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*''Actinidia deliciosa'': eine nur in Kultur vorkommende Art. Sie liefert den Großteil der weltweit gehandelten Kiwifrüchte. Bekannt ist vor allem die Sorte "Hayward". Die Fruchtschale ist rauh behaart. | *''Actinidia deliciosa'': eine nur in Kultur vorkommende Art. Sie liefert den Großteil der weltweit gehandelten Kiwifrüchte. Bekannt ist vor allem die Sorte "Hayward". Die Fruchtschale ist rauh behaart. | ||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Kiwai stammt ursprünglich aus Ostasien (China, Japan, Korea, Sachalin). Heute wird sie als Kulturpflanze auch in Europa, Nordamerika und Neuseeland kultiviert. | ||
Kennzeichen: Sommergrüner, gegen den Uhrzeigersinn windender Kletterstrauch mit raschwüchsigen, braunrot behaarten Trieben; Blätter wechselständig, gestielt, weich, rundlich, spitz zulaufend, bis zehn Zentimeter lang und fast ebenso breit, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite weißlich behaart; Blüten cremeweiß, blattachselständig, fünfzählig, bis drei Zentimeter breit, weibliche Blüten mit meist über dreißig sternförmig ausgebreiteten Griffeln; Beerenfrüchte bis zwei bis drei Zentimeter lang, je nach Sorte in der Farbe von rot, graubraun bis grün variierend. | *'''Kennzeichen:''' Sommergrüner, gegen den Uhrzeigersinn windender Kletterstrauch mit raschwüchsigen, braunrot behaarten Trieben; Blätter wechselständig, gestielt, weich, rundlich, spitz zulaufend, bis zehn Zentimeter lang und fast ebenso breit, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite weißlich behaart; Blüten cremeweiß, blattachselständig, fünfzählig, bis drei Zentimeter breit, weibliche Blüten mit meist über dreißig sternförmig ausgebreiteten Griffeln; Beerenfrüchte bis zwei bis drei Zentimeter lang, je nach Sorte in der Farbe von rot, graubraun bis grün variierend. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Kiwais werden mit Schale verzehrt und sind sehr viel milder und süßer im Geschmack wie die verwandte [[Kiwi]]. | Kiwais werden mit Schale verzehrt und sind sehr viel milder und süßer im Geschmack wie die verwandte [[Kiwi]]. | ||
Saison: Aus Frankreich kommt die Sorte "Kiwai rouge" im August und September in den Handel, die Sorte "Kiwai vert" ab September. Die Früchte sind bis in den Dezember hinein erhältlich. | '''Saison:''' Aus Frankreich kommt die Sorte "Kiwai rouge" im August und September in den Handel, die Sorte "Kiwai vert" ab September. Die Früchte sind bis in den Dezember hinein erhältlich. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Im Gegensatz zur Kiwi, die unreif geerntet wird und beim Transport nachreift, bleiben die Früchte der Kiwai recht lange an der Pflanze und werden erst kurz vor der Vollreife geerntet. Gekühlt sind sie bis zu einer Woche lang haltbar. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Im Gegensatz zur Kiwi, die unreif geerntet wird und beim Transport nachreift, bleiben die Früchte der Kiwai recht lange an der Pflanze und werden erst kurz vor der Vollreife geerntet. Gekühlt sind sie bis zu einer Woche lang haltbar. | ||
Anzucht: Die Pflanze ist wesentlich frosthärter als die [[Kiwi]] und besser für den Anbau im mitteleuropäischen Klima geeignet. | '''Anzucht:''' Die Pflanze ist wesentlich frosthärter als die [[Kiwi]] und besser für den Anbau im mitteleuropäischen Klima geeignet. | ||
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*'''Polyphenole:''' Antioxidativ wirksame Verbindungen mit Zellschutzfunktion | |||
*'''Saponine:''' Möglicherweise immunstimulierend und schleimlösend | |||
*'''Chlorophyll (in der Schale):''' Wirkt leicht entgiftend und unterstützt die Blutbildung | |||
*'''Vitamin C:''' Deckt bereits mit wenigen Früchten den Tagesbedarf; stärkt das Immunsystem und schützt vor oxidativem Stress | |||
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Namensgebung: Der deutsche Gattungsname Strahlengriffel bezieht sich auf die sternförmig ausgebreiteten Griffel der weiblichen Blüten. Als | *'''Namensgebung:''' Der Artname ''arguta'' bedeutet „scharfsinnig“ oder „kräftig“ – möglicherweise in Anlehnung an das würzigere Aroma im Vergleich zur klassischen Kiwi. Trivialnamen wie „Baby-Kiwi“ oder „Hardy Kiwi“ betonen ihre kompakte Größe und Frosttoleranz. Der deutsche Gattungsname "Strahlengriffel" bezieht sich auf die sternförmig ausgebreiteten Griffel der weiblichen Blüten. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen ostasiatischen Medizin werden Kiwai-Früchte zur Linderung von Verdauungsbeschwerden, als mildes Tonikum und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Kiwai ist eine schnell wachsende Kletterpflanze, ideal zur Begrünung von Lauben, Spalieren oder Pergolen. Die Früchte sind begehrt im Direktverzehr, selten auch in Trocknung oder Fermentation. Als robuste Art eignet sie sich gut für den Hausgarten und die Permakultur in gemäßigten Zonen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Während die Kiwi erst im 20. Jh. international bekannt wurde, ist die Nutzung der Kiwai in Ostasien wesentlich älter. In Korea galt sie als Wildobst mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Der kommerzielle Anbau außerhalb Asiens begann erst in den 1990er Jahren. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Einzelne Quellen erwähnen die Kiwai in asiatischen Ritualen der Fruchtbarkeit und Frühlingsfeier, allerdings sind keine detaillierten Überlieferungen erhalten. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Kiwai vereint Wildheit und Kultivierbarkeit – sie steht für Anpassungsfähigkeit und vitale Energie. In der Chakrenlehre könnte sie dem Herzchakra zugeordnet werden, da sie Frische, Lebenskraft und Öffnung symbolisiert. | |||
→ Siehe auch: [[Kiwi]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] |
Aktuelle Version vom 5. Juni 2025, 12:16 Uhr
Kiwai Actinidia arguta ist eine frostharte Mini-Kiwi-Art mit glatter, essbarer Schale und hohem Vitamin-C-Gehalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Actinidia arguta
Synonyme: Baby-Kiwi, Mini-Kiwi, Honigbeere, Japanische Stachelbeere, Kiwibeere, Kokuwa, Scharfzähniger Strahlengriffel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Strahlengriffelgewächse Actinidiaceae
- Gattung: Strahlengriffel Actinidia
- Art: Kiwai
Weitere Arten der Gattung Actinidia:
- Actinidia chinensis Kiwi, Chinesischer Strahlengriffel: Zu dieser Art gehört die Sorte "Kiwi Gold". Die Fruchtschale ist glatt.
- Actinidia deliciosa: eine nur in Kultur vorkommende Art. Sie liefert den Großteil der weltweit gehandelten Kiwifrüchte. Bekannt ist vor allem die Sorte "Hayward". Die Fruchtschale ist rauh behaart.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Kiwai stammt ursprünglich aus Ostasien (China, Japan, Korea, Sachalin). Heute wird sie als Kulturpflanze auch in Europa, Nordamerika und Neuseeland kultiviert.
- Kennzeichen: Sommergrüner, gegen den Uhrzeigersinn windender Kletterstrauch mit raschwüchsigen, braunrot behaarten Trieben; Blätter wechselständig, gestielt, weich, rundlich, spitz zulaufend, bis zehn Zentimeter lang und fast ebenso breit, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite weißlich behaart; Blüten cremeweiß, blattachselständig, fünfzählig, bis drei Zentimeter breit, weibliche Blüten mit meist über dreißig sternförmig ausgebreiteten Griffeln; Beerenfrüchte bis zwei bis drei Zentimeter lang, je nach Sorte in der Farbe von rot, graubraun bis grün variierend.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Kiwais werden mit Schale verzehrt und sind sehr viel milder und süßer im Geschmack wie die verwandte Kiwi.
Saison: Aus Frankreich kommt die Sorte "Kiwai rouge" im August und September in den Handel, die Sorte "Kiwai vert" ab September. Die Früchte sind bis in den Dezember hinein erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Im Gegensatz zur Kiwi, die unreif geerntet wird und beim Transport nachreift, bleiben die Früchte der Kiwai recht lange an der Pflanze und werden erst kurz vor der Vollreife geerntet. Gekühlt sind sie bis zu einer Woche lang haltbar.
Anzucht: Die Pflanze ist wesentlich frosthärter als die Kiwi und besser für den Anbau im mitteleuropäischen Klima geeignet.
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,0 |
Kohlenhydrate | 14,2 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 0,8 |
Rohfasern | 2,4 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Vitamin C | 90–180 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Kiwai enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe:
- Actinidin: Ein eiweißspaltendes Enzym, das die Verdauung unterstützt und in der instinktiven Rohkost als hilfreich für die Aufschlüsselung von tierischem Eiweiß gilt
- Polyphenole: Antioxidativ wirksame Verbindungen mit Zellschutzfunktion
- Saponine: Möglicherweise immunstimulierend und schleimlösend
- Chlorophyll (in der Schale): Wirkt leicht entgiftend und unterstützt die Blutbildung
- Vitamin C: Deckt bereits mit wenigen Früchten den Tagesbedarf; stärkt das Immunsystem und schützt vor oxidativem Stress
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname arguta bedeutet „scharfsinnig“ oder „kräftig“ – möglicherweise in Anlehnung an das würzigere Aroma im Vergleich zur klassischen Kiwi. Trivialnamen wie „Baby-Kiwi“ oder „Hardy Kiwi“ betonen ihre kompakte Größe und Frosttoleranz. Der deutsche Gattungsname "Strahlengriffel" bezieht sich auf die sternförmig ausgebreiteten Griffel der weiblichen Blüten.
- Heilkunde: In der traditionellen ostasiatischen Medizin werden Kiwai-Früchte zur Linderung von Verdauungsbeschwerden, als mildes Tonikum und zur Stärkung des Immunsystems verwendet.
- Nutzpflanze: Die Kiwai ist eine schnell wachsende Kletterpflanze, ideal zur Begrünung von Lauben, Spalieren oder Pergolen. Die Früchte sind begehrt im Direktverzehr, selten auch in Trocknung oder Fermentation. Als robuste Art eignet sie sich gut für den Hausgarten und die Permakultur in gemäßigten Zonen.
- Mythos und Geschichte: Während die Kiwi erst im 20. Jh. international bekannt wurde, ist die Nutzung der Kiwai in Ostasien wesentlich älter. In Korea galt sie als Wildobst mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Der kommerzielle Anbau außerhalb Asiens begann erst in den 1990er Jahren.
- Magie und Brauchtum: Einzelne Quellen erwähnen die Kiwai in asiatischen Ritualen der Fruchtbarkeit und Frühlingsfeier, allerdings sind keine detaillierten Überlieferungen erhalten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kiwai vereint Wildheit und Kultivierbarkeit – sie steht für Anpassungsfähigkeit und vitale Energie. In der Chakrenlehre könnte sie dem Herzchakra zugeordnet werden, da sie Frische, Lebenskraft und Öffnung symbolisiert.
→ Siehe auch: Kiwi, Instinktive Ernährung