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Wissenschaftliche Namen: ''Jubaea chilensis''<br> | '''Coquito''' ''Jubaea chilensis'' ist eine chilenische Fiederpalme mit kleinen, kokosähnlichen Nüssen, deren süß-nussiges Fruchtfleisch roh verzehrt werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Honigpalme, Mini-Kokosnuss, Coquito. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Jubaea chilensis''<br> | |||
'''Synonyme:''' Chilenische Honigpalme, Mini-Kokosnuss, Coquito. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' ''Jubaea chilensis'' ist endemisch in Zentralchile, insbesondere in den Küstengebirgen der Regionen Valparaíso und Metropolitana. Sie wächst dort in Höhenlagen zwischen 300 und 1.200 Meter, bevorzugt auf trockenen, felsigen Hängen mit mediterranem Klima. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist heute stark eingeschränkt und umfasst nur noch wenige geschützte Areale.<br>Durch botanische Gärten und gezielte Anzuchtprogramme wurde die Honigpalme jedoch auch in anderen Teilen der Welt kultiviert – unter anderem in Kalifornien, Südafrika, Neuseeland, Australien und dem Mittelmeerraum. Besonders in Südfrankreich und Spanien ist sie in Sammlungen und Parks zu finden, jedoch selten fruchtend, da sie ein trocken-warmes Klima und viele Jahre bis zur Fruchtbarkeit benötigt.<br>Sie gilt als eine der robustesten Palmenarten überhaupt, verträgt leichte Fröste (bis ca. –12 °C) und extreme Trockenheit – wächst jedoch extrem langsam. | ||
Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfundzwanzig Meter hoher Baum mit unverzweigten Stamm, an der Spitze mit dichtem Schopf aus drei bis fünf Meter langen Fiederblättern; Frucht rund, Durchmesser zwei bis drei Zentimeter. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner, bis zu fünfundzwanzig Meter hoher Baum mit unverzweigten Stamm, an der Spitze mit dichtem Schopf aus drei bis fünf Meter langen Fiederblättern; Frucht rund, Durchmesser zwei bis drei Zentimeter. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Außenschale der Coquito ist sehr hart. Geeignet zum Öffnen ist der [[Technik im Haushalt|Zangenschlüssel von Knipex]]. Man kann die Coquito natürlich auch mit Hilfe eines Steins aufschlagen. Die Mini-Kokosnuss enthält keinen Saft, sondern nur festes, weißes Fruchtfleisch, das nach Kokosnuss schmeckt. | Die Außenschale der Coquito ist sehr hart. Geeignet zum Öffnen ist der [[Technik im Haushalt|Zangenschlüssel von Knipex]]. Man kann die Coquito natürlich auch mit Hilfe eines Steins aufschlagen. Die Mini-Kokosnuss enthält keinen Saft, sondern nur festes, weißes Fruchtfleisch, das nach Kokosnuss schmeckt. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Coquitos sind mehrere Wochen bis Monate haltbar. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Coquitos sind mehrere Wochen bis Monate haltbar. | ||
Anzucht: Samen ein bis zwei Tage in Wasser vorquellen. Anschließend werden die Samen etwa zur Hälfte in Anzuchterde gesteckt. Die Erde sollte immer leicht feucht, aber nicht zu nass sein. Die Keimdauer ist relativ lang und liegt zwischen einem Monat und einem Jahr. Die Sämlinge wachsen sehr langsam und sollten erst nach ein paar Jahren ausgepflanzt werden. Beim Auspflanzen darauf achten, dass die Palme vor Wind und einem Überangebot an Wasser geschützt wird. Ab -5°C empfiehlt es sich einen Frostschutz anzubringen, da die Blätter bei starkem Frost erfrieren können. Wenn der Rest der Pflanze nicht geschädigt wird, treibt sie allerdings im nächsten Sommer wieder aus. | '''Anzucht:''' Samen ein bis zwei Tage in Wasser vorquellen. Anschließend werden die Samen etwa zur Hälfte in Anzuchterde gesteckt. Die Erde sollte immer leicht feucht, aber nicht zu nass sein. Die Keimdauer ist relativ lang und liegt zwischen einem Monat und einem Jahr. Die Sämlinge wachsen sehr langsam und sollten erst nach ein paar Jahren ausgepflanzt werden. Beim Auspflanzen darauf achten, dass die Palme vor Wind und einem Überangebot an Wasser geschützt wird. Ab -5°C empfiehlt es sich einen Frostschutz anzubringen, da die Blätter bei starkem Frost erfrieren können. Wenn der Rest der Pflanze nicht geschädigt wird, treibt sie allerdings im nächsten Sommer wieder aus.<br>In zu kalten Gegenden oder bei fehlender Auspflanzmöglichkeit ist eine Überwinterung an einem hellen und kühlen Standort bei 5 bis 10°C zu empfehlen. | ||
In zu kalten Gegenden oder bei fehlender Auspflanzmöglichkeit ist eine Überwinterung an einem hellen und kühlen Standort bei 5 bis 10°C zu empfehlen. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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!Nährstoff | |||
!Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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|Wasser | |||
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|Kohlenhydrate | |||
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|Fette | |||
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|Rohfasern | |||
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|Mineralstoffe | |||
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|Vitamin C | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die kleinen, nussartigen Coquitos ähneln geschmacklich und inhaltlich den Kokosnüssen, enthalten jedoch kompaktere Mengen an wertvollen Fettsäuren, Mikronährstoffen und zellschützenden Substanzen: | |||
*'''Laurinsäure:''' Mittelkettige Fettsäure mit antimikrobieller Wirkung; unterstützt das Immunsystem | |||
*'''Caprinsäure:''' Hemmt das Wachstum pathogener Keime und wirkt entzündungshemmend im Darm | |||
*'''Phenolische Verbindungen:''' Antioxidative Stoffe in Schale und Kernhaut; schützen Zellstrukturen vor oxidativem Stress | |||
*'''Tocotrienole:''' Vitamin-E-Form mit zellschützender und gefäßregulierender Wirkung | |||
*'''Vitamin E (Tocopherol):''' Unterstützt die Zellmembranstabilität und wirkt stark antioxidativ | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
*'''Namensgebung:''' Der Name „Coquito“ stammt aus dem Spanischen und bedeutet „kleine Kokosnuss“. Die Pflanze heißt botanisch Jubaea chilensis und ist nach einem maurischen Stamm (Jubaei) benannt. Der deutsche Trivialname lautet Chilenische Honigpalme, da aus dem Stamm traditionell ein süßer Saft („Palmhonig“) gewonnen wurde. | |||
*'''Heilkunde:''' In der chilenischen Volksmedizin wurden die Samen der Coquito-Palme als nährendes Stärkungsmittel genutzt – vor allem für Kinder, Schwangere oder bei körperlicher Schwäche. Dem Palmhonig wurde eine immunstärkende und kräftigende Wirkung zugeschrieben. Die Samenöle galten äußerlich als hautpflegend und entzündungshemmend. | |||
*'''Nutzpflanze:''' ''Jubaea chilensis'' liefert essbare Früchte („Coquitos“), hochwertiges Öl sowie früher auch den heute verbotenen Palmhonig, der durch das Fällen des Stammes gewonnen wurde. Die Palme wächst extrem langsam und kann über 1000 Jahre alt werden. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und Robustheit wird sie in Permakultursystemen als Zukunftsbaum für trockene Regionen angesehen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Schon die indigenen Völker Zentralchiles nutzten Früchte, Holz und Palmhonig. Während der Kolonialzeit wurde ''Jubaea chilensis'' als eine der „heiligen Palmen der Anden“ verehrt. Der intensive Raubbau zur Honiggewinnung im 18./19. Jahrhundert führte fast zum Aussterben der Art. Heute steht sie unter Schutz und wird in Botanischen Gärten weltweit kultiviert. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In der chilenischen Volksmagie galt die Coquito-Palme als Symbol der Unsterblichkeit und des stillen Reichtums. Früchte wurden bei Erntedankfesten gereicht oder auf Altären geopfert. Der Palmhonig galt als heiliges Süßungsmittel und wurde nur zu besonderen Anlässen konsumiert. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Coquito symbolisiert inneren Reichtum, Stabilität und Zeitlosigkeit. Ihre kompakte, nährende Frucht unterstützt das Wurzel- und Solarplexuschakra – sie steht für Erdung, stille Kraft und die Fähigkeit, in der Tiefe gespeicherte Energie sanft und gezielt zur Verfügung zu stellen. Sie kann helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und geduldig innere Prozesse reifen zu lassen. | |||
→ Siehe auch: [[Kokospalme]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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[[Kategorie: Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Früchte]] | |||
[[Kategorie:Tropenpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Palmengewächse]] |
Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 19:08 Uhr
Coquito Jubaea chilensis ist eine chilenische Fiederpalme mit kleinen, kokosähnlichen Nüssen, deren süß-nussiges Fruchtfleisch roh verzehrt werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Jubaea chilensis
Synonyme: Chilenische Honigpalme, Mini-Kokosnuss, Coquito.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
- Unterklasse: Commelinähnliche oder Commeliniden Commelinidae
- Ordnung: Palmenartige Arecales
- Familie: Palmengewächse Arecaceae
- Gattung: Jubeae
- Art: Coquito
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Jubaea chilensis ist endemisch in Zentralchile, insbesondere in den Küstengebirgen der Regionen Valparaíso und Metropolitana. Sie wächst dort in Höhenlagen zwischen 300 und 1.200 Meter, bevorzugt auf trockenen, felsigen Hängen mit mediterranem Klima. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist heute stark eingeschränkt und umfasst nur noch wenige geschützte Areale.
Durch botanische Gärten und gezielte Anzuchtprogramme wurde die Honigpalme jedoch auch in anderen Teilen der Welt kultiviert – unter anderem in Kalifornien, Südafrika, Neuseeland, Australien und dem Mittelmeerraum. Besonders in Südfrankreich und Spanien ist sie in Sammlungen und Parks zu finden, jedoch selten fruchtend, da sie ein trocken-warmes Klima und viele Jahre bis zur Fruchtbarkeit benötigt.
Sie gilt als eine der robustesten Palmenarten überhaupt, verträgt leichte Fröste (bis ca. –12 °C) und extreme Trockenheit – wächst jedoch extrem langsam.
- Kennzeichen: Immergrüner, bis zu fünfundzwanzig Meter hoher Baum mit unverzweigten Stamm, an der Spitze mit dichtem Schopf aus drei bis fünf Meter langen Fiederblättern; Frucht rund, Durchmesser zwei bis drei Zentimeter.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Außenschale der Coquito ist sehr hart. Geeignet zum Öffnen ist der Zangenschlüssel von Knipex. Man kann die Coquito natürlich auch mit Hilfe eines Steins aufschlagen. Die Mini-Kokosnuss enthält keinen Saft, sondern nur festes, weißes Fruchtfleisch, das nach Kokosnuss schmeckt.
Lagerung/Haltbarkeit: Coquitos sind mehrere Wochen bis Monate haltbar.
Anzucht: Samen ein bis zwei Tage in Wasser vorquellen. Anschließend werden die Samen etwa zur Hälfte in Anzuchterde gesteckt. Die Erde sollte immer leicht feucht, aber nicht zu nass sein. Die Keimdauer ist relativ lang und liegt zwischen einem Monat und einem Jahr. Die Sämlinge wachsen sehr langsam und sollten erst nach ein paar Jahren ausgepflanzt werden. Beim Auspflanzen darauf achten, dass die Palme vor Wind und einem Überangebot an Wasser geschützt wird. Ab -5°C empfiehlt es sich einen Frostschutz anzubringen, da die Blätter bei starkem Frost erfrieren können. Wenn der Rest der Pflanze nicht geschädigt wird, treibt sie allerdings im nächsten Sommer wieder aus.
In zu kalten Gegenden oder bei fehlender Auspflanzmöglichkeit ist eine Überwinterung an einem hellen und kühlen Standort bei 5 bis 10°C zu empfehlen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 4,0 |
Kohlenhydrate | 26,0 |
Eiweiße | 7,5 |
Fette | 58,0 |
Rohfasern | 3,8 |
Mineralstoffe | 1,5 |
Vitamin C | 0–2 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die kleinen, nussartigen Coquitos ähneln geschmacklich und inhaltlich den Kokosnüssen, enthalten jedoch kompaktere Mengen an wertvollen Fettsäuren, Mikronährstoffen und zellschützenden Substanzen:
- Laurinsäure: Mittelkettige Fettsäure mit antimikrobieller Wirkung; unterstützt das Immunsystem
- Caprinsäure: Hemmt das Wachstum pathogener Keime und wirkt entzündungshemmend im Darm
- Phenolische Verbindungen: Antioxidative Stoffe in Schale und Kernhaut; schützen Zellstrukturen vor oxidativem Stress
- Tocotrienole: Vitamin-E-Form mit zellschützender und gefäßregulierender Wirkung
- Vitamin E (Tocopherol): Unterstützt die Zellmembranstabilität und wirkt stark antioxidativ
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Coquito“ stammt aus dem Spanischen und bedeutet „kleine Kokosnuss“. Die Pflanze heißt botanisch Jubaea chilensis und ist nach einem maurischen Stamm (Jubaei) benannt. Der deutsche Trivialname lautet Chilenische Honigpalme, da aus dem Stamm traditionell ein süßer Saft („Palmhonig“) gewonnen wurde.
- Heilkunde: In der chilenischen Volksmedizin wurden die Samen der Coquito-Palme als nährendes Stärkungsmittel genutzt – vor allem für Kinder, Schwangere oder bei körperlicher Schwäche. Dem Palmhonig wurde eine immunstärkende und kräftigende Wirkung zugeschrieben. Die Samenöle galten äußerlich als hautpflegend und entzündungshemmend.
- Nutzpflanze: Jubaea chilensis liefert essbare Früchte („Coquitos“), hochwertiges Öl sowie früher auch den heute verbotenen Palmhonig, der durch das Fällen des Stammes gewonnen wurde. Die Palme wächst extrem langsam und kann über 1000 Jahre alt werden. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und Robustheit wird sie in Permakultursystemen als Zukunftsbaum für trockene Regionen angesehen.
- Mythos und Geschichte: Schon die indigenen Völker Zentralchiles nutzten Früchte, Holz und Palmhonig. Während der Kolonialzeit wurde Jubaea chilensis als eine der „heiligen Palmen der Anden“ verehrt. Der intensive Raubbau zur Honiggewinnung im 18./19. Jahrhundert führte fast zum Aussterben der Art. Heute steht sie unter Schutz und wird in Botanischen Gärten weltweit kultiviert.
- Magie und Brauchtum: In der chilenischen Volksmagie galt die Coquito-Palme als Symbol der Unsterblichkeit und des stillen Reichtums. Früchte wurden bei Erntedankfesten gereicht oder auf Altären geopfert. Der Palmhonig galt als heiliges Süßungsmittel und wurde nur zu besonderen Anlässen konsumiert.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Coquito symbolisiert inneren Reichtum, Stabilität und Zeitlosigkeit. Ihre kompakte, nährende Frucht unterstützt das Wurzel- und Solarplexuschakra – sie steht für Erdung, stille Kraft und die Fähigkeit, in der Tiefe gespeicherte Energie sanft und gezielt zur Verfügung zu stellen. Sie kann helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und geduldig innere Prozesse reifen zu lassen.
→ Siehe auch: Kokospalme, Instinktive Ernährung