Mombinpflaume, gelbe: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Synonyme:''' Gelbe Mombin, Ambarella (regional), Hog Plum (engl.). | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Regen- und Trockenwälder von Mexiko bis Peru und Brasilien; kultiviert in Afrika und Südostasien. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Regen- und Trockenwälder von Mexiko bis Peru und Brasilien; kultiviert in Afrika und Südostasien. | ||
Kennzeichen: Immergrüner Baum mit breiter Krone, Blätter gegenständig, bis fünfzig Zemtimeter lang, unpaarig gefiedert, Fiedern kurz gestielt, schmal eiförmig mit lang ausgezogenen Spitzen, bis zwöf Zentimeter lang; Blüten klein, cremeweiß, zahlreich in endständigen Rispen, Steinfrucht reif goldgelb, etwa pflaumengroß. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner Baum mit breiter Krone, Blätter gegenständig, bis fünfzig Zemtimeter lang, unpaarig gefiedert, Fiedern kurz gestielt, schmal eiförmig mit lang ausgezogenen Spitzen, bis zwöf Zentimeter lang; Blüten klein, cremeweiß, zahlreich in endständigen Rispen, Steinfrucht reif goldgelb, etwa pflaumengroß. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die gelbe Mombinpflaume hat eine glatte und dünnhäutige Fruchtschale, die mitgegessen werden kann. Das Fruchtfleisch ist etwas glasig, saftig und schmeckt angenehm süß-säuerlich. | Die gelbe Mombinpflaume hat eine glatte und dünnhäutige Fruchtschale, die mitgegessen werden kann. Das Fruchtfleisch ist etwas glasig, saftig und schmeckt angenehm süß-säuerlich. Der Geschmack ist besonders attraktiv, wenn die Früchte vollreif vom Baum gefallen sind. | ||
In der instinktiven Rohkost können sie bei Bedarf nach sauren, mineralreichen Früchten anziehend sein. Vorsicht bei unreifen Früchten – sie enthalten mehr Gerbstoffe und können adstringierend wirken. | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die Früchte sind gekühlt nur kurze Zeit haltbar. | |||
'''Anzucht:''' Die Gelbe Mombinpflaume kann man aus Kernen ziehen und in Kübeln und Töpfen kultivieren. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe: | |||
*'''Polyphenole:''' antioxidativ, entzündungshemmend | |||
*'''Vitamin C:''' unterstützt Immunsystem und Zellschutz | |||
*'''Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A):''' wichtig für Haut und Schleimhäute | |||
*'''Kalzium, Phosphor, Eisen:''' tragen zur Knochengesundheit und Blutbildung bei | |||
===Wissenswertes=== | |||
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Spondias'' stammt aus dem Griechischen und verweist auf eine Fruchtart mit kernartigem Samen. Der Artname ''mombin'' ist vermutlich afrikanischen oder indigenen Ursprungs und wurde von der brasilianisch-portugiesischen Kolonialzeit geprägt. Die deutsche Bezeichnung „Mombinpflaume“ spielt auf das pflaumenartige Aussehen der Frucht an. | |||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin verschiedener tropischer Länder haben Blätter, Rinde, Wurzeln und Früchte eine lange Anwendungsgeschichte. Ein Aufguss der Blätter gilt als fiebersenkend und blutdrucksenkend, während die Rinde antibakteriell und adstringierend wirkt. Die Frucht wird bei Durchfall, Magenbeschwerden und als allgemeines Tonikum verwendet. In Nigeria wird aus der Rinde ein Sud gegen Gelbsucht und Verdauungsstörungen bereitet. Auch äußerlich wird der Baum zur Wundbehandlung eingesetzt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Mombinpflaume wird in tropischen Hausgärten und Agroforstsystemen als vielseitiger Nutzbaum geschätzt. Neben der Frucht dienen auch junge Blätter als Kochgemüse. Das harte Holz findet Anwendung im Möbelbau, und der Baum liefert ein aromatisches Harz. Die Frucht wird häufig zu Saft, Marmelade oder fermentierten Getränken verarbeitet – in einigen Regionen auch getrocknet oder eingesalzen. In städtischen Tropengärten wird ''Spondias mombin'' wegen seiner tiefreichenden Wurzeln zur Erosionskontrolle gepflanzt. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Schon präkolumbianische Völker nutzten den Baum als Kulturpflanze und Heilbaum. Die leuchtend gelben Früchte galten als Gaben der Sonne und wurden in Opferzeremonien verwendet. In Afrika wurde der Baum während der Sklavenzeit auf Plantagen verbreitet und diente nicht nur als Nahrung, sondern auch als seelische Erinnerung an verlorene Heimat und Fruchtbarkeit. In Brasilien ist der Baum in der afrobrasilianischen Religion Candomblé mit den Orishas (Gottheiten) assoziiert. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In tropischen Volksglauben wird die Mombinpflaume mit Reinigung und Schutz assoziiert. Das Räuchern von getrockneter Rinde soll negative Energien vertreiben, während das Trinken von Mombin-Saft in bestimmten Ritualen zur inneren Klärung beitragen soll. In der Karibik wird die Frucht auch als Bestandteil traditioneller Fastenzeiten genutzt – ihre Säure soll den Geist schärfen und unbewusste Muster aufbrechen. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Mombinpflaume steht symbolisch für Sonnenkraft, Fruchtbarkeit und Läuterung. Ihr intensiver Geschmack wird instinktiv häufig als klärend, weckend oder sogar „zwingend“ empfunden – eine Frucht, die das Unterbewusstsein durchdringt. In spirituellen Deutungen wird sie dem Solarplexus- und Sakralchakra zugeordnet – sie fördert Selbstbewusstsein, inneres Feuer und emotionale Entgiftung. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Tropenpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Früchte]] | |||
[[Kategorie:Sumachgewächse]] | |||
[[Kategorie:Laubbäume]] |
Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 10:38 Uhr
Gelbe Mombinpflaume Spondias mombin ist eine tropische Steinfrucht mit leuchtend gelber Schale und intensivem Aroma. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Spondias mombin
Synonyme: Gelbe Mombin, Ambarella (regional), Hog Plum (engl.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
- Unterfamilie: Anacardioideae
- Gattung: Spondias
- Art: Gelbe Mombinpflaume
Die Gattung Spondias unfasst einige weitere als Obst genutze Fruchtbaum-Arten, darunter die in Polynesien verbreitete Balsampflaume Spondias cytherea, die Rote Mombinpflaume Spondias pupurea aus Mittelamerika, die Mangopflaume Spondias pinnata aus Indien und die Goldpflaume aus Polynesien. Bei den meisten Arten lässt sich der bis zwei Zentimeter lange Steinkern nur schwer vom leicht faserigen Fruchtfleisch lösen.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Regen- und Trockenwälder von Mexiko bis Peru und Brasilien; kultiviert in Afrika und Südostasien.
- Kennzeichen: Immergrüner Baum mit breiter Krone, Blätter gegenständig, bis fünfzig Zemtimeter lang, unpaarig gefiedert, Fiedern kurz gestielt, schmal eiförmig mit lang ausgezogenen Spitzen, bis zwöf Zentimeter lang; Blüten klein, cremeweiß, zahlreich in endständigen Rispen, Steinfrucht reif goldgelb, etwa pflaumengroß.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die gelbe Mombinpflaume hat eine glatte und dünnhäutige Fruchtschale, die mitgegessen werden kann. Das Fruchtfleisch ist etwas glasig, saftig und schmeckt angenehm süß-säuerlich. Der Geschmack ist besonders attraktiv, wenn die Früchte vollreif vom Baum gefallen sind.
In der instinktiven Rohkost können sie bei Bedarf nach sauren, mineralreichen Früchten anziehend sein. Vorsicht bei unreifen Früchten – sie enthalten mehr Gerbstoffe und können adstringierend wirken.
Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind gekühlt nur kurze Zeit haltbar.
Anzucht: Die Gelbe Mombinpflaume kann man aus Kernen ziehen und in Kübeln und Töpfen kultivieren.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 77,0 |
Kohlenhydrate | 19,1 |
Eiweiße | 0,9 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 1,8 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 36–60 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe:
- Polyphenole: antioxidativ, entzündungshemmend
- Vitamin C: unterstützt Immunsystem und Zellschutz
- Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A): wichtig für Haut und Schleimhäute
- Kalzium, Phosphor, Eisen: tragen zur Knochengesundheit und Blutbildung bei
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Spondias stammt aus dem Griechischen und verweist auf eine Fruchtart mit kernartigem Samen. Der Artname mombin ist vermutlich afrikanischen oder indigenen Ursprungs und wurde von der brasilianisch-portugiesischen Kolonialzeit geprägt. Die deutsche Bezeichnung „Mombinpflaume“ spielt auf das pflaumenartige Aussehen der Frucht an.
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin verschiedener tropischer Länder haben Blätter, Rinde, Wurzeln und Früchte eine lange Anwendungsgeschichte. Ein Aufguss der Blätter gilt als fiebersenkend und blutdrucksenkend, während die Rinde antibakteriell und adstringierend wirkt. Die Frucht wird bei Durchfall, Magenbeschwerden und als allgemeines Tonikum verwendet. In Nigeria wird aus der Rinde ein Sud gegen Gelbsucht und Verdauungsstörungen bereitet. Auch äußerlich wird der Baum zur Wundbehandlung eingesetzt.
- Nutzpflanze: Die Mombinpflaume wird in tropischen Hausgärten und Agroforstsystemen als vielseitiger Nutzbaum geschätzt. Neben der Frucht dienen auch junge Blätter als Kochgemüse. Das harte Holz findet Anwendung im Möbelbau, und der Baum liefert ein aromatisches Harz. Die Frucht wird häufig zu Saft, Marmelade oder fermentierten Getränken verarbeitet – in einigen Regionen auch getrocknet oder eingesalzen. In städtischen Tropengärten wird Spondias mombin wegen seiner tiefreichenden Wurzeln zur Erosionskontrolle gepflanzt.
- Mythos und Geschichte: Schon präkolumbianische Völker nutzten den Baum als Kulturpflanze und Heilbaum. Die leuchtend gelben Früchte galten als Gaben der Sonne und wurden in Opferzeremonien verwendet. In Afrika wurde der Baum während der Sklavenzeit auf Plantagen verbreitet und diente nicht nur als Nahrung, sondern auch als seelische Erinnerung an verlorene Heimat und Fruchtbarkeit. In Brasilien ist der Baum in der afrobrasilianischen Religion Candomblé mit den Orishas (Gottheiten) assoziiert.
- Magie und Brauchtum: In tropischen Volksglauben wird die Mombinpflaume mit Reinigung und Schutz assoziiert. Das Räuchern von getrockneter Rinde soll negative Energien vertreiben, während das Trinken von Mombin-Saft in bestimmten Ritualen zur inneren Klärung beitragen soll. In der Karibik wird die Frucht auch als Bestandteil traditioneller Fastenzeiten genutzt – ihre Säure soll den Geist schärfen und unbewusste Muster aufbrechen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Mombinpflaume steht symbolisch für Sonnenkraft, Fruchtbarkeit und Läuterung. Ihr intensiver Geschmack wird instinktiv häufig als klärend, weckend oder sogar „zwingend“ empfunden – eine Frucht, die das Unterbewusstsein durchdringt. In spirituellen Deutungen wird sie dem Solarplexus- und Sakralchakra zugeordnet – sie fördert Selbstbewusstsein, inneres Feuer und emotionale Entgiftung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre