Grenadille: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Überflüssige Leerzeichen gelöscht.)
 
(Seite überarbeitet.)
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Passiflora ligularis''<br>
'''Grenadille''' (''Passiflora ligularis'') ist eine tropische Kletterpflanze aus der Familie der Passionsblumengewächse mit süßer, aromatischer Frucht und geleeartigem Samenmantel. Sie gilt als besonders milde und angenehm süße Vertreterin der Passionsfrüchte. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Passiflora ligularis''<br>
'''Synonyme:''' Süße Granadilla, Orange Granadilla, Granadilla (span.), Sweet Granadilla (engl.).


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 16: Zeile 20:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Die Art stammt, wie die meisten Vertreter der Familie, aus dem tropischen Südamerika. Anbaugebiete finden sich heute in Südafrika, in der Karibik, auf Hawaii, in Madeira und im Mittelmeerraum.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Art stammt, wie die meisten Vertreter der Familie, aus dem tropischen Südamerika. Anbaugebiete finden sich heute in Südafrika, in der Karibik, auf Hawaii, in Madeira und im Mittelmeerraum.


Kennzeichen: Immergrüne Kletterpflanze mit windenden Stengeln, befestigt sich mit spiraligen, unverzweigten, blattachselständigen Ranken; Blätter wechselständig, lang gestielt, tief dreilappig, glattrandig, glänzend grün, am Blattstiel mit gestielten Drüsenpaaren; Blüten oft zu zweit auf langen Stielen, spektakulär, bis zehn Zentimeter breit, Kelchblätter weißlich, Kronblätter rötlich, Zipfel der Nebenkrone hellviolett; Beerenfrucht etwas größer als Maracuja, bis zehn Zentimeter im Durchmesser, oval in den Fruchtstiel verschmälert; Fruchtwand bis ein Zentimeter dick, leicht spröde, außen gelb bis orange und reif braunfleckig, innen cremeweiß; in der Fruchthöhle zahlreiche Samen in grünlich-grauen Samenmänteln.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüne Kletterpflanze mit windenden Stengeln, befestigt sich mit spiraligen, unverzweigten, blattachselständigen Ranken; Blätter wechselständig, lang gestielt, tief dreilappig, glattrandig, glänzend grün, am Blattstiel mit gestielten Drüsenpaaren; Blüten oft zu zweit auf langen Stielen, spektakulär, bis zehn Zentimeter breit, Kelchblätter weißlich, Kronblätter rötlich, Zipfel der Nebenkrone hellviolett; Beerenfrucht etwas größer als Maracuja, bis zehn Zentimeter im Durchmesser, oval in den Fruchtstiel verschmälert; Fruchtwand bis ein Zentimeter dick, leicht spröde, außen gelb bis orange und reif braunfleckig, innen cremeweiß; in der Fruchthöhle zahlreiche Samen in grünlich-grauen Samenmänteln.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die harte Schale der Frucht kann mit einem Messer quer aufgeschnitten und der Inhalt ausgelöffelt werden. Man kann aber auch die Frucht andrücken, so dass die äußere Schale aufbricht und abgepellt werden kann. Übrig bleiben der innere Fruchtmantel und natürlich die süße Fruchtpulpe mit den darin enthaltenen Kernen. Ohne die harte Außenschale kann die Grenadille jetzt komplett gegessen werden. Der weiße schaumige Fruchtmantel erinnert an Weißbrot, der Samenmantel und die knusprigen Samen schmecken aromatisch süß.
Die Grenadille ist eine der beliebtesten Passionsfrüchte in der instinktiven Rohkost, da sie besonders süß, aromatisch und mild ist. Verzehrt wird das geleeartige Fruchtfleisch samt Kernen. Der Geschmack ist honigsüß mit feiner Säure und erinnert an [[Passionsfrucht]], jedoch ohne deren herbe Noten. Auch der weiße, schaumige Fruchtmantel kann gegessen werden und erinnert von der Konsistenz her an Weißbrot.  


Saison: Oktober bis Mai.
Reife Früchte sind an ihrer orangegelben bis goldenen Schale mit feinen weißen Flecken und leichtem Runzeln zu erkennen. Ein intensiver, fruchtig-säuerlicher Duft weist auf volle Reife hin. Die Frucht lässt sich leicht aufbrechen – meist durch sanftes Drücken oder Halbieren mit einem Messer.


Lagerung/Haltbarkeit: Grenadillen sind ein bis zwei Wochen lang bei Temperaturen um 10°C haltbar.
Instinktive Rohköstler berichten, dass Grenadillen in Phasen körperlicher oder emotionaler Erschöpfung besonders ansprechen. Auch bei starker Hitze oder Reizüberflutung wird sie als wohltuend empfunden. Die Samen werden meist mitgegessen, da sie weich und gut kaubar sind.
 
'''Saison:''' In den tropischen Herkunftsländern ganzjährig, im Handel meist von Spätherbst bis Frühling erhältlich
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Reife Früchte halten sich bei Zimmertemperatur einige Tage, kühl gelagert bis zu einer Woche. Unreife Exemplare reifen bei Zimmertemperatur gut nach und sollten aromatisch riechen, bevor sie geöffnet werden.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
Zeile 36: Zeile 44:
  |-
  |-
  |Kohlenhydrate
  |Kohlenhydrate
  |style="text-align:center"|nicht bekannt
  |style="text-align:center"|9,5
  |-
  |-
  |Eiweiße
  |Eiweiße
  |style="text-align:center"|0,3 - 0,4
  |style="text-align:center"|0,4
  |-
  |-
  |Fette
  |Fette
  |style="text-align:center"|1,5 - 3,1
  |style="text-align:center"|0,4
  |-
  |-
  |Rohfasern
  |Rohfasern
  |style="text-align:center"|nicht bekannt
  |style="text-align:center"|1,5
  |-
  |-
  |Mineralstoffe
  |Mineralstoffe
Zeile 51: Zeile 59:
  |}
  |}


===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Süße Grenadille enthält eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die für ihren milden, aromatischen Geschmack sowie ihre beruhigenden und verdauungsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind. Die Zusammensetzung ist typisch für tropische Passionsfrüchte, jedoch besonders harmonisch und mild:
*'''Passiflorin (Alkaloid):''' wirkt leicht beruhigend und entspannend, wird in einigen Passiflora-Arten vermutet 
*'''Pektine (in der Fruchtmatrix):''' fördern die Verdauung, wirken sättigend und unterstützen die Darmflora 
*'''Flavonoide (v. a. im Samenmantel):''' antioxidativ, gefäßschützend und zellstabilisierend 
*'''Schleimstoffe (gering):''' reizlindernd, sanft umhüllend für Magen und Darm 
*'''Vitamin A, C, E:''' schützen Zellen, stärken das Immunsystem, unterstützen Haut und Schleimhäute 
*'''Kalium, Magnesium, Eisen:''' wichtig für den Elektrolythaushalt, Muskel- und Nervenfunktion, Sauerstofftransport
===Wissenswertes===
*'''Namensgebung:''' Die Bezeichnung „Grenadille“ leitet sich vom spanischen „granadilla“ ab, was „kleiner Granatapfel“ bedeutet – wegen der ähnlichen Samenstruktur. Der Artname ''ligularis'' verweist auf die zungenförmigen Blütenanhängsel („ligula“ = Zunge).
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin tropischer Länder wird die Frucht bei Magenbeschwerden, zur Beruhigung und zur sanften Reinigung verwendet. Die Samen sollen leicht abführend wirken. Auch bei Kindern wird sie aufgrund ihrer Milde gerne eingesetzt. In der westlichen Naturheilkunde ist die Grenadille weniger bekannt als ihre bittereren Verwandten.
*'''Nutzpflanze:''' Wird in tropischen und subtropischen Regionen als Obstgehölz kultiviert. Sie ist weniger kälteempfindlich als andere Passionsfrüchte und eignet sich für Mischkulturen und Permakultur-Systeme in Höhenlagen. Die dekorativen Blüten ziehen Bestäuber an.
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Passionsblumen wurden von christlichen Missionaren in Lateinamerika als „Symbolpflanzen der Passion Christi“ interpretiert: Blütennarben als Nägel, Nebenkrone als Dornenkrone usw. Die Grenadille war eine hochgeschätzte Frucht in präkolumbischen Kulturen – Symbol für Fruchtbarkeit, Süße und Seelenruhe.
*'''Magie und Brauchtum:''' In spirituellen Traditionen Südamerikas wurde die Grenadille zur Stärkung der Lebensfreude und als „Herzensöffner“ eingesetzt. Mancherorts galt sie als Frucht, die Liebesenergie ins Fließen bringt – eine sanfte Pflanze mit innerer Weite. Der Genuss der Frucht wurde in manchen Zeremonien als „Süße des Lebens“ zelebriert.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Süße Grenadille steht für innere Harmonie, Herzöffnung und Sanftheit. Ihr milder Geschmack kann als seelischer Ausgleich in hektischen Zeiten wirken. Spirituell wird sie dem Herzchakra zugeordnet – als Nahrung für Leichtigkeit, Verbindung und versöhnliche Kraft.
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Aktuelle Version vom 26. Mai 2025, 11:45 Uhr

Grenadille (Passiflora ligularis) ist eine tropische Kletterpflanze aus der Familie der Passionsblumengewächse mit süßer, aromatischer Frucht und geleeartigem Samenmantel. Sie gilt als besonders milde und angenehm süße Vertreterin der Passionsfrüchte. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Passiflora ligularis
Synonyme: Süße Granadilla, Orange Granadilla, Granadilla (span.), Sweet Granadilla (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
  • Familie: Passionsblumengewächse Passifloraceae
  • Gattung: Passionsblumen Passiflora
  • Art: Grenadille

Zur gleichen Gattung gehören die Curuba, die Königsgrenadille und die Passionsfrucht.

Grenadille

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Art stammt, wie die meisten Vertreter der Familie, aus dem tropischen Südamerika. Anbaugebiete finden sich heute in Südafrika, in der Karibik, auf Hawaii, in Madeira und im Mittelmeerraum.
  • Kennzeichen: Immergrüne Kletterpflanze mit windenden Stengeln, befestigt sich mit spiraligen, unverzweigten, blattachselständigen Ranken; Blätter wechselständig, lang gestielt, tief dreilappig, glattrandig, glänzend grün, am Blattstiel mit gestielten Drüsenpaaren; Blüten oft zu zweit auf langen Stielen, spektakulär, bis zehn Zentimeter breit, Kelchblätter weißlich, Kronblätter rötlich, Zipfel der Nebenkrone hellviolett; Beerenfrucht etwas größer als Maracuja, bis zehn Zentimeter im Durchmesser, oval in den Fruchtstiel verschmälert; Fruchtwand bis ein Zentimeter dick, leicht spröde, außen gelb bis orange und reif braunfleckig, innen cremeweiß; in der Fruchthöhle zahlreiche Samen in grünlich-grauen Samenmänteln.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Grenadille ist eine der beliebtesten Passionsfrüchte in der instinktiven Rohkost, da sie besonders süß, aromatisch und mild ist. Verzehrt wird das geleeartige Fruchtfleisch samt Kernen. Der Geschmack ist honigsüß mit feiner Säure und erinnert an Passionsfrucht, jedoch ohne deren herbe Noten. Auch der weiße, schaumige Fruchtmantel kann gegessen werden und erinnert von der Konsistenz her an Weißbrot.

Reife Früchte sind an ihrer orangegelben bis goldenen Schale mit feinen weißen Flecken und leichtem Runzeln zu erkennen. Ein intensiver, fruchtig-säuerlicher Duft weist auf volle Reife hin. Die Frucht lässt sich leicht aufbrechen – meist durch sanftes Drücken oder Halbieren mit einem Messer.

Instinktive Rohköstler berichten, dass Grenadillen in Phasen körperlicher oder emotionaler Erschöpfung besonders ansprechen. Auch bei starker Hitze oder Reizüberflutung wird sie als wohltuend empfunden. Die Samen werden meist mitgegessen, da sie weich und gut kaubar sind.

Saison: In den tropischen Herkunftsländern ganzjährig, im Handel meist von Spätherbst bis Frühling erhältlich

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte halten sich bei Zimmertemperatur einige Tage, kühl gelagert bis zu einer Woche. Unreife Exemplare reifen bei Zimmertemperatur gut nach und sollten aromatisch riechen, bevor sie geöffnet werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 69,9 - 79,1
Kohlenhydrate 9,5
Eiweiße 0,4
Fette 0,4
Rohfasern 1,5
Mineralstoffe 0,7 - 1,3

Besondere Inhaltsstoffe

Die Süße Grenadille enthält eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die für ihren milden, aromatischen Geschmack sowie ihre beruhigenden und verdauungsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind. Die Zusammensetzung ist typisch für tropische Passionsfrüchte, jedoch besonders harmonisch und mild:

  • Passiflorin (Alkaloid): wirkt leicht beruhigend und entspannend, wird in einigen Passiflora-Arten vermutet
  • Pektine (in der Fruchtmatrix): fördern die Verdauung, wirken sättigend und unterstützen die Darmflora
  • Flavonoide (v. a. im Samenmantel): antioxidativ, gefäßschützend und zellstabilisierend
  • Schleimstoffe (gering): reizlindernd, sanft umhüllend für Magen und Darm
  • Vitamin A, C, E: schützen Zellen, stärken das Immunsystem, unterstützen Haut und Schleimhäute
  • Kalium, Magnesium, Eisen: wichtig für den Elektrolythaushalt, Muskel- und Nervenfunktion, Sauerstofftransport

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Bezeichnung „Grenadille“ leitet sich vom spanischen „granadilla“ ab, was „kleiner Granatapfel“ bedeutet – wegen der ähnlichen Samenstruktur. Der Artname ligularis verweist auf die zungenförmigen Blütenanhängsel („ligula“ = Zunge).
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin tropischer Länder wird die Frucht bei Magenbeschwerden, zur Beruhigung und zur sanften Reinigung verwendet. Die Samen sollen leicht abführend wirken. Auch bei Kindern wird sie aufgrund ihrer Milde gerne eingesetzt. In der westlichen Naturheilkunde ist die Grenadille weniger bekannt als ihre bittereren Verwandten.
  • Nutzpflanze: Wird in tropischen und subtropischen Regionen als Obstgehölz kultiviert. Sie ist weniger kälteempfindlich als andere Passionsfrüchte und eignet sich für Mischkulturen und Permakultur-Systeme in Höhenlagen. Die dekorativen Blüten ziehen Bestäuber an.
  • Mythos und Geschichte: Die Passionsblumen wurden von christlichen Missionaren in Lateinamerika als „Symbolpflanzen der Passion Christi“ interpretiert: Blütennarben als Nägel, Nebenkrone als Dornenkrone usw. Die Grenadille war eine hochgeschätzte Frucht in präkolumbischen Kulturen – Symbol für Fruchtbarkeit, Süße und Seelenruhe.
  • Magie und Brauchtum: In spirituellen Traditionen Südamerikas wurde die Grenadille zur Stärkung der Lebensfreude und als „Herzensöffner“ eingesetzt. Mancherorts galt sie als Frucht, die Liebesenergie ins Fließen bringt – eine sanfte Pflanze mit innerer Weite. Der Genuss der Frucht wurde in manchen Zeremonien als „Süße des Lebens“ zelebriert.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Süße Grenadille steht für innere Harmonie, Herzöffnung und Sanftheit. Ihr milder Geschmack kann als seelischer Ausgleich in hektischen Zeiten wirken. Spirituell wird sie dem Herzchakra zugeordnet – als Nahrung für Leichtigkeit, Verbindung und versöhnliche Kraft.