Gartensalat: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Lactuca sativa'' <br> | '''Wissenschaftliche Namen:''' ''Lactuca sativa'' <br> | ||
Synonyme: Grüner Salat, Kopfsalat, Pflücksalat. | '''Synonyme:''' Grüner Salat, Kopfsalat, Pflücksalat. | ||
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Herkunft und Verbreitung: Südeuropa, Vorderasien, Nordindien, Nordafrika; weltweit kultiviert. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Südeuropa, Vorderasien, Nordindien, Nordafrika; weltweit kultiviert. | ||
Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit Grundrosette; Grundblätter ungeteilt oder schrotsägeförmig, ganzrandig und nicht dornig gezähnt; Stängel im oberen Bereich rispig verästelt, weißlich, öft rötlich gesprenkelt und kahl, Stängelblätter herzförmig, stängelumfassend, meist verkehrt-eiförmig; rispige Blütenstände, Kronblüten meist gelb, selten violett. | *'''Kennzeichen:''' Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit Grundrosette; Grundblätter ungeteilt oder schrotsägeförmig, ganzrandig und nicht dornig gezähnt; Stängel im oberen Bereich rispig verästelt, weißlich, öft rötlich gesprenkelt und kahl, Stängelblätter herzförmig, stängelumfassend, meist verkehrt-eiförmig; rispige Blütenstände, Kronblüten meist gelb, selten violett. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Gartensalate gibt es in vielen verschiedenen Sorten zu kaufen. Als kultivierte Pflanzen haben sie einen sehr viel geringeren Nährstoffgehalt wie Wildpflanzen und man sollte nur dann auf sie zurückgreifen, wenn keine anderen grünen Pflanzen zur Verfügung stehen. | Gartensalate gibt es in vielen verschiedenen Sorten zu kaufen. Als kultivierte Pflanzen haben sie einen sehr viel geringeren Nährstoffgehalt wie Wildpflanzen und man sollte nur dann auf sie zurückgreifen, wenn keine anderen grünen Pflanzen zur Verfügung stehen. | ||
Saison: Gartensalate sind das ganze Jahr über erhältlich. | '''Saison:''' Gartensalate sind das ganze Jahr über erhältlich. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Im Kühlfach lassen sich Salate, je nach Sorte, einige Tage lang lagern. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Im Kühlfach lassen sich Salate, je nach Sorte, einige Tage lang lagern. | ||
Anzucht: Salat ist ein Lichtkeimer, deshalb darf man Salatsamen, wenn man sie selbst aussät, nur leicht andrücken und nur mit einer ganz dünnen Erdschicht bedecken. Er wächst in jedem Gartenboden, gute Nachbarn sind Bohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kohl, Lauch, Möhren, Tomaten und Zwiebeln. | '''Anzucht:''' Salat ist ein Lichtkeimer, deshalb darf man Salatsamen, wenn man sie selbst aussät, nur leicht andrücken und nur mit einer ganz dünnen Erdschicht bedecken. Er wächst in jedem Gartenboden, gute Nachbarn sind Bohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kohl, Lauch, Möhren, Tomaten und Zwiebeln. | ||
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Gartensalat ist vor allem für seinen hohen Wassergehalt und seine leichte Bekömmlichkeit bekannt, enthält aber auch eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe mit beruhigender, verdauungsfördernder und zellschützender Wirkung: | |||
*'''Lactucin (Bitterstoff):''' leicht beruhigend und schlaffördernd, wirkt entspannend auf das Nervensystem | |||
*'''Lactucopikrin (Sesquiterpenlacton):''' mild schmerzstillend, entzündungshemmend | |||
*'''Carotinoide (v. a. Beta-Carotin):''' antioxidativ, zellschützend, Vorstufe von Vitamin A | |||
*'''Polyphenole (z. B. Quercetin):''' entzündungshemmend, antioxidativ | |||
*'''Vitamin A, C, K, Folsäure (B9):''' stärkt Immunabwehr, Blutbildung, Haut- und Schleimhautschutz | |||
*'''Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen:''' regulieren Wasserhaushalt, Knochenaufbau, Nervenfunktionen und Sauerstofftransport | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Die Wirkung wird als erweichend, krampflösend, harntreibend, den Schlaf fördernd und sedativ beschrieben.<br> | *'''Namensgebung:''' Der Name „Salat“ leitet sich vom lateinischen ''salata'' („gesalzen“) ab, da Salatblätter traditionell mit Salz und Öl angemacht wurden. Der Gattungsname ''Lactuca'' stammt vom lateinischen lac = „Milch“ und bezieht sich auf den weißen Milchsaft in den Blättern und Stängeln. ''Sativa'' bedeutet „angebaut“ oder „kultiviert“. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als erweichend, krampflösend, harntreibend, den Schlaf fördernd und sedativ beschrieben.<br>Schon im Altertum wurde Gartensalat als beruhigendes und schlafförderndes Mittel geschätzt. In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde er bei nervöser Unruhe, Einschlafstörungen, innerer Hitze und Verdauungsbeschwerden verwendet. Frischer Saft aus den Blättern galt als kühlend und reizlindernd. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Gartensalat gehört weltweit zu den wichtigsten Blattgemüsen und wird in unzähligen Sorten kultiviert – darunter Kopfsalat, Eichblattsalat, Römersalat und Batavia. Als schnell wachsendes Blattgemüse ist er in Hausgärten, auf Balkonen und in Permakulturbeeten sehr beliebt. Er eignet sich auch als Mischkulturpflanze, z. B. neben Karotten oder Radieschen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Der Gartensalat war bereits den Ägyptern, Griechen und Römern bekannt. Hippokrates und Galen erwähnten ihn als Heilpflanze. Im alten Rom galt er zunächst als Aphrodisiakum, später als Symbol der Enthaltsamkeit. Im Mittelalter fand er Eingang in klösterliche Gärten und galt als „nüchternes“ Nahrungsmittel für Mönche. | |||
*'''Magie/Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Magische Kräfte: Keuschheit, Liebe, Schutz, Weissagung, Schlaf.<br>Salat spielte in der Hausmagie kaum eine Rolle, wurde jedoch gelegentlich als Ritualnahrung zur Beruhigung oder in Fastenzeiten genutzt. In der Volksmedizin wurde Salat bei überreizten Kindern als Abendausgleich empfohlen. Der Milchsaft galt als schutzbringend und reinigend.<br>Um mühelos einschlafen zu können, soll man am Abend eine große Portion Salat essen.<br>Der Verzehr der Blätter soll vorbeugend gegen die Seekrankheit wirken. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Gartensalat steht für Frische, Bescheidenheit und innere Ruhe. Spirituell wird er mit dem Herz- und Sakralchakra in Verbindung gebracht – als Symbol für sanfte Entgiftung, emotionale Balance und nährende Selbstfürsorge. Er erinnert an das Prinzip des Genügens mit dem Einfachen und an natürliche Rhythmen der Erneuerung. | |||
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Version vom 18. Mai 2025, 11:27 Uhr
Wissenschaftliche Namen: Lactuca sativa
Synonyme: Grüner Salat, Kopfsalat, Pflücksalat.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
- Unterfamilie: Cichorioideae
- Gattung: Lattiche Lactuca
- Art: Gartensalat
Zur Gattung Lactuca gehören ca. 75 Arten, von denen 17 in Europa vorkommen. Die Art Lactuca sativa ist nur als Kulturpflanze bekannt. Es gibt eine Reihe verschiedener Zuchtformen, die in zwei große Gruppen unterteilt werden: die eine hat eine kurze Kulturzeit und bildet keine geschlossenen Köpfe (convar. sativa), die andere eine lange Kulturzeit und bildet geschlossene Köpfe (convar. incocta):
- convar: sativa:
- Bindesalat, Romana-Salat, Römischer Salat.
- convar. incocta:
- Kopfsalat, Grüner Salat, Buttersalat
- Krachsalat, Eisbergsalat
- Schnittsalat, Pflücksalat, Blattsalat:
- Eichblatt, rot
- Eichblatt, grün
- Lollo bionda
- Lollo rosso
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Südeuropa, Vorderasien, Nordindien, Nordafrika; weltweit kultiviert.
- Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, ein- bis zweijährige krautige Pflanze mit Grundrosette; Grundblätter ungeteilt oder schrotsägeförmig, ganzrandig und nicht dornig gezähnt; Stängel im oberen Bereich rispig verästelt, weißlich, öft rötlich gesprenkelt und kahl, Stängelblätter herzförmig, stängelumfassend, meist verkehrt-eiförmig; rispige Blütenstände, Kronblüten meist gelb, selten violett.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Gartensalate gibt es in vielen verschiedenen Sorten zu kaufen. Als kultivierte Pflanzen haben sie einen sehr viel geringeren Nährstoffgehalt wie Wildpflanzen und man sollte nur dann auf sie zurückgreifen, wenn keine anderen grünen Pflanzen zur Verfügung stehen.
Saison: Gartensalate sind das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Im Kühlfach lassen sich Salate, je nach Sorte, einige Tage lang lagern.
Anzucht: Salat ist ein Lichtkeimer, deshalb darf man Salatsamen, wenn man sie selbst aussät, nur leicht andrücken und nur mit einer ganz dünnen Erdschicht bedecken. Er wächst in jedem Gartenboden, gute Nachbarn sind Bohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kohl, Lauch, Möhren, Tomaten und Zwiebeln.
Nährstoffe
Eichblattsalat:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 95,0 |
Kohlenhydrate | 1,1 |
Eiweiße | 1,3 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 1,5 |
Mineralstoffe | 0,7 |
Besondere Inhaltsstoffe
Gartensalat ist vor allem für seinen hohen Wassergehalt und seine leichte Bekömmlichkeit bekannt, enthält aber auch eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe mit beruhigender, verdauungsfördernder und zellschützender Wirkung:
- Lactucin (Bitterstoff): leicht beruhigend und schlaffördernd, wirkt entspannend auf das Nervensystem
- Lactucopikrin (Sesquiterpenlacton): mild schmerzstillend, entzündungshemmend
- Carotinoide (v. a. Beta-Carotin): antioxidativ, zellschützend, Vorstufe von Vitamin A
- Polyphenole (z. B. Quercetin): entzündungshemmend, antioxidativ
- Vitamin A, C, K, Folsäure (B9): stärkt Immunabwehr, Blutbildung, Haut- und Schleimhautschutz
- Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen: regulieren Wasserhaushalt, Knochenaufbau, Nervenfunktionen und Sauerstofftransport
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Salat“ leitet sich vom lateinischen salata („gesalzen“) ab, da Salatblätter traditionell mit Salz und Öl angemacht wurden. Der Gattungsname Lactuca stammt vom lateinischen lac = „Milch“ und bezieht sich auf den weißen Milchsaft in den Blättern und Stängeln. Sativa bedeutet „angebaut“ oder „kultiviert“.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als erweichend, krampflösend, harntreibend, den Schlaf fördernd und sedativ beschrieben.
Schon im Altertum wurde Gartensalat als beruhigendes und schlafförderndes Mittel geschätzt. In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde er bei nervöser Unruhe, Einschlafstörungen, innerer Hitze und Verdauungsbeschwerden verwendet. Frischer Saft aus den Blättern galt als kühlend und reizlindernd.
- Nutzpflanze: Gartensalat gehört weltweit zu den wichtigsten Blattgemüsen und wird in unzähligen Sorten kultiviert – darunter Kopfsalat, Eichblattsalat, Römersalat und Batavia. Als schnell wachsendes Blattgemüse ist er in Hausgärten, auf Balkonen und in Permakulturbeeten sehr beliebt. Er eignet sich auch als Mischkulturpflanze, z. B. neben Karotten oder Radieschen.
- Mythos und Geschichte: Der Gartensalat war bereits den Ägyptern, Griechen und Römern bekannt. Hippokrates und Galen erwähnten ihn als Heilpflanze. Im alten Rom galt er zunächst als Aphrodisiakum, später als Symbol der Enthaltsamkeit. Im Mittelalter fand er Eingang in klösterliche Gärten und galt als „nüchternes“ Nahrungsmittel für Mönche.
- Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Magische Kräfte: Keuschheit, Liebe, Schutz, Weissagung, Schlaf.
Salat spielte in der Hausmagie kaum eine Rolle, wurde jedoch gelegentlich als Ritualnahrung zur Beruhigung oder in Fastenzeiten genutzt. In der Volksmedizin wurde Salat bei überreizten Kindern als Abendausgleich empfohlen. Der Milchsaft galt als schutzbringend und reinigend.
Um mühelos einschlafen zu können, soll man am Abend eine große Portion Salat essen.
Der Verzehr der Blätter soll vorbeugend gegen die Seekrankheit wirken.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Gartensalat steht für Frische, Bescheidenheit und innere Ruhe. Spirituell wird er mit dem Herz- und Sakralchakra in Verbindung gebracht – als Symbol für sanfte Entgiftung, emotionale Balance und nährende Selbstfürsorge. Er erinnert an das Prinzip des Genügens mit dem Einfachen und an natürliche Rhythmen der Erneuerung.