Hundspetersilie: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Aethusa cynapium''<br>
'''Hundspetersilie''' ''Aethusa cynapium'' ist eine giftige Wildpflanze aus der Familie der Doldenblütler mit petersilienähnlichem Erscheinungsbild und starkem Geruch. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Faule Grete, Gartengleiße, Gartenschierling, Glanzpeterli, Katzenpeterli, Kleiner Schierling, Krötenpeterli, Tollkraut, Tollpetersilie, Wilde Peterli.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Aethusa cynapium''<br>
'''Synonyme:''' Faule Grete, Gartengleiße, Gartenschierling, Glanzpeterli, Katzenpeterli, Kleiner Schierling, Krötenpeterli, Tollkraut, Tollpetersilie, Wilde Peterli.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juni bis Oktober.
*'''Vorkommen:''' Europa.


Vorkommen: Europa; Wälder, Gebüsche, Ödland, Weinberge, Gärten; braucht nährstoffhaltigen, lockeren, humushaltigen Lehm- oder Tonboden.
*'''Standorte:''' Wälder, Gebüsche, Ödland, Weinberge, Gärten; braucht nährstoffhaltigen, lockeren, humushaltigen Lehm- oder Tonboden.


Kennzeichen: Ein bis zweijährige, bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe krautige Pflanze; Stängel aufrecht, hohl, rund oder undeutlich kantig, oft weinrot überlaufen und leicht bläulich bereift; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite hellgrün; Blütenstand Doppeldolde, an den Dolden zweiter Ordnung meist drei Hüllblättchen, Einzelblüte weiß, um zwei Millimeter im Durchmesser; eiförmige, drei bis vier Millimeter lange Spaltfrucht; Hauptwurzel dünn, hell.
*'''Kennzeichen:''' Ein bis zweijährige, bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe krautige Pflanze; Stängel aufrecht, hohl, rund oder undeutlich kantig, oft weinrot überlaufen und leicht bläulich bereift; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite hellgrün; Blütenstand Doppeldolde, an den Dolden zweiter Ordnung meist drei Hüllblättchen, Einzelblüte weiß, um zwei Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Juni bis Oktober; eiförmige, drei bis vier Millimeter lange Spaltfrucht; Hauptwurzel dünn, hell.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Der Geruch ist zwiebelähnlich, der Geschmack meist scharf und brennend. Die Pflanze gilt als giftig. Bei Missachtung der instinktiven Sperre treten Vergiftungssymptome auf, die denen des Schierlings ähneln.
Die Hundspetersilie ist eine stark giftige Pflanze und für den Verzehr in jeglicher Form ungeeignet. Schon geringe Mengen können zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Instinktive Rohköstler berichten in der Regel von einer klaren sensorischen Ablehnung beim Riechen, der Geruch ist zwiebelartig, oder Kosten. Bei Missachtung der [[Die instinktive Sperre|instinktiven Sperre]] treten Vergiftungssymptome auf, die denen des [[Schierling, gefleckter|Schierlings]] ähneln.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Hundspetersilie enthält toxische Verbindungen, die zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen führen können:
*'''Aethusin (Cyanapiin):''' zentralnervös wirkendes Alkaloid, neurotoxisch 
*'''Ätherische Öle und Polyine:''' reizend auf Schleimhäute, potenziell leberschädigend 
*'''Furocumarine:''' lichtsensibilisierende Substanzen 


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Aethusa'' kommt aus dem Griechischen: ''aithousa'' = die Leuchtende, wegen der glänzenden Blätter oder aber von ''aitho'' = Brennen, wegen des scharfen Geschmacks der Pflanze. Der Artname setzt sich aus ''kyon'' = Hund und ''apium'' = Petersilie zusammen. Der Namensteil "Hunds-" wird für Pflanzen verwendet, die keinen erkennbaren Nutzen für den Menschen aufweisen.
*'''Namensgebung:''' Der Name „Hundspetersilie“ verweist auf die Ähnlichkeit der Pflanze mit echter Petersilie, jedoch mit abwertender Konnotation („Hunds-“ als Hinweis auf Nutzlosigkeit oder Gefährlichkeit). Der Gattungsname ''Aethusa'' stammt vom griechischen „aitho“ = brennen, was sich auf den scharfen Geruch bezieht.
 
*'''Heilkunde:''' In der klassischen und modernen Pflanzenheilkunde wird die Hundspetersilie nicht verwendet, da sie stark giftig ist. In der Homöopathie kommt sie in potenzierter Form gelegentlich zum Einsatz, z. B. bei nervösen Störungen und Brechdurchfall sowie Krämpfen von Säuglingen.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Pflanze hat keinerlei praktische Nutzung und wird im Gartenbau wegen Verwechslungsgefahr mit essbaren Doldenblütlern aktiv entfernt.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Im Mittelalter wurde sie als Hexenkraut gefürchtet. Verwechslungen mit essbarer Petersilie führten zu vielen Vergiftungsfällen. In der antiken Signaturenlehre galt sie als Pflanze des Irrsinns.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Pflanze galt als unheilvoll und wurde in Schutzzaubern gegen Betrug und Täuschung erwähnt. In magischen Kreisen wurde sie manchmal als „Wahrheitskraut“ bezeichnet – vermutlich wegen ihrer Fähigkeit, Lüge mit Krankheit zu „bestrafen“.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Hundspetersilie steht symbolisch für Täuschung, Grenzerfahrung und die Bedeutung von Unterscheidungsvermögen. Sie fordert zur Klarheit auf – sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene – und warnt vor blindem Vertrauen. Energetisch bringt sie das Thema „Unterscheidungskraft“ ins Bewusstsein, besonders in Bezug auf äußere Reize und innere Intuition. Ihre Wirkung spiegelt Blockaden im Bereich des Stirnchakras (Ajna), das für Erkenntnis und Wahrnehmung steht.


Heilkunde: Die Hundspetersilie wird in der Homöopathie bei Brechdurchfall von Säuglingen und Krämpfen eingesetzt.


Mythos/Geschichte: Funde weisen darauf hin, dass die Hundspetersilie von prähistorischen Menschen als Lebensmittel verwendet worden ist.
→ Siehe auch: [[Petersilie, echte|Petersilie]], [[Schierling, gefleckter|Gefleckter Schierling]], [[Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln]], [[Die instinktive Sperre]]
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Aktuelle Version vom 30. Mai 2025, 14:06 Uhr

Hundspetersilie Aethusa cynapium ist eine giftige Wildpflanze aus der Familie der Doldenblütler mit petersilienähnlichem Erscheinungsbild und starkem Geruch. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Aethusa cynapium
Synonyme: Faule Grete, Gartengleiße, Gartenschierling, Glanzpeterli, Katzenpeterli, Kleiner Schierling, Krötenpeterli, Tollkraut, Tollpetersilie, Wilde Peterli.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblülerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Hundspetersilie Aethusa
  • Art: Hundspetersilie
Hundspetersilie
Hundspetersilie, Blatt
Hundspetersilie, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa.
  • Standorte: Wälder, Gebüsche, Ödland, Weinberge, Gärten; braucht nährstoffhaltigen, lockeren, humushaltigen Lehm- oder Tonboden.
  • Kennzeichen: Ein bis zweijährige, bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe krautige Pflanze; Stängel aufrecht, hohl, rund oder undeutlich kantig, oft weinrot überlaufen und leicht bläulich bereift; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite hellgrün; Blütenstand Doppeldolde, an den Dolden zweiter Ordnung meist drei Hüllblättchen, Einzelblüte weiß, um zwei Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Juni bis Oktober; eiförmige, drei bis vier Millimeter lange Spaltfrucht; Hauptwurzel dünn, hell.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Hundspetersilie ist eine stark giftige Pflanze und für den Verzehr in jeglicher Form ungeeignet. Schon geringe Mengen können zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Instinktive Rohköstler berichten in der Regel von einer klaren sensorischen Ablehnung beim Riechen, der Geruch ist zwiebelartig, oder Kosten. Bei Missachtung der instinktiven Sperre treten Vergiftungssymptome auf, die denen des Schierlings ähneln.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Hundspetersilie enthält toxische Verbindungen, die zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen führen können:

  • Aethusin (Cyanapiin): zentralnervös wirkendes Alkaloid, neurotoxisch
  • Ätherische Öle und Polyine: reizend auf Schleimhäute, potenziell leberschädigend
  • Furocumarine: lichtsensibilisierende Substanzen

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Hundspetersilie“ verweist auf die Ähnlichkeit der Pflanze mit echter Petersilie, jedoch mit abwertender Konnotation („Hunds-“ als Hinweis auf Nutzlosigkeit oder Gefährlichkeit). Der Gattungsname Aethusa stammt vom griechischen „aitho“ = brennen, was sich auf den scharfen Geruch bezieht.
  • Heilkunde: In der klassischen und modernen Pflanzenheilkunde wird die Hundspetersilie nicht verwendet, da sie stark giftig ist. In der Homöopathie kommt sie in potenzierter Form gelegentlich zum Einsatz, z. B. bei nervösen Störungen und Brechdurchfall sowie Krämpfen von Säuglingen.
  • Nutzpflanze: Die Pflanze hat keinerlei praktische Nutzung und wird im Gartenbau wegen Verwechslungsgefahr mit essbaren Doldenblütlern aktiv entfernt.
  • Mythos und Geschichte: Im Mittelalter wurde sie als Hexenkraut gefürchtet. Verwechslungen mit essbarer Petersilie führten zu vielen Vergiftungsfällen. In der antiken Signaturenlehre galt sie als Pflanze des Irrsinns.
  • Magie und Brauchtum: Die Pflanze galt als unheilvoll und wurde in Schutzzaubern gegen Betrug und Täuschung erwähnt. In magischen Kreisen wurde sie manchmal als „Wahrheitskraut“ bezeichnet – vermutlich wegen ihrer Fähigkeit, Lüge mit Krankheit zu „bestrafen“.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Hundspetersilie steht symbolisch für Täuschung, Grenzerfahrung und die Bedeutung von Unterscheidungsvermögen. Sie fordert zur Klarheit auf – sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene – und warnt vor blindem Vertrauen. Energetisch bringt sie das Thema „Unterscheidungskraft“ ins Bewusstsein, besonders in Bezug auf äußere Reize und innere Intuition. Ihre Wirkung spiegelt Blockaden im Bereich des Stirnchakras (Ajna), das für Erkenntnis und Wahrnehmung steht.


→ Siehe auch: Petersilie, Gefleckter Schierling, Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln, Die instinktive Sperre