Jambulbaum: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.)
(Seite überarbeitet.)
 
(Eine dazwischenliegende Version derselben Benutzerin wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Syzygium cumini''<br>
'''Jambulbaum''' ''Syzygium cumini'' ist ein immergrüner, tropischer Baum aus der Familie der Myrtengewächse mit dunklen, adstringierend schmeckenden Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Jambolan, Jambulabaum, Wachsjambuse.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Syzygium cumini''<br>
'''Synonyme:''' Jambul, Java-Pflaume, Jambolan, Jambulabaum, Jamun, Malabar-Pflaume, Schwarze Pflaume, Wachsjambuse.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 12: Zeile 15:
*Art: Jambulabaum
*Art: Jambulabaum


Die mit 500 Arten sehr umfangreiche Gattung ''Syzygium'' enthält zahlreiche weitere Nutzpflanzen, u.a. die [[Apfeljambuse]] ''Syzygium malaccense'', den [[Rosenapfel]] ''Syzygium jambo'' und den [[Java-Apfel]] ''Syzygium samarangense''. Die in Mitteleuropa bekannteste Art ist die Gewürznelke ''Syzygium aromaticum''.
Die mit 500 Arten sehr umfangreiche Gattung ''Syzygium'' enthält zahlreiche weitere Nutzpflanzen, u.a. die [[Apfeljambuse]] ''Syzygium malaccense'', den [[Rosenapfel]] ''Syzygium jambo'' und den [[Java-Apfel]] ''Syzygium samarangense''. Die in Mitteleuropa bekannteste Art ist die [[Gewürznelke]] ''Syzygium aromaticum''.


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Indien, Sri Lanka, Malesien, Australien.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Der Jambulbaum stammt ursprünglich aus Indien, Sri Lanka und dem malaiischen Raum. Heute ist er weit verbreitet in Südostasien, auf den Philippinen, in Afrika, Madagaskar und den Karibikinseln. Er wird auch in tropischen Regionen Amerikas kultiviert.


Kennzeichen: Immergrüner, bis dreißig Meter hoher, oft mehrstämmiger Baum mit breiter Krone; Blätter gegenständig, elliptisch, zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit, dunkelgrün, glänzend, mit auffälliger, gelb abgesetzer Mittelrippe; Blüten duftend, in drei bis zehn Zentimeter großen Rispen, klein, grauweiß oder rosafarben mit zahlreichen Staubblättern; Früchte kugelige oder ovale Beeren, ca. zwei Zentimeter im Durchmesser.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüner, bis dreißig Meter hoher, oft mehrstämmiger Baum mit breiter Krone; Blätter gegenständig, elliptisch, zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit, dunkelgrün, glänzend, mit auffälliger, gelb abgesetzer Mittelrippe; Blüten duftend, in drei bis zehn Zentimeter großen Rispen, klein, grauweiß oder rosafarben mit zahlreichen Staubblättern; Früchte kugelige oder ovale Beeren, ca. zwei Zentimeter im Durchmesser.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Reife Früchte sind dunkelviolett gefärbt. Das Fruchtfleisch ist weiß oder violett, sehr saftig, adstringierend mit süßsäuerlichem Geschmack.
Reife Früchte sind dunkelviolett gefärbt. Das Fruchtfleisch ist weiß oder violett, sehr saftig, adstringierend mit süßsäuerlichem Geschmack.
'''Saison:''' Je nach Region von April bis Juli. In Europa selten als Importfrucht erhältlich.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die Früchte sind sehr druckempfindlich und verderben schnell. Am besten frisch verzehren oder kühl lagern.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
Zeile 45: Zeile 52:
  |style="text-align:center"|0,32 - 0,4
  |style="text-align:center"|0,32 - 0,4
  |}
  |}
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Frucht enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer und blutzuckerregulierender Wirkung:
*'''Anthocyane:''' starke Antioxidantien, schützen Zellen vor freien Radikalen
*'''Gerbstoffe (Tannine):''' adstringierend, antibakteriell, hemmen Durchfall
*'''Jambolin (Alkaloid):''' wird mit blutzuckersenkender Wirkung assoziiert


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Die in allen Pflanzenteilen enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und neutralisieren Gifte. Die gemahlenen Samen reduzieren den Blutzuckerspiegel.<br>Auch in der Homöopathie wird die Pflanze als Antidiabetikum verwendet.
*'''Namensgebung:''' Der Name „Jambul“ stammt aus dem Sanskrit (Jambū). Weitere Bezeichnungen wie „Jamun“ oder „Duhat“ sind in regionalen Sprachen verbreitet. Die Zuordnung zur Pflaume ist botanisch nicht korrekt, sondern beschreibt die äußere Ähnlichkeit.
 
*'''Heilkunde:''' Die in allen Pflanzenteilen enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und neutralisieren Gifte. In der ayurvedischen Medizin gilt Jambul als Mittel bei Diabetes, Durchfall, Bluthochdruck und Entzündungen. Besonders die Samen und Blätter werden getrocknet und pulverisiert verwendet.
 
*'''Nutzpflanze:''' Verwendet werden Frucht, Samen, Blätter und Rinde. Die Früchte dienen als Frischobst, in Getränken oder fermentiert. Das Holz des Baums ist hart und wird als Bau- oder Möbelholz genutzt. Bienen schätzen die Blüten als Nektarquelle.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Der Baum gilt in Indien als heilig und ist mit dem Gott Krishna verbunden, der unter einem Jambubaum tanzte. In spirituellen Traditionen wird er als Baum des Gleichgewichts betrachtet – sowohl energetisch als auch körperlich.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Jambulbäume werden in ländlichen Regionen Südasiens als Schutzpflanzen gepflanzt. Man glaubt, sie ziehen positive Energien an und vertreiben Unheil. Blätter und Früchte werden bei Zeremonien zu Ehren des Gottes mit dem Elefantenkopf, Ganesha oder Viaijaka genannt, verwendet.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die adstringierende Frucht steht für Konzentration, Reinigung und Sammlung. Der Baum symbolisiert Standfestigkeit und Tiefe. Spirituell lässt sich der Jambul dem Stirnchakra zuordnen – klärend, zusammenziehend, zentrierend.
 


Mythos/Geschichte: Der Jambulbaum ist bei den Buddhisten ein heiliger Baum und wird deshalb auch oft in der Nähe von Tempeln angepflanzt. Blätter und Früchte werden bei Zeremonien zu Ehren des Gottes mit dem Elefantenkopf, Ganesha oder Viaijaka genannt, verwendet.
→ Siehe auch: [[Apfeljambuse]], [[Java-Apfel]], [[Gewürznelke]]
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Aktuelle Version vom 31. Mai 2025, 16:50 Uhr

Jambulbaum Syzygium cumini ist ein immergrüner, tropischer Baum aus der Familie der Myrtengewächse mit dunklen, adstringierend schmeckenden Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Syzygium cumini
Synonyme: Jambul, Java-Pflaume, Jambolan, Jambulabaum, Jamun, Malabar-Pflaume, Schwarze Pflaume, Wachsjambuse.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Myrtenartige Myrtales
  • Familie: Myrtengewächse Myrtaceae
  • Gattung: Syzygium
  • Art: Jambulabaum

Die mit 500 Arten sehr umfangreiche Gattung Syzygium enthält zahlreiche weitere Nutzpflanzen, u.a. die Apfeljambuse Syzygium malaccense, den Rosenapfel Syzygium jambo und den Java-Apfel Syzygium samarangense. Die in Mitteleuropa bekannteste Art ist die Gewürznelke Syzygium aromaticum.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Jambulbaum stammt ursprünglich aus Indien, Sri Lanka und dem malaiischen Raum. Heute ist er weit verbreitet in Südostasien, auf den Philippinen, in Afrika, Madagaskar und den Karibikinseln. Er wird auch in tropischen Regionen Amerikas kultiviert.
  • Kennzeichen: Immergrüner, bis dreißig Meter hoher, oft mehrstämmiger Baum mit breiter Krone; Blätter gegenständig, elliptisch, zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und bis zu zehn Zentimeter breit, dunkelgrün, glänzend, mit auffälliger, gelb abgesetzer Mittelrippe; Blüten duftend, in drei bis zehn Zentimeter großen Rispen, klein, grauweiß oder rosafarben mit zahlreichen Staubblättern; Früchte kugelige oder ovale Beeren, ca. zwei Zentimeter im Durchmesser.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Reife Früchte sind dunkelviolett gefärbt. Das Fruchtfleisch ist weiß oder violett, sehr saftig, adstringierend mit süßsäuerlichem Geschmack.

Saison: Je nach Region von April bis Juli. In Europa selten als Importfrucht erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind sehr druckempfindlich und verderben schnell. Am besten frisch verzehren oder kühl lagern.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 83,7 - 85,8
Kohlenhydrate 14,0
Eiweiße 0,07 - 0,13
Fette 0,15 - 0,3
Rohfasern nicht bekannt
Mineralstoffe 0,32 - 0,4

Besondere Inhaltsstoffe

Die Frucht enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer und blutzuckerregulierender Wirkung:

  • Anthocyane: starke Antioxidantien, schützen Zellen vor freien Radikalen
  • Gerbstoffe (Tannine): adstringierend, antibakteriell, hemmen Durchfall
  • Jambolin (Alkaloid): wird mit blutzuckersenkender Wirkung assoziiert

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Jambul“ stammt aus dem Sanskrit (Jambū). Weitere Bezeichnungen wie „Jamun“ oder „Duhat“ sind in regionalen Sprachen verbreitet. Die Zuordnung zur Pflaume ist botanisch nicht korrekt, sondern beschreibt die äußere Ähnlichkeit.
  • Heilkunde: Die in allen Pflanzenteilen enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und neutralisieren Gifte. In der ayurvedischen Medizin gilt Jambul als Mittel bei Diabetes, Durchfall, Bluthochdruck und Entzündungen. Besonders die Samen und Blätter werden getrocknet und pulverisiert verwendet.
  • Nutzpflanze: Verwendet werden Frucht, Samen, Blätter und Rinde. Die Früchte dienen als Frischobst, in Getränken oder fermentiert. Das Holz des Baums ist hart und wird als Bau- oder Möbelholz genutzt. Bienen schätzen die Blüten als Nektarquelle.
  • Mythos und Geschichte: Der Baum gilt in Indien als heilig und ist mit dem Gott Krishna verbunden, der unter einem Jambubaum tanzte. In spirituellen Traditionen wird er als Baum des Gleichgewichts betrachtet – sowohl energetisch als auch körperlich.
  • Magie und Brauchtum: Jambulbäume werden in ländlichen Regionen Südasiens als Schutzpflanzen gepflanzt. Man glaubt, sie ziehen positive Energien an und vertreiben Unheil. Blätter und Früchte werden bei Zeremonien zu Ehren des Gottes mit dem Elefantenkopf, Ganesha oder Viaijaka genannt, verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die adstringierende Frucht steht für Konzentration, Reinigung und Sammlung. Der Baum symbolisiert Standfestigkeit und Tiefe. Spirituell lässt sich der Jambul dem Stirnchakra zuordnen – klärend, zusammenziehend, zentrierend.


→ Siehe auch: Apfeljambuse, Java-Apfel, Gewürznelke