Mongongo: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Schinziophyton rautanenii'' syn. ''Ricinodendron rautanenii''<br>
'''Mongongo''' ''Schinziophyton rautanenii'' ist ein nährstoffreicher Baum der Kalahari-Region, dessen Früchte und ölhaltige Samen traditionell als Nahrungsquelle dienen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Mongongonuss, Mankettinuss.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Schinziophyton rautanenii''<br>
'''Synonyme:''' Mongongonuss, Mankettinuss, Mungongo, Manquetti, ''Ricinodendron rautanenii''.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Süd-, Südostafrika (Sambia).
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Beheimatet im südwestlichen Afrika, insbesondere Namibia, Angola, Botswana und Simbabwe. Die Pflanze wächst bevorzugt in trockenen Savannenregionen, oft in sandigen Kalahari-Böden.


Kennzeichen: Zweihäusiger, fünfzehn bis zwanzig Meter hoher, laubabwerfender Baum; Stamm kurz und kräftig; Blätter dunkelgrün, wechselständig, handförmig, aus fünf bis sieben, bis fünfzehn Zentimeter langen ovalen Einzelblättern bestehend; Blüten klein, weiß-gelblich, in lockeren Büscheln; Frucht pflaumenförmig, dreieinhalb Zentimeter lang und zweieinhalb Zentimeter breit.
*'''Kennzeichen:''' Zweihäusiger, fünfzehn bis zwanzig Meter hoher, laubabwerfender Baum; Stamm kurz und kräftig; Blätter dunkelgrün, wechselständig, handförmig, aus fünf bis sieben, bis fünfzehn Zentimeter langen ovalen Einzelblättern bestehend; Blüten klein, weiß-gelblich, in lockeren Büscheln; Frucht pflaumenförmig, dreieinhalb Zentimeter lang und zweieinhalb Zentimeter breit.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die samtig-grünen Früchte fallen unreif vom Baum. Sie reifen auf dem Boden liegend heran und besitzen dann eine braune Schale. Sie können antrocknen und sind bis zu acht Monate lang genießbar. Essbar ist sowohl das Fruchtfleisch als auch der Kern, der von einer dicken und harten Schale umgeben ist. Das Fruchtfleisch schmeckt süß und ähnelt dem von Datteln. Der Kern ist ca. haselnussgross, fettreich und aromatisch.
Die samtig-grünen Früchte fallen unreif vom Baum. Sie reifen auf dem Boden liegend heran und besitzen dann eine braune Schale. Sie können antrocknen und sind bis zu acht Monate lang genießbar. Essbar ist sowohl das Fruchtfleisch als auch der Kern, der von einer dicken und harten Schale umgeben ist. Das Fruchtfleisch schmeckt süß und ähnelt dem von Datteln. Der Kern ist ca. haselnussgross, fettreich und aromatisch.


Saison: Die Früchte sind ganzjährig verfügbar.
'''Saison:''' Trockenzeit, abhängig von der Region (meist Frühjahr bis Herbst).
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:'''
Die getrockneten Samen sind lange haltbar. Frisches Fruchtfleisch verdirbt rasch und sollte bei Zimmertemperatur schnell verzehrt werden.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält eine Vielzahl ernährungsphysiologisch bedeutsamer Substanzen:
*'''Ölsäure, Linolsäure (in den Samenölen):''' essenzielle Fettsäuren, hautpflegend und entzündungshemmend
*'''Tocopherole (Vitamin E):''' antioxidativ wirksam, stabilisieren Zellmembranen
*'''Proteine mit vollständigem Aminosäureprofil:''' hohe biologische Wertigkeit
*'''Phytosterole:''' cholesterinsenkend, entzündungshemmend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Nutzpflanze: Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die Mongongo schon seit über 7000 Jahren als Nahrungsmittel von der einheimischen Bevölkerung genutzt wird.
*'''Namensgebung:''' Der Artname „rautanenii“ ehrt den finnischen Missionar Martti Rautanen, der in Namibia wirkte. Die Bezeichnung „Mongongo“ stammt aus lokalen Bantu-Sprachen.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin wird das Öl bei Hautproblemen und als Sonnenschutz verwendet. Die Samen gelten als stärkend und nährend.
 
*'''Nutzpflanze:''' Mongongo ist ein zentrales Grundnahrungsmittel der San (Buschmänner) in der Kalahari. Die ölreichen Samen sind über Monate hinweg lagerfähig und liefern hochwertige Energie.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Mongongo-Nuss war lange Hauptnahrungsmittel vieler Wüstenvölker. Anthropologische Studien zeigen, dass ihre Nährstoffdichte und Verfügbarkeit sie zu einer überlebenswichtigen Ressource machten.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Bäume gelten in der Kultur der San als heilige Lebensspender. Das Feuerholz des Mongongo-Baumes wird bevorzugt für rituelle Zwecke verwendet.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Mongongo-Baum symbolisiert Nahrungssicherheit, Schutz und Erdverbundenheit. Er kann dem Wurzelchakra zugeordnet werden, das für Urvertrauen und Stabilität steht.
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
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[[Kategorie:Laubbäume]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 11:09 Uhr

Mongongo Schinziophyton rautanenii ist ein nährstoffreicher Baum der Kalahari-Region, dessen Früchte und ölhaltige Samen traditionell als Nahrungsquelle dienen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Schinziophyton rautanenii
Synonyme: Mongongonuss, Mankettinuss, Mungongo, Manquetti, Ricinodendron rautanenii.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
  • Familie: Wolfsmilchgewächse Euphorbiaceae
  • Unterfamilie: Crotonoideae
  • Tribus: Ricinodendreae
  • Gattung: Schinziophyton
  • Art: Mongongo

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Beheimatet im südwestlichen Afrika, insbesondere Namibia, Angola, Botswana und Simbabwe. Die Pflanze wächst bevorzugt in trockenen Savannenregionen, oft in sandigen Kalahari-Böden.
  • Kennzeichen: Zweihäusiger, fünfzehn bis zwanzig Meter hoher, laubabwerfender Baum; Stamm kurz und kräftig; Blätter dunkelgrün, wechselständig, handförmig, aus fünf bis sieben, bis fünfzehn Zentimeter langen ovalen Einzelblättern bestehend; Blüten klein, weiß-gelblich, in lockeren Büscheln; Frucht pflaumenförmig, dreieinhalb Zentimeter lang und zweieinhalb Zentimeter breit.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die samtig-grünen Früchte fallen unreif vom Baum. Sie reifen auf dem Boden liegend heran und besitzen dann eine braune Schale. Sie können antrocknen und sind bis zu acht Monate lang genießbar. Essbar ist sowohl das Fruchtfleisch als auch der Kern, der von einer dicken und harten Schale umgeben ist. Das Fruchtfleisch schmeckt süß und ähnelt dem von Datteln. Der Kern ist ca. haselnussgross, fettreich und aromatisch.

Saison: Trockenzeit, abhängig von der Region (meist Frühjahr bis Herbst).

Lagerung/Haltbarkeit: Die getrockneten Samen sind lange haltbar. Frisches Fruchtfleisch verdirbt rasch und sollte bei Zimmertemperatur schnell verzehrt werden.

Nährstoffe

Nuss:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 5,7
Kohlenhydrate 10,3
Eiweiße 24,2
Fette 57,4
Rohfasern 2,0
Mineralstoffe 2,1

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Vielzahl ernährungsphysiologisch bedeutsamer Substanzen:

  • Ölsäure, Linolsäure (in den Samenölen): essenzielle Fettsäuren, hautpflegend und entzündungshemmend
  • Tocopherole (Vitamin E): antioxidativ wirksam, stabilisieren Zellmembranen
  • Proteine mit vollständigem Aminosäureprofil: hohe biologische Wertigkeit
  • Phytosterole: cholesterinsenkend, entzündungshemmend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Artname „rautanenii“ ehrt den finnischen Missionar Martti Rautanen, der in Namibia wirkte. Die Bezeichnung „Mongongo“ stammt aus lokalen Bantu-Sprachen.
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin wird das Öl bei Hautproblemen und als Sonnenschutz verwendet. Die Samen gelten als stärkend und nährend.
  • Nutzpflanze: Mongongo ist ein zentrales Grundnahrungsmittel der San (Buschmänner) in der Kalahari. Die ölreichen Samen sind über Monate hinweg lagerfähig und liefern hochwertige Energie.
  • Mythos und Geschichte: Die Mongongo-Nuss war lange Hauptnahrungsmittel vieler Wüstenvölker. Anthropologische Studien zeigen, dass ihre Nährstoffdichte und Verfügbarkeit sie zu einer überlebenswichtigen Ressource machten.
  • Magie und Brauchtum: Bäume gelten in der Kultur der San als heilige Lebensspender. Das Feuerholz des Mongongo-Baumes wird bevorzugt für rituelle Zwecke verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Mongongo-Baum symbolisiert Nahrungssicherheit, Schutz und Erdverbundenheit. Er kann dem Wurzelchakra zugeordnet werden, das für Urvertrauen und Stabilität steht.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre