Die drei Phasen des menschlichen Körpers: Unterschied zwischen den Versionen

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===Allgemeines===
===Allgemeines===
Im Körper wechseln sich regelmäßig drei Phasen, nämlich die der Aufnahme von 12 Uhr bis 20 Uhr, die der Verdauung von 20 Uhr bis 4 Uhr und die der Ausscheidung von 4 Uhr bis 12 Uhr miteinander ab. Diese Einteilung wurde vermutlich erstmalig von der amerikanischen Lehre der Natural Hygiene ([[Natürliche Gesundheitslehre]]) beschrieben. Die Zeiten sind nicht als absolut anzusehen, sondern hängen vom individuellen Tagesablauf ab.
Im Körper wechseln sich regelmäßig drei Hauptphasen ab, die sich im Tagesrhythmus des Menschen spiegeln:
Die Aktivität der inneren Organe vollzieht sich dabei im Einklang mit dem Tagesrhythmus des Körpers. Jedes einzelne Organ ist genau dann besonders aktiv, wenn die momentane Tagesqualität seiner Aufgabe entspricht und weist zwölf Stunden später eine Phase der Ruhe und Regeneration auf.
 
*Aufnahmephase (ca. 12 20 Uhr)
*Verdauungs- und Verwertungsphase (ca. 20 4 Uhr)
*Ausscheidungsphase (ca. 4 12 Uhr)
 
Diese Einteilung wurde erstmals durch die amerikanische Natural-Hygiene-Bewegung systematisiert, ist aber auch durch moderne Erkenntnisse aus der Chronobiologie und der Fastenmedizin weitgehend bestätigt. Die Uhrzeiten sind Richtwerte und orientieren sich an einem typischen Tag-Nacht-Rhythmus; sie können sich individuell verschieben – etwa bei Schichtarbeit oder stark abweichenden Schlafzeiten.
 
Moderne Forschung zeigt, dass Stoffwechselprozesse, Hormonausschüttung, Enzymaktivitäten und Organtätigkeit eng an die sogenannte innere Uhr (zirkadianer Rhythmus) gebunden sind. Beispielsweise ist die Insulinsensitivität am Vormittag am höchsten, die Verdauungskraft in den frühen Abendstunden besonders aktiv, während nachts vor allem Regeneration, Zellreparatur und Entgiftung im Vordergrund stehen.


===Organuhr===
===Organuhr===
In der traditionellen chinesischen Medizin wird jedem Organ eine bestimmte Uhrzeit zugewiesen:
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) beschreibt einen natürlichen Energiezyklus im Körper, der jedem Organ ein zweistündiges Maximum an Aktivität zuordnet. Diese sogenannte Organuhr liefert Hinweise darauf, wann ein Organ besonders leistungsfähig oder anfällig ist:


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Treten Beschwerden immer wieder zu einem bestimmten Zeitpunkt auf, kann dies ein Hinweis auf eine gestörte Organfunktion sein. So zeigen sich Beschwerden der Lunge wie Husten- oder Asthmaanfälle oft zwischen 3 und 5 Uhr morgens und die Aktivität des Dickdarms macht sich durch morgendlichen Stuhlgang, der einen aus dem Schlaf holt, bemerkbar.
Regelmäßige Beschwerden zu bestimmten Uhrzeiten – z. B. nächtliches Aufwachen zwischen 3 und 5 Uhr (Lunge) oder morgendlicher Durchfall zwischen 5 und 7 Uhr (Dickdarm) – können auf funktionelle Störungen in den jeweiligen Organen hinweisen.


===Besonderheiten bei der Umstellung auf Rohkost===
===Besonderheiten bei der Umstellung auf Rohkost===
Besondere Bedingungen liegen vor, wenn der Körper durch Umstellung auf Rohkost vermehrt mit der Ausscheidung von Giftstoffen beschäftigt ist. Um dem Körper ausreichend Zeit für diese Arbeit zu geben, ist es sinnvoll, auf regelmäßige Nahrungsaufnahme zu achten und vor allem die Ruhephasen einzuhalten. Für Frühaufsteher heißt das, dass sie früh mit der Nahrungsaufnahme anfangen können und früh wieder damit aufhören sollten. Für Spätaufsteher gilt das Umgekehrte.
Bei der Umstellung auf rohköstliche Ernährung kommt es häufig zu einer verstärkten Ausscheidung von gespeicherten Schadstoffen. In dieser Reinigungsphase verändert sich oft auch der innere Rhythmus:
 
*Manche Menschen berichten davon, nachts aufzuwachen (häufig zwischen 1 und 5 Uhr), was auf eine verstärkte Leber- oder Lungenaktivität hinweist.
*Die Ausscheidungsphase kann verlängert oder vorverlegt werden. Wenn der Körper bereits am späten Nachmittag oder sogar nachts mit der Entleerung beginnt, ist dies oft ein Zeichen intensiver [[Rohkost und Entgiftung|Entgiftung]].
*In solchen Fällen ist es besonders wichtig, auf Lebensmittelqualität zu achten. Schon minimale Mengen versteckter Koch- oder Industrieprodukte können den Reinigungsprozess belasten und zu unerwünschten Symptomen führen, siehe: [[Qualitätsprüfung roher Lebensmittel]].
 
Eine strukturierte Tagesgestaltung mit regelmäßiger Ruhe, Sonnenlicht, Bewegung und Essenspausen (Intervallfasten) kann den natürlichen Rhythmus und die Entgiftungsarbeit des Körpers zusätzlich unterstützen.


Wenn die [[Rohkost und Entgiftung|Entgiftung]] stark ist, kann es passieren, daß der Körper die Ausscheidungsphase vorverlegt. Das merkt man meist daran, daß man nicht einschlafen kann oder mitten in der Nacht aufwacht und wach liegt.
===Erweiterung durch moderne Erkenntnisse===
Neuere Forschungen bestätigen viele Beobachtungen der Natural Hygiene und TCM:


Bei starker Entgiftung kann es geschehen, daß der Körper die Ausscheidungsphase verlängert und in die Aufnahmephase verlegt: man stellt fest, daß man nachmittags oder abends die Toilette aufsuchen muß. Bei noch stärkerer Entgiftung kann dies sogar nachts passieren. In diesem Fall sollte man die [[Qualitätsprüfung roher Lebensmittel|Qualität der verzehrten Lebensmittel prüfen]]. Oft haben sich unerkannt denaturierte Produkte eingeschlichen.
*Chrononutrition zeigt, dass nicht nur was, sondern auch wann wir essen, über Gesundheit und Gewicht entscheidet.
*Der Körper verarbeitet Kalorien morgens effizienter als abends.
*Autophagie – die körpereigene Zellreinigung – wird vor allem nachts und bei Nahrungskarenz aktiviert.
Die Kombination aus Rohkost + Essenspausen (z. B. 16:8-Intervallfasten) fördert sowohl die Entgiftung als auch die Zellregeneration besonders stark.


===Literatur===
===Literatur===

Version vom 8. Mai 2025, 11:32 Uhr

Allgemeines

Im Körper wechseln sich regelmäßig drei Hauptphasen ab, die sich im Tagesrhythmus des Menschen spiegeln:

  • Aufnahmephase (ca. 12 – 20 Uhr)
  • Verdauungs- und Verwertungsphase (ca. 20 – 4 Uhr)
  • Ausscheidungsphase (ca. 4 – 12 Uhr)

Diese Einteilung wurde erstmals durch die amerikanische Natural-Hygiene-Bewegung systematisiert, ist aber auch durch moderne Erkenntnisse aus der Chronobiologie und der Fastenmedizin weitgehend bestätigt. Die Uhrzeiten sind Richtwerte und orientieren sich an einem typischen Tag-Nacht-Rhythmus; sie können sich individuell verschieben – etwa bei Schichtarbeit oder stark abweichenden Schlafzeiten.

Moderne Forschung zeigt, dass Stoffwechselprozesse, Hormonausschüttung, Enzymaktivitäten und Organtätigkeit eng an die sogenannte innere Uhr (zirkadianer Rhythmus) gebunden sind. Beispielsweise ist die Insulinsensitivität am Vormittag am höchsten, die Verdauungskraft in den frühen Abendstunden besonders aktiv, während nachts vor allem Regeneration, Zellreparatur und Entgiftung im Vordergrund stehen.

Organuhr

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) beschreibt einen natürlichen Energiezyklus im Körper, der jedem Organ ein zweistündiges Maximum an Aktivität zuordnet. Diese sogenannte Organuhr liefert Hinweise darauf, wann ein Organ besonders leistungsfähig oder anfällig ist:

Uhrzeit der maximalen Aktivität Uhrzeit der minimalen Aktivität Organ
3-5 15-17 Lunge
5-7 17-19 Dickdarm
7-9 19-21 Magen
9-11 21-23 Milz
11-13 23-1 Herz
13-15 1-3 Dünndarm
15-17 3-5 Harnblase
17-19 5-7 Niere
19-21 7-9 Kreislaufsystem
21-23 9-11 "Dreifacher Erwärmer"
23-1 11-13 Gallenblase
1-3 13-15 Leber

Regelmäßige Beschwerden zu bestimmten Uhrzeiten – z. B. nächtliches Aufwachen zwischen 3 und 5 Uhr (Lunge) oder morgendlicher Durchfall zwischen 5 und 7 Uhr (Dickdarm) – können auf funktionelle Störungen in den jeweiligen Organen hinweisen.

Besonderheiten bei der Umstellung auf Rohkost

Bei der Umstellung auf rohköstliche Ernährung kommt es häufig zu einer verstärkten Ausscheidung von gespeicherten Schadstoffen. In dieser Reinigungsphase verändert sich oft auch der innere Rhythmus:

  • Manche Menschen berichten davon, nachts aufzuwachen (häufig zwischen 1 und 5 Uhr), was auf eine verstärkte Leber- oder Lungenaktivität hinweist.
  • Die Ausscheidungsphase kann verlängert oder vorverlegt werden. Wenn der Körper bereits am späten Nachmittag oder sogar nachts mit der Entleerung beginnt, ist dies oft ein Zeichen intensiver Entgiftung.
  • In solchen Fällen ist es besonders wichtig, auf Lebensmittelqualität zu achten. Schon minimale Mengen versteckter Koch- oder Industrieprodukte können den Reinigungsprozess belasten und zu unerwünschten Symptomen führen, siehe: Qualitätsprüfung roher Lebensmittel.

Eine strukturierte Tagesgestaltung mit regelmäßiger Ruhe, Sonnenlicht, Bewegung und Essenspausen (Intervallfasten) kann den natürlichen Rhythmus und die Entgiftungsarbeit des Körpers zusätzlich unterstützen.

Erweiterung durch moderne Erkenntnisse

Neuere Forschungen bestätigen viele Beobachtungen der Natural Hygiene und TCM:

  • Chrononutrition zeigt, dass nicht nur was, sondern auch wann wir essen, über Gesundheit und Gewicht entscheidet.
  • Der Körper verarbeitet Kalorien morgens effizienter als abends.
  • Autophagie – die körpereigene Zellreinigung – wird vor allem nachts und bei Nahrungskarenz aktiviert.

Die Kombination aus Rohkost + Essenspausen (z. B. 16:8-Intervallfasten) fördert sowohl die Entgiftung als auch die Zellregeneration besonders stark.

Literatur

Lothar Ursinus: Die Organuhr - leicht erklärt.
Grundzüge und Möglichkeiten.
Schirner Verlag 2009, 152 Seiten. ISBN 3-897-67844-6