Mauerpfeffer, weißer: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Sedum album''<br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Sedum album''<br>
Synonyme: Weißer Mauerpfeffer, Tripmadam.
'''Synonyme:''' Weißer Mauerpfeffer, Tripmadam.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juni bis Oktober.
*'''Vorkommen:''' Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, Südskandinavien, bis 2000 Meter.  


Vorkommen: Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, Südskandinavien, bis 2000 Meter; dichte Rasenflächen, felsige Standorte, Mauern und Kiesdächer; liebt warme, trockene, nährstoffarme Standorte.
*'''Standorte:''' dichte Rasenflächen, felsige Standorte, Mauern und Kiesdächer; liebt warme, trockene, nährstoffarme Standorte.


Kennzeichen: Immergrüne, fünf bis zwanzig Zentimeter hohe Staude, flache Rasen bildend; Stängel bogenförmig aufsteigend bis aufrecht, zwei bis drei Millimeter dick; Blätter wechselständig, dickfleischig, glänzend dunkelgrün, länglich keulenförmig, im Querschnitt rund, stehen fast waagerecht von den Stängeln ab; Blüten weiß oder hellrötlich, sechs bis neun Millimeter im Durchmesser, mit fünf sehr schmalen Blütenblättern.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüne, fünf bis zwanzig Zentimeter hohe Staude, flache Rasen bildend; Stängel bogenförmig aufsteigend bis aufrecht, zwei bis drei Millimeter dick; Blätter wechselständig, dickfleischig, glänzend dunkelgrün, länglich keulenförmig, im Querschnitt rund, stehen fast waagerecht von den Stängeln ab; Blüten weiß oder hellrötlich, sechs bis neun Millimeter im Durchmesser, mit fünf sehr schmalen Blütenblättern; Blütezeit: Juni bis Oktober.  


Verwechslung: Ist mit dem [[Mauerpfeffer, scharfer|Scharfen Mauerpfeffer]] ''Sedum acre'' möglich, der am gleichen Standort vorkommt. Die Blätter sind dreieckig bis eiförmig, oben abgeflacht, unten gewölbt. Er hat goldgelbe Blüten, deren fünf schmale Blütenblätter sternförmig ausgebreitet sind.
*'''Verwechslung:''' Ist mit dem [[Mauerpfeffer, scharfer|Scharfen Mauerpfeffer]] ''Sedum acre'' möglich, der am gleichen Standort vorkommt. Die Blätter sind dreieckig bis eiförmig, oben abgeflacht, unten gewölbt. Er hat goldgelbe Blüten, deren fünf schmale Blütenblätter sternförmig ausgebreitet sind.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Die junge Triebe von April bis Mai, die Blätter das ganze Jahr über.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die junge Triebe von April bis Mai, die Blätter das ganze Jahr über.


Der Geschmack der kleinen fleischigen Blätter erinnert an grünen, saftigen Paprika, manchmal schmecken sie auch leicht säuerlich.
Die kleinen, fleischigen Blätter von ''Sedum album'' sind knackig und enthalten viel pflanzliches Zellwasser. Ihr Geschmack ist leicht säuerlich und mild, mit einem frischen, etwas salzigen Ton.  


Kultur im eigenen Garten: Die Weiße Fetthenne wird als Zierpflanze in Steingärten, Rabatten, Pflanzschalen und Heidebeeten angepflanzt.
Wegen des Gehalts an schwach reizenden organischen Säuren empfiehlt sich ein maßvoller Genuss. Beim instinktiven Verzehr zeigt sich oft eine schnelle sensorische Sättigung – ein Zeichen für eine natürliche Verzehrgrenze.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch geerntet bleiben die Blätter drei bis fünf Tage im Kühlschrank knackig. Die kleinen Triebe eignen sich nur bedingt zum Trocknen – besser frisch verwenden.
 
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Weiße Fetthenne wird als Zierpflanze in Steingärten, Rabatten, Pflanzschalen und Heidebeeten angepflanzt.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
Wie andere Sedum-Arten enthält auch die Weiße Fetthenne saftreiche Zellgewebe mit funktionellen Säuren und sekundären Pflanzenstoffen:
*'''Apfelsäure und andere organische Säuren:''' Wirken stoffwechselanregend, leicht antiseptisch
*'''Flavonoide:''' Zellschützend, entzündungshemmend
*'''Schleimstoffe (in geringen Mengen):''' Reizmildernd, kühlend
*'''Gerbstoffe (moderat):''' Zusammenziehend, leicht blutstillend
*'''Vitamin C:''' Immunstärkung, antioxidativer Zellschutz


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Pflanzen wie die Fetthenne speichern in ihren dickfleischigen Blättern Wasser und sind damit selbst an den trockensten Standorten vor Austrocknung geschützt. Dieser Tatsache verdanken sie ihren wissenschaftlichen Namen: Die Römer nannten solche Pflanzen "Sedum".
*'''Namensgebung:''' „Weiße Fetthenne“ bezieht sich auf die hellen, weißen bis zartrosafarbenen Blüten. Der Gattungsname Sedum leitet sich vom lateinischen sedare („beruhigen“) ab, was auf die beruhigende Wirkung bei äußerlicher Anwendung verweist. Album bedeutet „weiß“.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als wasserausscheidend, hustenlösend, entkrampfend und magenwirksam beschrieben.<br>Traditionell wurde der Pflanzensaft äußerlich bei Insektenstichen, kleinen Wunden oder Sonnenbrand verwendet – kühlend und lindernd. Innerlich wurde sie selten eingesetzt, gelegentlich bei Magenproblemen in sehr kleinen Dosen.
 
*'''Nutzpflanze:''' ''Sedum album'' ist eine typische Dachbegrünungs- und Trockenmauerpflanze. Sie kommt mit minimaler Erde und extremen Standortbedingungen aus, fördert Insektenvielfalt und schützt vor Erosion. In Permakulturgärten wird sie zur Flächenabdeckung verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Konkrete Überlieferungen fehlen, jedoch wurde Sedum album wie andere Fetthennen teils als Schutzpflanze angesehen, insbesondere als „Gründachpflanze gegen Blitz und Unheil“. Die dauerhafte Frische der Pflanze wurde als Zeichen für Lebenskraft gedeutet.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Als robustes, wintergrünes Kraut wurde sie mit Beständigkeit, Widerstandskraft und Einfachheit assoziiert. In einigen Regionen galt sie als Pflanze, die Haus und Hof vor „Austrocknung“ – im übertragenen wie physischen Sinn – schützen konnte.


Heilkunde: Die Wirkung wird als wasserausscheidend, hustenlösend, entkrampfend und magenwirksam beschrieben.<br>In der Volksheilkunde werden die frischen Blätter bzw. der gelartige Saft zum Heilen von Wunden, Hautausschlägen, Verbrennungen und Sonnenbrand verwendet.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Weiße Fetthenne symbolisiert Genügsamkeit, Schutz und Ausdauer. Spirituell kann sie dem Wurzelchakra zugeordnet werden, da sie Verwurzelung, Erdverbundenheit und energetische Selbstversorgung repräsentiert. Ihre Fähigkeit, auf kargem Grund zu gedeihen, spiegelt das Prinzip innerer Fülle trotz äußerer Reduktion.
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Version vom 24. Mai 2025, 11:41 Uhr

Wissenschaftliche Namen: Sedum album
Synonyme: Weißer Mauerpfeffer, Tripmadam.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Steinbrechartige Saxifragales
  • Familie: Dickblattgewächse Crassulaceae
  • Gattung: Fetthennen Sedum
  • Art: Weiße Fetthenne

Zu der Gattung der Fetthennen gehören ca. 470 Arten.

Weißer Mauerpfeffer
Weißer Mauerpfeffer, Blätter
Weißer Mauerpfeffer, Blüten

Beschreibung

  • Vorkommen: Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, Südskandinavien, bis 2000 Meter.
  • Standorte: dichte Rasenflächen, felsige Standorte, Mauern und Kiesdächer; liebt warme, trockene, nährstoffarme Standorte.
  • Kennzeichen: Immergrüne, fünf bis zwanzig Zentimeter hohe Staude, flache Rasen bildend; Stängel bogenförmig aufsteigend bis aufrecht, zwei bis drei Millimeter dick; Blätter wechselständig, dickfleischig, glänzend dunkelgrün, länglich keulenförmig, im Querschnitt rund, stehen fast waagerecht von den Stängeln ab; Blüten weiß oder hellrötlich, sechs bis neun Millimeter im Durchmesser, mit fünf sehr schmalen Blütenblättern; Blütezeit: Juni bis Oktober.
  • Verwechslung: Ist mit dem Scharfen Mauerpfeffer Sedum acre möglich, der am gleichen Standort vorkommt. Die Blätter sind dreieckig bis eiförmig, oben abgeflacht, unten gewölbt. Er hat goldgelbe Blüten, deren fünf schmale Blütenblätter sternförmig ausgebreitet sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die junge Triebe von April bis Mai, die Blätter das ganze Jahr über.

Die kleinen, fleischigen Blätter von Sedum album sind knackig und enthalten viel pflanzliches Zellwasser. Ihr Geschmack ist leicht säuerlich und mild, mit einem frischen, etwas salzigen Ton.

Wegen des Gehalts an schwach reizenden organischen Säuren empfiehlt sich ein maßvoller Genuss. Beim instinktiven Verzehr zeigt sich oft eine schnelle sensorische Sättigung – ein Zeichen für eine natürliche Verzehrgrenze.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntet bleiben die Blätter drei bis fünf Tage im Kühlschrank knackig. Die kleinen Triebe eignen sich nur bedingt zum Trocknen – besser frisch verwenden.

Kultur im eigenen Garten: Die Weiße Fetthenne wird als Zierpflanze in Steingärten, Rabatten, Pflanzschalen und Heidebeeten angepflanzt.

Besondere Inhaltsstoffe

Wie andere Sedum-Arten enthält auch die Weiße Fetthenne saftreiche Zellgewebe mit funktionellen Säuren und sekundären Pflanzenstoffen:

  • Apfelsäure und andere organische Säuren: Wirken stoffwechselanregend, leicht antiseptisch
  • Flavonoide: Zellschützend, entzündungshemmend
  • Schleimstoffe (in geringen Mengen): Reizmildernd, kühlend
  • Gerbstoffe (moderat): Zusammenziehend, leicht blutstillend
  • Vitamin C: Immunstärkung, antioxidativer Zellschutz

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Weiße Fetthenne“ bezieht sich auf die hellen, weißen bis zartrosafarbenen Blüten. Der Gattungsname Sedum leitet sich vom lateinischen sedare („beruhigen“) ab, was auf die beruhigende Wirkung bei äußerlicher Anwendung verweist. Album bedeutet „weiß“.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als wasserausscheidend, hustenlösend, entkrampfend und magenwirksam beschrieben.
    Traditionell wurde der Pflanzensaft äußerlich bei Insektenstichen, kleinen Wunden oder Sonnenbrand verwendet – kühlend und lindernd. Innerlich wurde sie selten eingesetzt, gelegentlich bei Magenproblemen in sehr kleinen Dosen.
  • Nutzpflanze: Sedum album ist eine typische Dachbegrünungs- und Trockenmauerpflanze. Sie kommt mit minimaler Erde und extremen Standortbedingungen aus, fördert Insektenvielfalt und schützt vor Erosion. In Permakulturgärten wird sie zur Flächenabdeckung verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Konkrete Überlieferungen fehlen, jedoch wurde Sedum album wie andere Fetthennen teils als Schutzpflanze angesehen, insbesondere als „Gründachpflanze gegen Blitz und Unheil“. Die dauerhafte Frische der Pflanze wurde als Zeichen für Lebenskraft gedeutet.
  • Magie und Brauchtum: Als robustes, wintergrünes Kraut wurde sie mit Beständigkeit, Widerstandskraft und Einfachheit assoziiert. In einigen Regionen galt sie als Pflanze, die Haus und Hof vor „Austrocknung“ – im übertragenen wie physischen Sinn – schützen konnte.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Weiße Fetthenne symbolisiert Genügsamkeit, Schutz und Ausdauer. Spirituell kann sie dem Wurzelchakra zugeordnet werden, da sie Verwurzelung, Erdverbundenheit und energetische Selbstversorgung repräsentiert. Ihre Fähigkeit, auf kargem Grund zu gedeihen, spiegelt das Prinzip innerer Fülle trotz äußerer Reduktion.