Rübe, rote: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Systematik korrigiert.)
(Seite überarbeitet.)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Beta vulgaris'' subspec. ''vulgaris'' var. ''conditiva''<br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Beta vulgaris'' subspec. ''vulgaris'' var. ''conditiva''<br>
Synonyme: Rahne, Rande, Rote Beete, Rote Runkelrübe.
'''Synonyme:''' Rahne, Rande, Rote Beete, Rote Runkelrübe.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 24: Zeile 24:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Die Rote Rübe ist eine Kulturpflanze, eine Wildform ist nicht bekannt. Sie wird in gemäßigten Zonen angebaut.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Rote Rübe ist eine Kulturpflanze, eine Wildform ist nicht bekannt. Sie wird in gemäßigten Zonen angebaut.


Kennzeichen: Zweijährige, krautige Pflanze; grundständige Blattrosette im ersten Jahr, Blätter länglich-eiförmig, fünfzehn bis dreißig Zentimeter lange Spreite, lang gestielt, am Rand gekräuselt; im zweiten Jahr verholzender Trieb mit bis zu eineinhalb Meter hohem Blütenstand; Blüten fünfzählig, einzeln, zu zweien oder in Quirlen zusammen, grün-rötlich.
*'''Kennzeichen:''' Zweijährige, krautige Pflanze; grundständige Blattrosette im ersten Jahr, Blätter länglich-eiförmig, fünfzehn bis dreißig Zentimeter lange Spreite, lang gestielt, am Rand gekräuselt; im zweiten Jahr verholzender Trieb mit bis zu eineinhalb Meter hohem Blütenstand; Blüten fünfzählig, einzeln, zu zweien oder in Quirlen zusammen, grün-rötlich.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die dünne Schale der Roten Rübe kann mitgegessen werden. Die Rübe ist saftig und schmeckt süß-würzig. Die Blätter sind leicht herb im Geschmack.
Die dünne Schale der Roten Rübe kann mitgegessen werden. Der Geschmack ist erdig, leicht süßlich bis mineralisch. Bei instinktiver Ernährung wird sie meist nur in kleinen Mengen als Reiz oder Reinigungsimpuls akzeptiert. Frische, junge Knollen sind saftiger und milder im Geschmack. Auch die Blätter sind roh essbar – sie erinnern an [[Mangold]].  


Saison: Rote Beete ist ein typisches Wintergemüse, die ersten jungen Knollen sind aber schon ab Juni im Handel erhältlich.
'''Hinweis:''' Roh verzehrt kann Rote Bete bei empfindlichen Personen blähend oder leicht reizend wirken, daher auf [[Die instinktive Sperre|die instinktive Sperre]] achten.


Lagerung/Haltbarkeit: Rote Rüben sind im Kühlschrank bis zu zwei Wochen lang haltbar, schlägt man sie in feuchte Tücher ein, kann man sie bis zu vier Wochen lang lagern.
'''Sprossen:''' Samen waschen und etwa 12 Stunden einweichen. Im Dunkeln keimen lassen und erst anschließend ans Licht stellen. Bei Temperaturen zwischen 17 und 20 °C dauert es sieben bis vierzehn Tage, bis die Sprossen essfertig sind. Sie haben einen leicht süßlich-erdigem Geschmack und können als mildere, leichter verdauliche Alternative zur Wurzel genutzt werden.


Anzucht: Die Rote Rübe braucht durchlässigen, humosen, nährstoffreichen Boden. Die erste Ernte kann ca. fünf Wochen nach der Aussaat erfolgen. Gute Nachbarn sind Borretsch, Buschbohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Fenchel, Gurken, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Koriander, Kümmel, Pastinaken, Pflücksalat, Ringelblumen, Salat, Sonnenblumen, Zucchini und Zwiebeln.
'''Saison:''' Rote Beete ist ein typisches Wintergemüse, die ersten jungen Knollen sind aber schon ab Juni im Handel erhältlich.


Sprossen: Samen waschen und etwa 12 Stunden einweichen. Im Dunkeln keimen lassen und erst anschließend ans Licht stellen. Bei Temperaturen zwischen 17 und 20 °C dauert es sieben bis vierzehn Tage, bis die Sprossen essfertig sind.  
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Kühl, dunkel und trocken mehrere Wochen bis Monate lagerfähig. Frisch geerntet bei 0–2 °C und hoher Luftfeuchtigkeit besonders lange haltbar. Blattgrün getrennt aufbewahren.
 
'''Anzucht:''' Die Rote Rübe braucht durchlässigen, humosen, nährstoffreichen Boden. Die erste Ernte kann ca. fünf Wochen nach der Aussaat erfolgen. Gute Nachbarn sind Borretsch, Buschbohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Fenchel, Gurken, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Koriander, Kümmel, Pastinaken, Pflücksalat, Ringelblumen, Salat, Sonnenblumen, Zucchini und Zwiebeln.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
Zeile 62: Zeile 64:
  |style="text-align:center"|
  |style="text-align:center"|
  |}
  |}
===Besondere Inhaltsstoffe===
Rote Bete ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und gilt als blutbildend und reinigend:
*'''Betanin (Betacyanin):''' Roter Farbstoff mit starker antioxidativer Wirkung, zellschützend
*'''Nitrat (natürlich vorkommend):''' Gefäßerweiternd, blutdrucksenkend
*'''Oxalsäure (in moderater Menge):''' Wirkt mineralbindend, bei Nierenproblemen sparsam verwenden
*'''Saponine, Flavonoide:''' Immunmodulierend, entzündungshemmend
*'''Vitamin B9 (Folat), C, B6:''' Wichtig für Blutbildung, Immunsystem, Nervengesundheit
*'''Eisen, Kalium, Magnesium:''' Unterstützung von Sauerstofftransport, Herzfunktion, Muskulatur


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: ''Beta'' ist der lateinische Name des [[Mangold|Mangolds]]. Das deutsche Wort "Beete, Bete" wurde von ''beta'' entlehnt. "Rübe" geht auf lateinisch ''rapa'' = Rübe, Rettich zurück. Der Artname ''vulgaris'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich".
*'''Namensgebung:''' ''Beta'' ist der lateinische Name des [[Mangold|Mangolds]]. Das deutsche Wort "Beete, Bete" wurde von ''beta'' entlehnt. "Rübe" geht auf lateinisch ''rapa'' = Rübe, Rettich zurück. Der Artname ''vulgaris'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich".
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, die Gallensekretion fördernd, mineralsalzzuführend und tonisch beschrieben. <br>Die Rote Beete gilt als Anti-Grippe- und Fiebermittel und fördert die Leber-Gallen-Funktion. Außerdem regt sie die Darmperistaltik an und fördert die Harnausscheidung.
 
*'''Nutzpflanze:''' Ab dem 13. Jahrhundert breitete sich die Rote Rübe von Deutschland aus und wurde für die Landbevölkerung Europas zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel. Sie wird in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut und ist ein klassisches Wintergemüse.<br>In der Permakultur eignet sich Rote Bete als robuste Zwischenkultur mit tiefreichender Durchwurzelung.


Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, die Gallensekretion fördernd, mineralsalzzuführend und tonisch beschrieben. <br>Die Rote Beete gilt als Anti-Grippe- und Fiebermittel und fördert die Leber-Gallen-Funktion. Außerdem regt sie die Darmperistaltik an und fördert die Harnausscheidung.
*'''Mythos und Geschichte:''' Bereits die Römer und Griechen nutzten Vorläuferformen der Rübe medizinisch. In Klostergärten des Mittelalters wurde sie zur Stärkung des Blutes und der Verdauung empfohlen. In Osteuropa ist sie bis heute Bestandteil traditioneller Gerichte (z. B. Borschtsch).


Nutzpflanze: Ab dem 13. Jahrhundert breitete sich die Rote Rübe von Deutschland aus und wurde für die Landbevölkerung Europas zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel. Sie wird in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut und ist ein klassisches Wintergemüse.
*'''Magie/Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Erde; Magische Kräfte: Liebe.<br>In der Volksmagie galt Rote Bete als schützende und blutstärkende Pflanze. Sie wurde zur „Erdung“ bei energetischer Schwäche empfohlen. Der rituelle Verzehr roter Wurzeln war mit Lebenskraft, Mut und Standhaftigkeit verbunden.<br> Wenn ein Mann und eine Frau von derselben Knolle essen, werden sie sich ineinander verlieben.<br>Rote Beete wird in der Liebesmagie auch als Tinte verwendet und dient als Ersatz für Blut.


Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Erde; Magische Kräfte: Liebe. <br> Wenn ein Mann und eine Frau von derselben Knolle essen, werden sie sich ineinander verlieben. Rote Beete wird in der Liebesmagie auch als Tinte verwendet und dient als Ersatz für Blut.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Rote Bete steht symbolisch für Erdung, Lebenssaft und Transformation. Sie wirkt auf das Wurzelchakra – Verbindung zur physischen Welt, Kraft zur Regeneration. Archetypisch verkörpert sie den „Verwandler“ – aus Tiefe und Dunkelheit erwächst neue Stärke.
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Version vom 16. Mai 2025, 06:55 Uhr

Wissenschaftliche Namen: Beta vulgaris subspec. vulgaris var. conditiva
Synonyme: Rahne, Rande, Rote Beete, Rote Runkelrübe.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Rüben Beta
  • Art: Rübe Beta vulgaris
  • Unterart: Beta vulgaris subspec. vulgaris
  • Varietät: Rote Rübe

Die Rote Rübe ist verwandt mit der Zuckerrübe Beta vulgaris subsp. vulgaris var. altissima, der Futterrübe Beta vulgaris subsp. vulgaris var. crassa und dem Mangold Beta vulgaris subsp. vulgaris var. vulgaris.

Rote Rübe
Rote Rübe
Rote Rübe, Sprossen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Rote Rübe ist eine Kulturpflanze, eine Wildform ist nicht bekannt. Sie wird in gemäßigten Zonen angebaut.
  • Kennzeichen: Zweijährige, krautige Pflanze; grundständige Blattrosette im ersten Jahr, Blätter länglich-eiförmig, fünfzehn bis dreißig Zentimeter lange Spreite, lang gestielt, am Rand gekräuselt; im zweiten Jahr verholzender Trieb mit bis zu eineinhalb Meter hohem Blütenstand; Blüten fünfzählig, einzeln, zu zweien oder in Quirlen zusammen, grün-rötlich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die dünne Schale der Roten Rübe kann mitgegessen werden. Der Geschmack ist erdig, leicht süßlich bis mineralisch. Bei instinktiver Ernährung wird sie meist nur in kleinen Mengen als Reiz oder Reinigungsimpuls akzeptiert. Frische, junge Knollen sind saftiger und milder im Geschmack. Auch die Blätter sind roh essbar – sie erinnern an Mangold.

Hinweis: Roh verzehrt kann Rote Bete bei empfindlichen Personen blähend oder leicht reizend wirken, daher auf die instinktive Sperre achten.

Sprossen: Samen waschen und etwa 12 Stunden einweichen. Im Dunkeln keimen lassen und erst anschließend ans Licht stellen. Bei Temperaturen zwischen 17 und 20 °C dauert es sieben bis vierzehn Tage, bis die Sprossen essfertig sind. Sie haben einen leicht süßlich-erdigem Geschmack und können als mildere, leichter verdauliche Alternative zur Wurzel genutzt werden.

Saison: Rote Beete ist ein typisches Wintergemüse, die ersten jungen Knollen sind aber schon ab Juni im Handel erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Kühl, dunkel und trocken mehrere Wochen bis Monate lagerfähig. Frisch geerntet bei 0–2 °C und hoher Luftfeuchtigkeit besonders lange haltbar. Blattgrün getrennt aufbewahren.

Anzucht: Die Rote Rübe braucht durchlässigen, humosen, nährstoffreichen Boden. Die erste Ernte kann ca. fünf Wochen nach der Aussaat erfolgen. Gute Nachbarn sind Borretsch, Buschbohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Fenchel, Gurken, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Koriander, Kümmel, Pastinaken, Pflücksalat, Ringelblumen, Salat, Sonnenblumen, Zucchini und Zwiebeln.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,2
Kohlenhydrate 8,6
Eiweiße 1,5
Fette 0,1
Rohfasern 2,5
Mineralstoffe

Besondere Inhaltsstoffe

Rote Bete ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und gilt als blutbildend und reinigend:

  • Betanin (Betacyanin): Roter Farbstoff mit starker antioxidativer Wirkung, zellschützend
  • Nitrat (natürlich vorkommend): Gefäßerweiternd, blutdrucksenkend
  • Oxalsäure (in moderater Menge): Wirkt mineralbindend, bei Nierenproblemen sparsam verwenden
  • Saponine, Flavonoide: Immunmodulierend, entzündungshemmend
  • Vitamin B9 (Folat), C, B6: Wichtig für Blutbildung, Immunsystem, Nervengesundheit
  • Eisen, Kalium, Magnesium: Unterstützung von Sauerstofftransport, Herzfunktion, Muskulatur

Wissenswertes

  • Namensgebung: Beta ist der lateinische Name des Mangolds. Das deutsche Wort "Beete, Bete" wurde von beta entlehnt. "Rübe" geht auf lateinisch rapa = Rübe, Rettich zurück. Der Artname vulgaris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich".
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, die Gallensekretion fördernd, mineralsalzzuführend und tonisch beschrieben.
    Die Rote Beete gilt als Anti-Grippe- und Fiebermittel und fördert die Leber-Gallen-Funktion. Außerdem regt sie die Darmperistaltik an und fördert die Harnausscheidung.
  • Nutzpflanze: Ab dem 13. Jahrhundert breitete sich die Rote Rübe von Deutschland aus und wurde für die Landbevölkerung Europas zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel. Sie wird in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut und ist ein klassisches Wintergemüse.
    In der Permakultur eignet sich Rote Bete als robuste Zwischenkultur mit tiefreichender Durchwurzelung.
  • Mythos und Geschichte: Bereits die Römer und Griechen nutzten Vorläuferformen der Rübe medizinisch. In Klostergärten des Mittelalters wurde sie zur Stärkung des Blutes und der Verdauung empfohlen. In Osteuropa ist sie bis heute Bestandteil traditioneller Gerichte (z. B. Borschtsch).
  • Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Erde; Magische Kräfte: Liebe.
    In der Volksmagie galt Rote Bete als schützende und blutstärkende Pflanze. Sie wurde zur „Erdung“ bei energetischer Schwäche empfohlen. Der rituelle Verzehr roter Wurzeln war mit Lebenskraft, Mut und Standhaftigkeit verbunden.
    Wenn ein Mann und eine Frau von derselben Knolle essen, werden sie sich ineinander verlieben.
    Rote Beete wird in der Liebesmagie auch als Tinte verwendet und dient als Ersatz für Blut.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Rote Bete steht symbolisch für Erdung, Lebenssaft und Transformation. Sie wirkt auf das Wurzelchakra – Verbindung zur physischen Welt, Kraft zur Regeneration. Archetypisch verkörpert sie den „Verwandler“ – aus Tiefe und Dunkelheit erwächst neue Stärke.