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Aktuelle Version vom 5. Juni 2025, 11:29 Uhr
Maniok Manihot esculenta ist ein tropisches Wurzelgemüse aus der Familie der Wolfsmilchgewächse mit stärkehaltigen Speicherwurzeln. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Manihot esculenta
Synonyme: Brotwurzel, Kassave, Manioka, Mandioka, Tapioka, Tapioka-Pflanze, Yuka.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
- Familie: Wolfsmilchgewächse Euphorbiaceae
- Gattung: Manihot
- Art: Maniok
In der Gattung Manihot werden etwa 60 bis 100 Arten unterschieden, teils wildwachsend, teils kultiviert.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Maniok stammt ursprünglich aus Südamerika, insbesondere aus dem Amazonasgebiet. Heute ist er in vielen tropischen und subtropischen Regionen der Welt ein Grundnahrungsmittel, etwa in Afrika, Asien und Südamerika.
- Kennzeichen: Zwei bis vier Meter hohe, strauchartig verzweigte Staude; Blätter wechselständig, lang gestielt, tief handförmig geteilt, bis zwanzig Zentimeter lang und ebenso breit, Blattunterseite weiß bereift; Blüten eingeschlechtlich, klein, grünlich gelb, in Rispen; Kapselfrüchte, öffnen sich nach der Reife explosionsartig; bis zu neunzig Zentimeter lange, zehn Zentimeter breite und fünf Kilogramm schwere Wurzelknollen; alle Pflanzenteile enthalten einen weißen Milchsaft.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Hinsichtlich Reifedauer, Größe, Farbe der Knolle und Geschmack von Maniok besteht eine große Variabilität. Man unterscheidet außerdem süße und bittere Sorten. Die bitteren Sorten enthalten einen höheren Anteil des Glukosids Linamarin, aus dem Blausäure freigesetzt werden kann, wenn die Zellstrukturen verletzt werden. Der Geschmack ist bei Bedarf leicht süßlich und mehlig.
Saison: Die Wurzelknollen sind das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Maniok ist mehrere Monate lang haltbar.
Anzucht: In gemäßigten Zonen kann der Maniok als Topfpflanze kultiviert werden. Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge oder über Wurzelknollen. Er benötigt während seiner Vegetationsperiode ein warmfeuchtes Klima mit Temperaturen über 25°C. Volle Sonne wird gut vertragen, er braucht aber eine Luftfeuchtigkeit um 80% und gedeiht deshalb am besten im Gewächshaus. Durch Temperaturen zwischen 15 und 20°C ab November/Dezember und mäßiges Gießen kann die Pflanze zum Ausreifen und Abwerfen der Blätter gebracht werden. Den Winter übersteht sie bei den genannten Temperaturen problemlos und treibt dann ab Februar wieder aus.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 63,1 |
Kohlenhydrate | 32,1 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,23 |
Rohfasern | 2,9 |
Mineralstoffe | 0,7 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, von denen einige potenziell toxisch sind:
- Linamarin: Cyanogenes Glykosid, das beim Zerkauen enzymatisch zu Blausäure gespalten wird
- Scopoletin: Ein Cumarinderivat, dem entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden
Wissenswertes
- Namensgebung: Das Wort „Maniok“ stammt aus dem Tupí-Guaraní. Die Bezeichnung „Kassava“ ist in Westafrika und englischsprachigen Regionen gebräuchlich.
- Heilkunde: Maniok wird traditionell äußerlich bei Hautproblemen und innerlich gegen Durchfall verwendet. In der Volksmedizin gelten Bitterstoffe der Blätter als entzündungshemmend.
- Nutzpflanze: Weltweit ein wichtiges Grundnahrungsmittel, insbesondere wegen des hohen Stärkegehalts der Wurzeln. Wird meist gekocht, gebacken oder fermentiert (z. B. zur Tapiokastärke) verwendet.
- Mythos und Geschichte: In indigenen Mythen Südamerikas gilt Maniok als Geschenk einer Ahnfrau, die sich selbst opferte. Die Pflanze war für viele Völker überlebenswichtig.
- Magie und Brauchtum: In manchen Kulturen wird Maniok mit weiblicher Fruchtbarkeit und Erdverbundenheit in Verbindung gebracht.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Maniok steht sinnbildlich für Überlebenssicherung und Anpassungsfähigkeit. Aufgrund seiner toxischen Rohform und dem fehlenden instinktiven Zugang wird er in der instinktiven Rohkost meist gemieden. Keine Zuordnung zu bestimmten Chakren bekannt.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre
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