Genuß und Gesundheit: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. März 2016, 23:17 Uhr
Dieser Artikel beleuchtet das Übereinstimmen und Auseinanderfallen der Zustände von Genuß und Gesundheit.
Einleitung
Alle Lebewesen auf diesem Planeten sind von der Natur lustgesteuert konstruiert, d.h. sie empfinden Lust oder Freude bei Tätigkeiten, die biologisch sinnvoll sind, während Schmerz oder Leid bei für das Leben schädlichen Handlungen auftreten. Dies gilt in hohem Maß für alle tierischen Lebewesen einschließlich des Menschen und in geringerem Umfang auch für das Pflanzenreich, man denke an die Mimose.
Es gibt viele Varianten von Tätigkeiten, unter anderem Nahrungsbeschaffung, Körperpflege, Nahrungsaufnahme, sexuelle Aktivität, Stillen eines Kindes und Schlaf sowie beim Menschen umfangreiche geistige Aktivitäten. In diesem Artikel geht es hauptsächlich um die Nahrungsaufnahme und ihre Folgen.
Auseinanderfallen von Genuß und Gesundheit in der herkömmlichen Ernährung
Jeder Mensch, egal wie er sich ernährt, ißt weitgehend lustgesteuert, bevorzugt also Nahrung, die gut riecht und gut schmeckt. In wenigen Fällen wird der Verstand eingesetzt, um diese instinktive Steuerung zu durchbrechen, beispielsweise wenn es um die Einnahme schlecht schmeckender Medikamente geht. Bekannt dafür sind von Alters her der Lebertran und die sprichwörtliche "bittere Arznei".
Obwohl die herkömmliche, also durch die Kochkunst hervorgebrachte, Nahrung also weitgehend lustgesteuert verzehrt wird und deswegen den Anschein erweckt, biologisch sinnvoll zu sein, treten Folgen ein, die diese Annahme Lügen strafen. Grundsätzlich muß jeder sich denaturiert ernährende Mensch jederzeit mit dem Ausbruch einer sogenannten Krankheit rechnen, von denen einige Zehntausend bekannt sind. Ab einem Alter von ungefähr 40 Lebensjahren nimmt die Gesundheit eines herkömmlich ernährten Menschen kontinuierlich ab und erreicht mit dem Tod im Alter von 70-80 Jahren ihren traurigen Tiefpunkt. Der englische Arzt Thomas Moffett schrieb dazu im Jahr 1600 in seinem Buch "Health´s Improvement":
Die Menschen graben sich mit ihren eigenen Zähnen ihre Gräber und sterben auf diese Weise weit häufiger als durch die Waffen ihrer Feinde.
Es ist offensichtlich, daß bei herkömmlicher Ernährung Genuß und Gesundheit auseinander fallen, d.h. dem Genuß kann Gesundheit, langfristig aber sehr viel häufiger Krankheit folgen. Ebenso kann es sein, daß dem fehlenden Genuß Gesundheit folgt, sofern es sich etwa um bittere Arzneien oder einen mit saurer Miene verzehrten Apfel handelt. Genuß und Gesundheit haben nichts mehr miteinander zu tun, weil die von der Natur vorgesehenen Mechanismen auf vielfältige Weise ausgehebelt, manipuliert und ad absurdum geführt wurden.
Diese Tatsache hat dazu geführt, daß die kochende Menschheit ein grenzenloses Mißtrauen allen natürlichen Mechanismen gegenüber entwickelt hat, da sie ja recht offensichtlich versagen. Wenn Genuß zu Krankheit führt, dann muß wohl etwas mit Mutter Natur verkehrt sein. Als kluger Mensch, der einen Verstand hat, setzt man diesen ein und "paßt auf" und zwar in allen möglichen Lebenssituationen: beim Essen, beim Autofahren, beim Hüten der Kinder, bei sexuellen Aktivitäten, beim Überqueren der Straße und so weiter. Auf diese Weise ist es allerdings kaum noch möglich, ungetrübte Freude und Genuß am Leben zu empfinden, denn a) muß man ständig aufpassen und b) kann jederzeit aus heiterem Himmel eine Krankheit ausbrechen.
Zusammenkommen von Genuß und Gesundheit in der Ernährung mit Rohkost
Was bei herkömmlicher, denaturierter Ernährung als unlösbares Dilemma erscheint, nämlich Gesundheit und Genuß in Übereinstimmung zu bringen, erweist sich bei der Ernährung mit Rohkost als ziemlich einfach. Es ist lediglich erforderlich, auf die Vielzahl von Manipulationsmöglichkeiten von Lebensmitteln zu verzichten und sein Essen wieder so zu sich zu nehmen, wie es von der Natur vorgesehen war: unvermischt, ungewürzt sowie unter Einbeziehung von Geruchs- und Geschmackssinn. Mit anderen Worten, man muß die Bedingungen wiederherstellen, unter denen die eigenen Instinkte funktionieren. Dann führen einen die Sinne von selbst zu der Nahrung, die zur Deckung der Nährstoffbedürfnisse des Körpers am besten geeignet ist und sie teilen einem mit, wie hoch die benötigte Menge ist. Verzehrt man unter Mißachtung der geruchlichen Anziehung Lebensmittel, so schmecken diese so schlecht bis hin zur völligen Unmöglichkeit, das Essen fortzusetzen, daß man von diesem Verhalten nach einer gewissen Lernzeit abläßt. Das selbe geschieht, wenn man die ersten kleinen Signale zur Beendigung der Mahlzeit ignoriert und weiter ißt. Genaueres über diesen natürlichen Mechanismus ist in dem Artikel Die instinktive Sperre nachzulesen.
Die Beachtung der für die Nahrungsaufnahme zuständigen Instinkte sorgt also dafür, daß für den Körper nötige Lebensmittel gut schmecken, während nicht benötigte oder sogar schädliche Lebensmittel schlecht schmecken: Genuß und Gesundheit stimmen überein. Dieses Verfahren, sich roh zu ernähren, wird folgerichtig als instinktive Ernährung bezeichnet. Sobald man mit Manipulationen anfängt, also seine Nahrung zwar im Rohzustand zu sich nimmt, sie aber durch Mischen, Würzen, Pürieren, usw. verfälscht, landet man an der selben Stelle wie mit der herkömmlichen, gekochten Ernährung: in Fehlernährung und einer ihr folgenden Flut von Krankheiten. Daher werden diese Varianten der Rohkost zusammenfassend als Küchenrohkost bezeichnet. Küchenrohkost ist gegenüber denaturierter Ernährung keine allzu große Verbesserung sondern nur eine grandiose Selbsttäuschung, die ihren Praktizierenden die Illusion verschafft, sich naturgemäß und von Rohkost zu ernähren.
Ausblick auf Genuß und Gesundheit bei anderen Tätigkeiten
Wenn man das Konzept der instinktiven Ernährung lange genug in die Praxis umgesetzt hat, sich also einige Monate lang so ernährt hat, dann erhebt sich meist die Frage, ob die dadurch erreichte Übereinstimmung von Genuß und Gesundheit sich auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen läßt. Im Gegensatz zu den sich herkömmlich ernährenden Menschen lernt man als Rohköstler, der Natur und ihren Methoden wieder zu vertrauen. Es ist also naheliegend, die natürlichen Mechanismen auch in anderen Bereichen als den der Ernährung zu untersuchen. In der Tat stellt man schnell fest, daß die in der Einleitung erwähnte Luststeuerung aller Lebewesen in vielen Bereichen des heutigen Lebens funktioniert, sofern die bereits genannten Grenzen der Instinkte nicht verlassen werden.
Auf diese Weise wird man, sofern man dies zuläßt, im Laufe eines Tages abwechselnd zu geistigen und körperlichen Tätigkeiten geführt, die entweder der Erhaltung von Körper und Gesundheit oder der geistigen Weiterentwicklung dienen. Ferner wird die Frage, welchem Beruf man nachgehen soll (Beruf kommt von Berufung!) durch Beobachten des bei verschiedenen Tätigkeiten empfundenen Niveaus an Freude und Erfüllung wesentlich erleichtert. Auf spirituelle Weise ausgedrückt: man findet heraus, wozu man auf die Erde gekommen ist und nutzt jeden Tag dazu, dieser Berufung und seiner Weiterentwicklung nachzugehen. Genau das ist der Sinn des Lebens.
Versucht man, das Lustprinzip im Rahmen der denaturierten Ernährung auf andere Lebensbereich auszudehnen, dann zeigt sich schnell, daß es auch hier ohne "Aufpassen" nicht geht, weil sonst schnell Übertreibungen und Perversionen entstehen: tagelanges Hocken vor dem Computerspiel, Freß- und Sauforgien, abartige sexuelle Praktiken, endlose Diskussionen mit anderen und so weiter. Mit der falschen Ernährung als Basis ist man also schlecht bedient, wenn es um den Sinn des Lebens geht und in der Tat verfehlten zu der Zeit, als dieser Artikel geschrieben wurde (Januar 2013) die meisten Menschen die Ziele, für deren Erreichung sie auf die Erde gekommen waren.
Zusammenfassung
Es spricht alles dafür, die natürlichen Mechanismen von Lust, Schmerz, Freud und Leid im Rahmen einer Lebens- und Ernährungsweise wirken zu lassen, die so weit wie möglich den Verhältnissen entspricht, für die unsere genetische Ausstattung konstruiert wurde, d.h. der Zeit vor 100.000 Jahren, als das Feuer noch nicht erfunden war und Zivilisationskrankheiten unbekannt waren. Das bedeutet kein Zurück auf die Bäume und auch nicht die Abschaffung der technischen Errungenschaften der letzten 100 Jahre, wohl aber den bewußteren Umgang mit ihnen und den Verzicht auf unnütze Technik mitsamt den daraus folgenden für das Leben schädlichen Tätigkeiten.
Der Lohn für die Umsetzung der natürlichen Prinzipien ist ein durch die Übereinstimmung von Genuß und Gesundheit erheblich einfacheres und weniger widersprüchliches Leben, bei dem man seine Berufung in freudvoller Weise erfüllt und sich weder vor Krankheit noch Tod fürchten muß.
Artikel
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