pflanzenstoffen aus. Zu den wichtigsten zählen:
- Anthocyane: dunkle Pflanzenfarbstoffe mit stark antioxidativer Wirkung; schützen vor freien Radikalen und stärken die Blutgefäße
- Flavonoide: verbessern die Mikrozirkulation und unterstützen das Immunsystem
- Proanthocyanidine (OPC): gehören zu den stärksten pflanzlichen Antioxidantien
- Gerbstoffe (Tannine): wirken adstringierend und entzündungshemmend
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem und wirkt zellschützend
- Folsäure: wichtig für Zellteilung und Blutbildung
- Vitamin: unterstützt die Blutgerinnung
- Eisen, Kalium und Calcium: essentielle Mineralstoffe für den Stoffwechsel, die Nervenfunktion und die Knochenstabilität
Diese Inhaltsstoffe wirken synergetisch, weshalb Aronia auch als funktionelles Superfood geschätzt wird.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Aronia ist von unbekannter Herkunft, der Artname melanocarpa stammt aus dem Griechischen (melas = schwarz, karpos = Frucht) und bezieht sich auf die dunkle Farbe der reifen Früchte.
- Heilkunde: Aufgrund des hohen Gehalts an Anthocyanen und Polyphenolen zählt die Apfelbeere zu den antioxidativ wirksamsten Früchten. Sie wird traditionell eingesetzt bei:
- Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Arterienverkalkung
- Stärkung der Kapillaren (Vitamin-P-Aktivität)
- Förderung der Entgiftung (Schwermetallausleitung)
- Prävention von Erkältungskrankheiten und entzündlichen Prozessen
- Nutzpflanze: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Apfelbeere in Russland gezielt kultiviert. Heute wird sie weltweit für Säfte, Tees, Trockenfrüchte, Fruchtpulver, Farbstoffe und Nahrungsergänzungsmittel genutzt. Die Pflanze eignet sich außerdem gut als Vogelschutzgehölz und Wildobsthecke.
- Mythos und Geschichte: Die Aronia wurde von nordamerikanischen Ureinwohnern traditionell als Nahrungs- und Heilpflanze geschätzt. In der Sowjetunion gewann sie durch gezielte Züchtung große Bedeutung als sogenannte „Volksheilbeere“. In Polen, Russland und der Ukraine gilt sie bis heute als wichtiges Heilobst.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz, Gesundheit, Fruchtbarkeit.
Aroniafrüchte gelten in der Naturmagie als reinigend und stärkend. Sie sollen die Aura klären, energetisch nähren und vor negativen Einflüssen schützen. Getrocknete Beeren finden gelegentlich Verwendung in Schutzamulette und rituellen Stärkungszeremonien.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Apfelbeere steht symbolisch für Widerstandskraft, Regeneration und innere Reinigung. Ihre tief dunkle Farbe weist auf die Fähigkeit hin, tiefliegende Belastungen zu transformieren. Sie unterstützt das Wurzelchakra (Stabilität) und das Herzchakra(Stärkung des Blut- und Kreislaufsystems).