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Synonyme: Aitel, Alet, Dickkopf, Eitel, Knilps, Mülwe, Rohrkarpfen. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Squalius cephalus''<br> | |||
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* Art: Döbel | |||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Vorkommen: Europa von Portugal und Großbritannien bis zum Kaspischen Meer und Vorderasien. | *'''Vorkommen:''' Europa von Portugal und Großbritannien bis zum Kaspischen Meer und Vorderasien. Bevorzugt saubere, mäßig schnell fließende Gewässer mit sandig-kiesigem Grund. | ||
*'''Merkmale:''' | |||
**Größe/Gewicht: dreißig bis fünfzig, selten bis achtzig Zentimeter lang und fünf Kilogramm schwer. | |||
**Körperform: kräftiger, fast drehrunder Körper mit breitem, dickem Kopf, endständigem, tief gespaltenem Maul, Schlundzähne zweireihig. | |||
**Flossen: Afterflosse nach außen gebogen. | |||
**Haut/Schuppen: 44 bis 46 Rundschuppen entlang der Seitenlinie, Schuppen mit netzartiger, schwarzer Umrandung. | |||
**Färbung: Der Rücken ist graubraun, die Flanken sind silbern bis golden gefärbt. Der Bauch ist weißlich, Bauch- und Brustflossen rötlich. | |||
* '''Lebensweise:''' Der Döbel ist ein anpassungsfähiger Schwarmfisch, der mit zunehmendem Alter oft einzelgängerisch lebt. Bevorzugt strömungsreiche Abschnitte, hält sich gern unter Brücken oder bei Einläufen auf. | |||
* '''Nahrung:''' Allesfresser: Insekten, Krebstiere, Schnecken, Muscheln, Würmer, kleinere Fische, aber auch Früchte und Pflanzenteile. | |||
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* '''Fortpflanzung:''' Laichzeit von Mai bis Juli. Die Weibchen legen mehrere zehntausend klebrige Eier an Wasserpflanzen oder Steinen ab. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche. | |||
* '''Feinde:''' Raubfische (Hecht, Wels, Zander), Wasservögel (Kormoran, Reiher), Mensch. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Das Fleisch | Das Fleisch des Döbels ist weißlich, mittelfest und eher grätenreich, aber wohlschmeckend. Da er ein Allesfresser ist, kann die Fleischqualität je nach Lebensraum und Jahreszeit variieren. In kühlen, klaren Gewässern ist das Fleisch besonders aromatisch.<br> | ||
Im Rahmen der [[Instinktive Ernährung|instinktiven Rohkost]] gilt: nur bei angenehmem Geruch und Geschmack verzehren. | |||
Saison/Fangmethoden: | '''Saison/Fangmethoden:''' Der Döbel wird hauptsächlich in den Sommermonaten gefangen, wenn er an der Wasseroberfläche Insekten jagt. Er kann sowohl mit Naturködern (Insekten, Würmer, Früchte) als auch mit Kunstködern (Spinner, Fliegen, Wobbler) geangelt werden. Besonders beliebt ist das Fliegenfischen. Größere Exemplare werden oft mit kräftigerem Gerät in tieferen Flussabschnitten gefangen. | ||
===Wissenswertes=== | |||
* Der Döbel ist in fast allen größeren Flusssystemen Europas verbreitet und ein typischer Vertreter der sogenannten Barben- und Äschenregion. | |||
* Er ist ein beliebter Sportfisch, da er sehr kampfstark ist und sowohl mit Kunstködern als auch mit Naturködern gefangen wird. | |||
* Der Name „Döbel“ leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen *tobel* (dick, plump) ab und bezieht sich auf den kräftigen Körperbau und den breiten Kopf; der wissenschaftliche Artname ''cephalus'' bedeutet „Kopf“. | |||
* In Sagen und Volksglauben galt der Döbel mitunter als „Brotfisch“, der selbst einfache Nahrung annimmt und dem Menschen Wohlstand sichern soll. | |||
* Der Bestand gilt als stabil, der Döbel ist nicht gefährdet. In manchen Regionen kann er durch Gewässerverschmutzung oder Verbauungen zurückgehen, profitiert aber insgesamt von seiner Anpassungsfähigkeit. | |||
* Der Döbel ist der wichtigste Wirtsfisch für die Verbreitung der Larven der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel ''Unio crassus''. | |||
→ Siehe auch: [[Fisch und Fleisch in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 23. August 2025, 02:05 Uhr
Der Döbel Squalius cephalus, auch bekannt als Aitel, Edelkarpfen oder Mühlkoppe, ist ein weit verbreiteter Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische. Er lebt in Flüssen und Bächen Europas und Westasiens und ist für seine Anpassungsfähigkeit sowie als Sportfisch bekannt.
Wissenschaftliche Namen: Squalius cephalus
Synonyme: Aitel, Alet, Dickkopf, Eitel, Knilps, Mülwe, Rohrkarpfen, Leuciscus cephalus.
Systematik
- Stamm: Chordatiere Chordata
- Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
- Überklasse: Kiefermäuler Gnathostomata
- Reihe: Knochenfische Osteichthyes
- Klasse: Strahlenflosser Actinopterygii
- Unterklasse: Neuflosser Neopterygii
- Überordnung: Echte Knochenfische Teleostei
- Ordnung: Karpfenartige Cypriniformes
- Familie: Karpfenfische Cyprinidae
- Unterfamilie: Leuciscinae
- Gattung: Squalius
- Art: Döbel
Beschreibung
- Vorkommen: Europa von Portugal und Großbritannien bis zum Kaspischen Meer und Vorderasien. Bevorzugt saubere, mäßig schnell fließende Gewässer mit sandig-kiesigem Grund.
- Merkmale:
- Größe/Gewicht: dreißig bis fünfzig, selten bis achtzig Zentimeter lang und fünf Kilogramm schwer.
- Körperform: kräftiger, fast drehrunder Körper mit breitem, dickem Kopf, endständigem, tief gespaltenem Maul, Schlundzähne zweireihig.
- Flossen: Afterflosse nach außen gebogen.
- Haut/Schuppen: 44 bis 46 Rundschuppen entlang der Seitenlinie, Schuppen mit netzartiger, schwarzer Umrandung.
- Färbung: Der Rücken ist graubraun, die Flanken sind silbern bis golden gefärbt. Der Bauch ist weißlich, Bauch- und Brustflossen rötlich.
- Lebensweise: Der Döbel ist ein anpassungsfähiger Schwarmfisch, der mit zunehmendem Alter oft einzelgängerisch lebt. Bevorzugt strömungsreiche Abschnitte, hält sich gern unter Brücken oder bei Einläufen auf.
- Nahrung: Allesfresser: Insekten, Krebstiere, Schnecken, Muscheln, Würmer, kleinere Fische, aber auch Früchte und Pflanzenteile.
- Fortpflanzung: Laichzeit von Mai bis Juli. Die Weibchen legen mehrere zehntausend klebrige Eier an Wasserpflanzen oder Steinen ab. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche.
- Feinde: Raubfische (Hecht, Wels, Zander), Wasservögel (Kormoran, Reiher), Mensch.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Das Fleisch des Döbels ist weißlich, mittelfest und eher grätenreich, aber wohlschmeckend. Da er ein Allesfresser ist, kann die Fleischqualität je nach Lebensraum und Jahreszeit variieren. In kühlen, klaren Gewässern ist das Fleisch besonders aromatisch.
Im Rahmen der instinktiven Rohkost gilt: nur bei angenehmem Geruch und Geschmack verzehren.
Saison/Fangmethoden: Der Döbel wird hauptsächlich in den Sommermonaten gefangen, wenn er an der Wasseroberfläche Insekten jagt. Er kann sowohl mit Naturködern (Insekten, Würmer, Früchte) als auch mit Kunstködern (Spinner, Fliegen, Wobbler) geangelt werden. Besonders beliebt ist das Fliegenfischen. Größere Exemplare werden oft mit kräftigerem Gerät in tieferen Flussabschnitten gefangen.
Wissenswertes
- Der Döbel ist in fast allen größeren Flusssystemen Europas verbreitet und ein typischer Vertreter der sogenannten Barben- und Äschenregion.
- Er ist ein beliebter Sportfisch, da er sehr kampfstark ist und sowohl mit Kunstködern als auch mit Naturködern gefangen wird.
- Der Name „Döbel“ leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen *tobel* (dick, plump) ab und bezieht sich auf den kräftigen Körperbau und den breiten Kopf; der wissenschaftliche Artname cephalus bedeutet „Kopf“.
- In Sagen und Volksglauben galt der Döbel mitunter als „Brotfisch“, der selbst einfache Nahrung annimmt und dem Menschen Wohlstand sichern soll.
- Der Bestand gilt als stabil, der Döbel ist nicht gefährdet. In manchen Regionen kann er durch Gewässerverschmutzung oder Verbauungen zurückgehen, profitiert aber insgesamt von seiner Anpassungsfähigkeit.
- Der Döbel ist der wichtigste Wirtsfisch für die Verbreitung der Larven der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel Unio crassus.
→ Siehe auch: Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre