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Aktuelle Version vom 30. Mai 2025, 17:48 Uhr
Hopfenklee (Medicago lupulina) ist eine niedrig wachsende, stickstoffbindende Wildpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Die gelb blühende Art gilt als Pionierpflanze und wird sowohl als Futterpflanze als auch zur Bodenverbesserung genutzt. Dieser Artikel beleuchtet sie aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Medicago lupulina
Synonyme: Schwarzer Schneckenklee, Schwarz-Klee, Kleiner Schneckenklee, Gelbklee, Hopfen-Luzerne, Hopfenschneckenklee, Zetterklee.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Schneckenklee Medicago
- Art: Luzerne
Diese Gattung Medicago umfasst etwa 85 Arten und ist am artenreichsten im Mittelmeergebiet vertreten. Dazu gehören:
- Arabischer Schneckenklee Medicago arabica
- Zwerg-Schneckenklee Medicago minima
- Blaue Luzerne Medicago sativa
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Asien; bis 1800 Meter.
- Standorte: Wegränder, Raine, trockene Wiesen, Halbtrockenrasen.
- Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, ein bis zweijährige krautige Pflanze; Stängel niederliegend oder aufsteigend, gelegentlich auch aufrecht, meist dicht behaart; Blätter kleeartig dreiteilig, mittleres Teilblättchen deutlich länger gestielt, meist deutlich behaart, Nebenblätter ganzrandig, am Grunde oft mit kurzen Zähnen; zehn bis fünfzig Blüten in kugelig-traubigen Blütenständen am Ende des Stängels, Einzelblüte zwei bis vier Millimeter lang, gelb; Blütezeit: Mai bis September; Samen braunschwarz, zwei bis drei Millimeter groß, fast nierenförmig.
- Verwechslung: Ist mit gelb-blühenden Kleearten möglich: charakteristisch für den Hopfenklee sind die nierenförmigen Früchte.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Blätter und Sprosse von Mai bis Juli, die Blüten von Mai bis September, die Samen von September bis Oktober.
Einzelne junge Blätter oder Blüten können in sehr kleinen Mengen gekostet werden, sind aber aufgrund der Bitterstoffe und der möglichen Alkaloidgehalte instinktiv wenig attraktiv. Die Samen eignen sich zum Keimen, die Keimlinge schmecken leicht herb.
Hinweis: Wegen des Gehalts an sekundären Inhaltsstoffen sollte der Verzehr begrenzt bleiben.
Besondere Inhaltsstoffe
Der Hopfenklee enthält verschiedene bioaktive Pflanzenstoffe, die ihn für Insekten und Mikroorganismen attraktiv machen – in der Rohkosternährung jedoch mit Vorsicht zu betrachten sind:
- Saponine: Seifenartige Stoffe, wirken antimikrobiell, in hohen Dosen magenreizend
- Alkaloide (z. B. Medicanin): Geringe Mengen, können die Leber reizen
- Flavonoide: Antioxidativ, farbgebend für Blüten
- Coumarine: Duftstoffe, die bei Heutrocknung entstehen – blutgerinnungshemmend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Hopfenklee“ bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blütenköpfchen mit kleinen Hopfenzapfen. Der Gattungsnamen Medicago stammt aus dem Griechischen („Medea“) und verweist auf das antike Kleinasien.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend und abführend beschrieben.
Im arabischen Raum wurde die Pflanze als Heilmittel bei Magenbeschwerden, Geschwüren, Appetitlosigkeit und Blähungen verwendet.
- Nutzpflanze: Wichtig in der Gründüngung, da die Pflanze über Knöllchenbakterien Stickstoff bindet. Auch als Bienenweide und Futterpflanze für Weidetiere von Bedeutung.
- Mythos und Geschichte: In der Antike und im Mittelalter wurde Medicago als „kleiner Luzerneklee“ geschätzt. In klösterlichen Gärten diente er dem Bodenaufbau.
- Magie und Brauchtum: Keine überlieferten magischen Anwendungen. Kleeblätter wurden jedoch allgemein mit Glück und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Hopfenklee steht für Demut, Regeneration und stille Fruchtbarkeit. Chakren-Zuordnung: Wurzelchakra (Muladhara) – Verbindung zur Erde, Regeneration des Bodens.
→ Siehe auch: Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Hülsenfrüchte in der Rohkost, Sekundäre Pflanzenstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung