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Wissenschaftliche Namen: ''Cola acuminata''<br> | '''Kolabaum''' ''Cola acuminata'' ist ein tropischer Baum aus der Familie der Malvengewächse, dessen Samen – die sogenannten Kolanüsse – für ihren anregenden Koffeingehalt bekannt sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Colabaum, Kolanussbaum. | |||
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*Gattung: Kolabäume ''Cola'' | *Gattung: Kolabäume ''Cola'' | ||
*Art: Kolabaum | *Art: Kolabaum | ||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' ''Cola acuminata'' stammt ursprünglich aus den feuchten Tropen Westafrikas. Heute wird der Baum auch in Zentral- und Ostafrika, vereinzelt in Südamerika und Asien kultiviert, vor allem zur Kolanussgewinnung. | ||
Kennzeichen: Bis zu zwanzig Meter hoher Baum; Blätter eiförmig, fünfzehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und bis zehn Zentimeter breit, ganzrandig; Blüten gelblich-weiß, in rispigen Blütenständen, die direkt am Baumstamm entspringen; Sammelbalgfrucht, länglich-oval, bis zwölf Zentimeter lang, mit fünf bis fünfzehn Samen. | *'''Kennzeichen:''' Bis zu zwanzig Meter hoher Baum; Blätter eiförmig, fünfzehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und bis zehn Zentimeter breit, ganzrandig; Blüten gelblich-weiß, in rispigen Blütenständen, die direkt am Baumstamm entspringen; Sammelbalgfrucht, länglich-oval, bis zwölf Zentimeter lang, mit fünf bis fünfzehn Samen. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Das Fruchtfleisch schmeckt süßlich, | Das Fruchtfleisch schmeckt süßlich, die Kolanüsse haben einen intensiven, bitter-herben Geschmack mit adstringierender Wirkung. Ihr hoher Koffeingehalt kann je nach Zustand als angenehm wachmachend oder unangenehm aufputschend empfunden werden. [[Die instinktive Sperre|Instinktive Ablehnung]] tritt bei übermäßigem Verzehr rasch ein. | ||
'''Saison:''' Früchte reifen je nach Region über mehrere Monate hinweg; Kolanüsse sind meist getrocknet ganzjährig erhältlich. | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Kolanüsse sind kühl gelagert mehrere Wochen haltbar. Getrocknet halten sie mehrere Monate, verlieren jedoch allmählich an Aroma und Wirkkraft. | |||
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*'''Theobromin und Theophyllin:''' Erweiterung der Bronchien, milde Diurese | |||
*'''Tannine (Gerbstoffe):''' Bitter, zusammenziehend; wirken konservierend und verdauungshemmend | |||
*'''Saponine:''' Reizwirkung auf Schleimhäute, ggf. immunstimulierend | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Die Wirkung wird als stimulierend, verdauungsanregend, harntreibend und schmerzstillend beschrieben.<br>In den Ursprungsländern werden die frischen Samen gegen Müdigkeit und zur Dämpfung des Hunger- und Durstgefühls gekaut.<br>Zum homöopathischen Arzneimittelbild von ''Cola'' gehören Schwächezustände nach körperlicher Anstrengung. | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Cola'' stammt ursprünglich aus westafrikanischen Sprachen, insbesondere aus dem Yoruba (Nigeria), wo die Kolanuss "obì kolà" genannt wird. Auch in Hausa (Nordnigeria) ist "goro" eine gebräuchliche Bezeichnung. Diese lokalen Namen wurden durch arabische Händler und europäische Kolonialmächte in die internationale Botanik übernommen. Der Artname ''acuminata'' leitet sich vom lateinischen ''acuminatus'' („zugespitzt“) ab und bezieht sich auf die charakteristisch schmal zulaufenden Blattspitzen der Pflanze.<br>Der deutsche Trivialname „Kolanuss“ ist eine direkte Entlehnung aus dem wissenschaftlichen Namen und bezeichnet botanisch eigentlich die Samen der Frucht – nicht die Nuss im engeren Sinne. Trotz ihres Namens ist die Kolanuss keine echte Nuss, sondern ein Samen aus einer Kapselfrucht. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als stimulierend, verdauungsanregend, harntreibend und schmerzstillend beschrieben.<br>In den Ursprungsländern werden die frischen Samen gegen Müdigkeit und zur Dämpfung des Hunger- und Durstgefühls gekaut.<br>Zum homöopathischen Arzneimittelbild von ''Cola'' gehören Schwächezustände nach körperlicher Anstrengung. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Kolanuss war historisch ein Hauptbestandteil in der ursprünglichen Rezeptur von Coca-Cola. Heute wird sie gelegentlich in Bitterlimonaden oder Energieprodukten verwendet. In Westafrika spielt sie eine wichtige soziale Rolle – z. B. als Gastgeschenk oder in Ritualen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In vielen afrikanischen Kulturen gilt die Kolanuss als Symbol der Freundschaft und wird bei wichtigen Zeremonien gemeinsam gekaut. Ihre Verwendung reicht weit zurück und war auch Teil des Kolonialhandels. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Kolanuss wird in Initiationsriten, Eheschließungen und Orakelpraktiken genutzt. In spirituellen Traditionen symbolisiert sie Klarheit, Kommunikation und göttliche Verbindung. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Kolanüsse stehen für Wachheit, energetische Entschlossenheit und geistige Schärfe. Spirituell können sie dem Stirnchakra (Ajna) zugeordnet werden – zur Förderung von Konzentration, Fokus und Erkenntnisklarheit. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]] | |||
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 17:04 Uhr
Kolabaum Cola acuminata ist ein tropischer Baum aus der Familie der Malvengewächse, dessen Samen – die sogenannten Kolanüsse – für ihren anregenden Koffeingehalt bekannt sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Cola acuminata
Synonyme: Colabaum, Kolanussbaum.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Malvenartige Malvales
- Familie: Malvengewächse Malvaceae
- Unterfamilie: Sterkuliengewächse Sterculioideae
- Gattung: Kolabäume Cola
- Art: Kolabaum
Die Gattung Cola umfasst etwa 100 Arten, darunter auch Cola nitida, die ebenfalls Kolanüsse liefert.

Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Cola acuminata stammt ursprünglich aus den feuchten Tropen Westafrikas. Heute wird der Baum auch in Zentral- und Ostafrika, vereinzelt in Südamerika und Asien kultiviert, vor allem zur Kolanussgewinnung.
- Kennzeichen: Bis zu zwanzig Meter hoher Baum; Blätter eiförmig, fünfzehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und bis zehn Zentimeter breit, ganzrandig; Blüten gelblich-weiß, in rispigen Blütenständen, die direkt am Baumstamm entspringen; Sammelbalgfrucht, länglich-oval, bis zwölf Zentimeter lang, mit fünf bis fünfzehn Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Das Fruchtfleisch schmeckt süßlich, die Kolanüsse haben einen intensiven, bitter-herben Geschmack mit adstringierender Wirkung. Ihr hoher Koffeingehalt kann je nach Zustand als angenehm wachmachend oder unangenehm aufputschend empfunden werden. Instinktive Ablehnung tritt bei übermäßigem Verzehr rasch ein.
Saison: Früchte reifen je nach Region über mehrere Monate hinweg; Kolanüsse sind meist getrocknet ganzjährig erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Kolanüsse sind kühl gelagert mehrere Wochen haltbar. Getrocknet halten sie mehrere Monate, verlieren jedoch allmählich an Aroma und Wirkkraft.
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g getrocknete Kolanuss |
---|---|
Wasser | 7,0 |
Kohlenhydrate | 40,0 |
Eiweiße | 9,0 |
Fette | 2,0 |
Rohfasern | 25,0 |
Mineralstoffe | 3,0 |
Besondere Inhaltsstoffe
Kolanüsse enthalten psychoaktive und pharmakologisch wirksame Stoffe in hoher Konzentration:
- Koffein (ca. 2–3 %): Zentrale Stimulans; steigert Wachheit, Konzentration, Puls
- Theobromin und Theophyllin: Erweiterung der Bronchien, milde Diurese
- Tannine (Gerbstoffe): Bitter, zusammenziehend; wirken konservierend und verdauungshemmend
- Saponine: Reizwirkung auf Schleimhäute, ggf. immunstimulierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Cola stammt ursprünglich aus westafrikanischen Sprachen, insbesondere aus dem Yoruba (Nigeria), wo die Kolanuss "obì kolà" genannt wird. Auch in Hausa (Nordnigeria) ist "goro" eine gebräuchliche Bezeichnung. Diese lokalen Namen wurden durch arabische Händler und europäische Kolonialmächte in die internationale Botanik übernommen. Der Artname acuminata leitet sich vom lateinischen acuminatus („zugespitzt“) ab und bezieht sich auf die charakteristisch schmal zulaufenden Blattspitzen der Pflanze.
Der deutsche Trivialname „Kolanuss“ ist eine direkte Entlehnung aus dem wissenschaftlichen Namen und bezeichnet botanisch eigentlich die Samen der Frucht – nicht die Nuss im engeren Sinne. Trotz ihres Namens ist die Kolanuss keine echte Nuss, sondern ein Samen aus einer Kapselfrucht.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als stimulierend, verdauungsanregend, harntreibend und schmerzstillend beschrieben.
In den Ursprungsländern werden die frischen Samen gegen Müdigkeit und zur Dämpfung des Hunger- und Durstgefühls gekaut.
Zum homöopathischen Arzneimittelbild von Cola gehören Schwächezustände nach körperlicher Anstrengung.
- Nutzpflanze: Die Kolanuss war historisch ein Hauptbestandteil in der ursprünglichen Rezeptur von Coca-Cola. Heute wird sie gelegentlich in Bitterlimonaden oder Energieprodukten verwendet. In Westafrika spielt sie eine wichtige soziale Rolle – z. B. als Gastgeschenk oder in Ritualen.
- Mythos und Geschichte: In vielen afrikanischen Kulturen gilt die Kolanuss als Symbol der Freundschaft und wird bei wichtigen Zeremonien gemeinsam gekaut. Ihre Verwendung reicht weit zurück und war auch Teil des Kolonialhandels.
- Magie und Brauchtum: Die Kolanuss wird in Initiationsriten, Eheschließungen und Orakelpraktiken genutzt. In spirituellen Traditionen symbolisiert sie Klarheit, Kommunikation und göttliche Verbindung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Kolanüsse stehen für Wachheit, energetische Entschlossenheit und geistige Schärfe. Spirituell können sie dem Stirnchakra (Ajna) zugeordnet werden – zur Förderung von Konzentration, Fokus und Erkenntnisklarheit.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung