Akebie, fingerblättrige: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Familie der Fingerfruchtgewächse umfasst acht Gattungen mit etwa fünfunddreißig Arten. Die meisten von ihnen kommen vom Himalaya bis Ostasien vor. In Chile ist die Zabala-Frucht heimisch, deren Früchte ebenfalls essbar sind. Zur gleichen Familie gehört auch die [[Blauschote, chinesische|Chinesische Blauschote]]. | Die Familie der Fingerfruchtgewächse umfasst acht Gattungen mit etwa fünfunddreißig Arten. Die meisten von ihnen kommen vom Himalaya bis Ostasien vor. In Chile ist die Zabala-Frucht heimisch, deren Früchte ebenfalls essbar sind. Zur gleichen Familie gehört auch die [[Blauschote, chinesische|Chinesische Blauschote]]. | ||
[[Datei:Akebia quinata Frucht.jpg|none|thumb|400px|Fingerblättrige Akebie in Blüte. Quelle: [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Akebia_quinata_fruits_0s3.JPG Wikimedia Commons], Lizenz: CC BY-SA 4.0]] | |||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich beheimatet in China, Korea und Japan. In Europa wird sie zur Fassadenbegrünung kultiviert und ist in einigen Regionen verwildert. | |||
*'''Kennzeichen:''' Bis zu zwölf Meter hohe, verholzende Kletterpflanze. Die handförmig zusammengesetzten Blätter bestehen meist aus fünf eiförmigen Blättchen. Die Blüten erscheinen von April bis Mai in Trauben: weibliche Blüten sind violettbraun und etwa zweieinhalb Zentimeter groß, männliche rosa und etwa ein bis eineinhalb Zentimeter groß. Die Früchte sind wurstförmige Balgfrüchte, fünf bis zwölf Zentimeter lang, mit weißlichem, gallertartigem Fruchtfleisch, das zahlreiche schwarze Samen enthält. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
Die reifen Früchte springen bei Vollreife auf und geben das süßlich schmeckende, gallertartige Fruchtfleisch frei. Es wird ausgelöffelt und schmeckt süßlich. | |||
'''Saison:''' Fruchtreife von September bis Oktober. | |||
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'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Früchte sollten zeitnah verzehrt werden, da sie nach dem Aufspringen schnell verderben. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Akebie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen Boden. Sie ist winterhart. Früchte werden jedoch meist nur in Gegenden mit Weinbauklima ausgebildet. | |||
===Inhaltsstoffe=== | |||
Die Frucht enthält Saponine, insbesondere akebosid A, dem eine entzündungshemmende und harntreibende Wirkung zugeschrieben wird. Auch Flavonoide wie Kaempferol und Polyphenole sind in verschiedenen Pflanzenteilen enthalten. In der traditionellen Medizin werden diesen Verbindungen antioxidative und immunmodulierende Eigenschaften zugeschrieben. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der deutsche Name "Klettergurke" weist auf die gurkenähnlichen Früchte hin. | *'''Namensgebung:''' Der deutsche Name "Klettergurke" weist auf die gurkenähnlichen Früchte hin. "Schokoladenwein" bezieht sich auf den süßlichen Duft der Blüten. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen chinesischen und japanischen Medizin wird die getrocknete Rinde der Akebie als Heilmittel verwendet. Sie wirkt diuretisch, entzündungshemmend und wird bei ausbleibender Menstruation sowie zur Förderung der Laktation eingesetzt. Der Frucht wird eine krebsheilende Wirkung nachgesagt, der Wurzel eine fiebersenkende. | |||
*'''Nutzpflanze:''' In Europa wird die Akebie aufgrund ihrer langen Laubhaftung und ihres schnellen Wachstums zur Fassadenbegrünung als Zierpflanze verwendet. Die essbaren Früchte sind in Asien eine Delikatesse. Die Blätter können als Tee verwendet werden. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In Ostasien gilt die Akebie seit Jahrhunderten als Nutz- und Heilpflanze. In China und Japan wurde sie nicht nur als wild wachsende Nahrungspflanze gesammelt, sondern fand auch früh Eingang in traditionelle Gärten – als symbolträchtige Kletterpflanze, die Wandel und Durchlässigkeit zwischen Natur und Architektur verkörpert. In der japanischen Provinz Yamagata gelten die Früchte bis heute als saisonale Delikatesse, und in manchen Gegenden wird die Rinde von älteren Menschen gesammelt, getrocknet und als Heilkraut gehandelt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In der ostasiatischen Volkskultur wird die Akebie mit Übergängen zwischen den Jahreszeiten und zwischen Lebensphasen in Verbindung gebracht. Ihre Fähigkeit, selbst Mauern und tote Baumstämme zu begrünen, macht sie zu einem Symbol für Lebenskraft, Anpassungsfähigkeit und „zarte Stärke“. In manchen Regionen wird das erste Aufspringen der Frucht als Zeichen für ein gutes Erntejahr gedeutet. In ländlichen Haushalten galten aufgegangene Früchte als Schutzzeichen gegen familiäre Konflikte, wenn sie am Fenster getrocknet wurden. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Akebie wird mit dem Herzchakra (Anahata) assoziiert – sie steht für emotionale Offenheit, wechselseitiges Vertrauen und die Bereitschaft, sich in Beziehungen zu entfalten. Die fünfteiligen Blätter gelten als Hinweis auf Ganzheit und Harmonie der Elemente. Spirituell wird sie manchmal als „Verbindungspflanze“ verstanden: Sie überwindet Grenzen, schafft Durchgang und verwandelt starre Formen in lebendige Übergänge. In der Pflanzenmeditation kann sie helfen, Weichheit mit Beständigkeit zu verbinden. | |||
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Version vom 12. Mai 2025, 08:42 Uhr
Wissenschaftliche Namen: Akebia quinata
Synonyme: Blaugurkenwein, Fingerblättrige Klettergurke, Klettergurke, Schokoladenwein.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
- Familie: Fingerfruchtgewächse Lardizabalaceae
- Gattung: Akebie Akebia
- Art: Fingerblättrige Akebie
Die Familie der Fingerfruchtgewächse umfasst acht Gattungen mit etwa fünfunddreißig Arten. Die meisten von ihnen kommen vom Himalaya bis Ostasien vor. In Chile ist die Zabala-Frucht heimisch, deren Früchte ebenfalls essbar sind. Zur gleichen Familie gehört auch die Chinesische Blauschote.

Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich beheimatet in China, Korea und Japan. In Europa wird sie zur Fassadenbegrünung kultiviert und ist in einigen Regionen verwildert.
- Kennzeichen: Bis zu zwölf Meter hohe, verholzende Kletterpflanze. Die handförmig zusammengesetzten Blätter bestehen meist aus fünf eiförmigen Blättchen. Die Blüten erscheinen von April bis Mai in Trauben: weibliche Blüten sind violettbraun und etwa zweieinhalb Zentimeter groß, männliche rosa und etwa ein bis eineinhalb Zentimeter groß. Die Früchte sind wurstförmige Balgfrüchte, fünf bis zwölf Zentimeter lang, mit weißlichem, gallertartigem Fruchtfleisch, das zahlreiche schwarze Samen enthält.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die reifen Früchte springen bei Vollreife auf und geben das süßlich schmeckende, gallertartige Fruchtfleisch frei. Es wird ausgelöffelt und schmeckt süßlich.
Saison: Fruchtreife von September bis Oktober.
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sollten zeitnah verzehrt werden, da sie nach dem Aufspringen schnell verderben.
Kultur im eigenen Garten: Die Akebie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen Boden. Sie ist winterhart. Früchte werden jedoch meist nur in Gegenden mit Weinbauklima ausgebildet.
Inhaltsstoffe
Die Frucht enthält Saponine, insbesondere akebosid A, dem eine entzündungshemmende und harntreibende Wirkung zugeschrieben wird. Auch Flavonoide wie Kaempferol und Polyphenole sind in verschiedenen Pflanzenteilen enthalten. In der traditionellen Medizin werden diesen Verbindungen antioxidative und immunmodulierende Eigenschaften zugeschrieben.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Name "Klettergurke" weist auf die gurkenähnlichen Früchte hin. "Schokoladenwein" bezieht sich auf den süßlichen Duft der Blüten.
- Heilkunde: In der traditionellen chinesischen und japanischen Medizin wird die getrocknete Rinde der Akebie als Heilmittel verwendet. Sie wirkt diuretisch, entzündungshemmend und wird bei ausbleibender Menstruation sowie zur Förderung der Laktation eingesetzt. Der Frucht wird eine krebsheilende Wirkung nachgesagt, der Wurzel eine fiebersenkende.
- Nutzpflanze: In Europa wird die Akebie aufgrund ihrer langen Laubhaftung und ihres schnellen Wachstums zur Fassadenbegrünung als Zierpflanze verwendet. Die essbaren Früchte sind in Asien eine Delikatesse. Die Blätter können als Tee verwendet werden.
- Mythos und Geschichte: In Ostasien gilt die Akebie seit Jahrhunderten als Nutz- und Heilpflanze. In China und Japan wurde sie nicht nur als wild wachsende Nahrungspflanze gesammelt, sondern fand auch früh Eingang in traditionelle Gärten – als symbolträchtige Kletterpflanze, die Wandel und Durchlässigkeit zwischen Natur und Architektur verkörpert. In der japanischen Provinz Yamagata gelten die Früchte bis heute als saisonale Delikatesse, und in manchen Gegenden wird die Rinde von älteren Menschen gesammelt, getrocknet und als Heilkraut gehandelt.
- Magie und Brauchtum: In der ostasiatischen Volkskultur wird die Akebie mit Übergängen zwischen den Jahreszeiten und zwischen Lebensphasen in Verbindung gebracht. Ihre Fähigkeit, selbst Mauern und tote Baumstämme zu begrünen, macht sie zu einem Symbol für Lebenskraft, Anpassungsfähigkeit und „zarte Stärke“. In manchen Regionen wird das erste Aufspringen der Frucht als Zeichen für ein gutes Erntejahr gedeutet. In ländlichen Haushalten galten aufgegangene Früchte als Schutzzeichen gegen familiäre Konflikte, wenn sie am Fenster getrocknet wurden.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Akebie wird mit dem Herzchakra (Anahata) assoziiert – sie steht für emotionale Offenheit, wechselseitiges Vertrauen und die Bereitschaft, sich in Beziehungen zu entfalten. Die fünfteiligen Blätter gelten als Hinweis auf Ganzheit und Harmonie der Elemente. Spirituell wird sie manchmal als „Verbindungspflanze“ verstanden: Sie überwindet Grenzen, schafft Durchgang und verwandelt starre Formen in lebendige Übergänge. In der Pflanzenmeditation kann sie helfen, Weichheit mit Beständigkeit zu verbinden.