Pfirsichpalme: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Bactris gasipaes''<br>
'''Pfirsichpalme''' ''Bactris gasipaes'' ist eine tropische Palmenart aus dem Amazonasraum, die essbare Früchte und ein hochwertiges Palmenherz liefert. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Pejibaye.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Bactris gasipaes''<br>
'''Synonyme:''' Pejibaye, Chontaduro (Spanisch), Peach Palm (Englisch), Pijuayo (Peru), Pupunha (Brasilien).


===Systematik===
===Systematik===
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*Gattung: ''Bactris''
*Gattung: ''Bactris''
*Art: Pfirsichpalme
*Art: Pfirsichpalme
Die Gattung ''Bactris'' umfasst etwa 200 Arten stacheliger Palmen, die in tropischen Regionen Amerikas verbreitet sind.


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Mittel- und Südamerika.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Pfirsichpalme stammt ursprünglich aus dem Amazonasgebiet. Sie wird seit präkolumbianischer Zeit in Mittel- und Südamerika kultiviert, vor allem in Kolumbien, Ecuador, Peru, Brasilien und Costa Rica. Sie bevorzugt feuchte, tropische Standorte bis 1000 Meter Höhe.


Kennzeichen: Immergrüner, bis zu zwanzig Meter hoher Baum mit unverzweigtem Stamm, Durchmesser bis zu zwanzig Zentimeter; Stamm und Blätter dicht mit Stacheln besetzt; Blätter an der Spitze des Stammes, gefiedert und gebogen, zweieinhalb bis dreieinhalb Meter lang, Fiederblätter bis zu sechzig Zentimeter lang und drei Zentimeter breit; traubiger Blütenstand; Früchte eiförmig, drei bis fünf Zentimeter lang, reif rot oder gelborange.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüner, bis zu zwanzig Meter hoher Baum mit unverzweigtem Stamm, Durchmesser bis zu zwanzig Zentimeter; Stamm und Blätter dicht mit Stacheln besetzt; Blätter an der Spitze des Stammes, gefiedert und gebogen, zweieinhalb bis dreieinhalb Meter lang, Fiederblätter bis zu sechzig Zentimeter lang und drei Zentimeter breit; traubiger Blütenstand; Früchte eiförmig, drei bis fünf Zentimeter lang, reif rot oder gelborange.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Früchte sind von der Konsistenz her mehlig, trocken und schmecken bei Bedarf süß, eventuell  mit einem angenehmen, bitteren Nachgeschmack.
Die Früchte der Pfirsichpalme werden traditionell gekocht verzehrt, da sie roh als schwer verdaulich und leicht toxisch gelten. In der instinktiven Rohkost gibt es Berichte über vereinzelte Versuche mit sehr reifen, weichen Exemplaren, der Geschmack soll an [[Edelkastanie|Kastanien]] oder Gemüsebananen erinnern. Ein bitterer Nachgeschmack und die enthaltenen [[Antinährstoffe in der Rohkost|Antinährstoffe]] (insb. Oxalate und Cyanogene) begrenzen den Einsatz.
 
'''Saison:''' Je nach Region unterschiedlich, meist zweimal jährlich Fruchtbildung.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Früchte sind nicht sehr lange haltbar. Nach der Ernte schnell verderblich.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Carotinoide:''' Die orange bis rötliche Färbung der Früchte weist auf ein reiches Vorkommen an Beta-Carotin und anderen Provitamin-A-Verbindungen hin.
*'''Ölsäure:''' Der moderate Fettgehalt enthält überwiegend einfach ungesättigte Fettsäuren.
*'''Ballaststoffe:''' Die Frucht enthält relativ viele unverdauliche Faserstoffe.
*'''Vitamin C und Mineralien:''' Neben Vitamin C ist sie auch reich an Kalium, Phosphor und Eisen.


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Nutzpflanze: Aus der Pfirsichpalme lassen sich auch Palmenherzen, das essbare Mark der jungen Triebe am oberen Ende einer Palme, gewinnen.<br>Das Holz wird traditionell zur Herstellung von Bögen, Blasrohren, Pfeilen und Speeren verwendet.
*'''Namensgebung:''' Der botanische Name ''gasipaes'' wurde vom deutschen Botaniker Kunth vergeben und basiert möglicherweise auf einem lokalen indigenen Begriff. Der deutsche Trivialname „Pfirsichpalme“ bezieht sich auf das äußere Erscheinungsbild der Früchte, die entfernt an Pfirsiche erinnern.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wird die Frucht als stärkend, nährend und aufbauend angesehen. In Teilen Südamerikas werden fermentierte Fruchtzubereitungen zur Kräftigung nach Krankheit verabreicht. Die Blätter gelten in der traditionellen Medizin als harntreibend.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Pfirsichpalme wird intensiv als Nahrungsmittel, Zierpflanze und zur Holzgewinnung genutzt. Besonders beliebt sind die Früchte als fermentierte Spezialität oder in herzhaften Gerichten. Der hohe Stärkegehalt macht sie zu einem sättigenden Grundnahrungsmittel in bestimmten Regionen.<br>Zudem liefert der Baum ein sehr hartes, dunkles Holz, das wegen seiner Festigkeit im Möbelbau und als Ersatz für Tropenharthölzer verwendet wird. Das gewonnene Fruchtöl findet Anwendung in der Kosmetikindustrie.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Schon die präkolumbianischen Hochkulturen Amazoniens kultivierten die Pfirsichpalme und betrachteten sie als „Baum des Lebens“, da sie Frucht, Öl und Holz in einer Pflanze vereint. In der kolumbianischen und ecuadorianischen Mythologie wird ihr eine nährende, mütterliche Kraft zugeschrieben. Die kultivierte Form entstand vermutlich aus einer dornenreichen Wildform, deren Früchte kleiner und giftiger sind.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In schamanischen Ritualen einiger Völker wird die Pfirsichpalme mit Fruchtbarkeit, Fülle und weiblicher Energie assoziiert. Besonders die rötlich gefärbten Früchte symbolisieren in diesem Kontext Leben und Wiedergeburt. In ländlichen Gegenden wird das Einpflanzen eines Jungbaums zur Geburt eines Kindes als glücksbringend angesehen.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Pfirsichpalme wird mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) in Verbindung gebracht – jenem Zentrum, das für Lebensfreude, Kreativität und sinnliche Erfahrung steht. Ihr üppiger Fruchtertrag, der zugleich nährt und wärmt, kann als Symbol für weibliche Fülle, Erdverbundenheit und regenerative Kraft gelesen werden.  
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Palmengewächse]]
[[Kategorie:Früchte]]
[[Kategorie:Tropenpflanzen]]

Aktuelle Version vom 7. Juli 2025, 07:42 Uhr

Pfirsichpalme Bactris gasipaes ist eine tropische Palmenart aus dem Amazonasraum, die essbare Früchte und ein hochwertiges Palmenherz liefert. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Bactris gasipaes
Synonyme: Pejibaye, Chontaduro (Spanisch), Peach Palm (Englisch), Pijuayo (Peru), Pupunha (Brasilien).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
  • Unterklasse: Commelinähnliche oder Commeliniden Commelinidae
  • Ordnung: Palmenartige Arecales
  • Familie: Palmengewächse Arecaceae
  • Gattung: Bactris
  • Art: Pfirsichpalme

Die Gattung Bactris umfasst etwa 200 Arten stacheliger Palmen, die in tropischen Regionen Amerikas verbreitet sind.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Pfirsichpalme stammt ursprünglich aus dem Amazonasgebiet. Sie wird seit präkolumbianischer Zeit in Mittel- und Südamerika kultiviert, vor allem in Kolumbien, Ecuador, Peru, Brasilien und Costa Rica. Sie bevorzugt feuchte, tropische Standorte bis 1000 Meter Höhe.
  • Kennzeichen: Immergrüner, bis zu zwanzig Meter hoher Baum mit unverzweigtem Stamm, Durchmesser bis zu zwanzig Zentimeter; Stamm und Blätter dicht mit Stacheln besetzt; Blätter an der Spitze des Stammes, gefiedert und gebogen, zweieinhalb bis dreieinhalb Meter lang, Fiederblätter bis zu sechzig Zentimeter lang und drei Zentimeter breit; traubiger Blütenstand; Früchte eiförmig, drei bis fünf Zentimeter lang, reif rot oder gelborange.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Früchte der Pfirsichpalme werden traditionell gekocht verzehrt, da sie roh als schwer verdaulich und leicht toxisch gelten. In der instinktiven Rohkost gibt es Berichte über vereinzelte Versuche mit sehr reifen, weichen Exemplaren, der Geschmack soll an Kastanien oder Gemüsebananen erinnern. Ein bitterer Nachgeschmack und die enthaltenen Antinährstoffe (insb. Oxalate und Cyanogene) begrenzen den Einsatz.

Saison: Je nach Region unterschiedlich, meist zweimal jährlich Fruchtbildung.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sind nicht sehr lange haltbar. Nach der Ernte schnell verderblich.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 53,0
Kohlenhydrate 38,0
Eiweiße 2,5
Fette 6,1
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 1,2
Vitamin C 19–25 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Carotinoide: Die orange bis rötliche Färbung der Früchte weist auf ein reiches Vorkommen an Beta-Carotin und anderen Provitamin-A-Verbindungen hin.
  • Ölsäure: Der moderate Fettgehalt enthält überwiegend einfach ungesättigte Fettsäuren.
  • Ballaststoffe: Die Frucht enthält relativ viele unverdauliche Faserstoffe.
  • Vitamin C und Mineralien: Neben Vitamin C ist sie auch reich an Kalium, Phosphor und Eisen.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der botanische Name gasipaes wurde vom deutschen Botaniker Kunth vergeben und basiert möglicherweise auf einem lokalen indigenen Begriff. Der deutsche Trivialname „Pfirsichpalme“ bezieht sich auf das äußere Erscheinungsbild der Früchte, die entfernt an Pfirsiche erinnern.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wird die Frucht als stärkend, nährend und aufbauend angesehen. In Teilen Südamerikas werden fermentierte Fruchtzubereitungen zur Kräftigung nach Krankheit verabreicht. Die Blätter gelten in der traditionellen Medizin als harntreibend.
  • Nutzpflanze: Die Pfirsichpalme wird intensiv als Nahrungsmittel, Zierpflanze und zur Holzgewinnung genutzt. Besonders beliebt sind die Früchte als fermentierte Spezialität oder in herzhaften Gerichten. Der hohe Stärkegehalt macht sie zu einem sättigenden Grundnahrungsmittel in bestimmten Regionen.
    Zudem liefert der Baum ein sehr hartes, dunkles Holz, das wegen seiner Festigkeit im Möbelbau und als Ersatz für Tropenharthölzer verwendet wird. Das gewonnene Fruchtöl findet Anwendung in der Kosmetikindustrie.
  • Mythos und Geschichte: Schon die präkolumbianischen Hochkulturen Amazoniens kultivierten die Pfirsichpalme und betrachteten sie als „Baum des Lebens“, da sie Frucht, Öl und Holz in einer Pflanze vereint. In der kolumbianischen und ecuadorianischen Mythologie wird ihr eine nährende, mütterliche Kraft zugeschrieben. Die kultivierte Form entstand vermutlich aus einer dornenreichen Wildform, deren Früchte kleiner und giftiger sind.
  • Magie und Brauchtum: In schamanischen Ritualen einiger Völker wird die Pfirsichpalme mit Fruchtbarkeit, Fülle und weiblicher Energie assoziiert. Besonders die rötlich gefärbten Früchte symbolisieren in diesem Kontext Leben und Wiedergeburt. In ländlichen Gegenden wird das Einpflanzen eines Jungbaums zur Geburt eines Kindes als glücksbringend angesehen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pfirsichpalme wird mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) in Verbindung gebracht – jenem Zentrum, das für Lebensfreude, Kreativität und sinnliche Erfahrung steht. Ihr üppiger Fruchtertrag, der zugleich nährt und wärmt, kann als Symbol für weibliche Fülle, Erdverbundenheit und regenerative Kraft gelesen werden.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre