Zitronatzitrone

Zitronatzitrone Citrus medica ist eine der ältesten kultivierten Zitrusarten mit dicker, aromatischer Schale und geringem Fruchtfleischanteil. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Citrus medica
Synonyme: Medischer Apfel, Cedrat, Judenapfel, Zedrate, Zedrat-Zitrone.

Systematik

• Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
• Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
• Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
• Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
• Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
• Familie: Rautengewächse Rutaceae
• Gattung: Zitruspflanzen Citrus
• Art: Zitronatzitrone

Zitronatzitronen, ganze Früchte

Zitronatzitrone, halbiert

Beschreibung

• Herkunft und Verbreitung: Südostasien; kultiviert im Mittelmeerraum (Sizilien, Korsika, Griechenland).

• Kennzeichen: Immergrüner, bis zu drei Meter hoher Baum oder Strauch mit abstehenden Zweigen; Blätter wechselständig, Blattstiele nicht geflügelt, Spreite bis fünfzehn Zentimeter lang und neun Zentimeter breit, oval, spitz, matt dunkelgrün, lederig; Blüten weiß oder leicht rötlich überlaufen, einzeln oder in Büscheln, aromatisch duftend; Beerenfrucht vom Zitrus-Typ.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Frucht der Zitronatzitrone kann bis zu fünfundzwanzig Zentimeter lang und vier Kilogramm schwer werden. Die Schale ist gelb, dick und knorrig und duftet bei Reife intensiv. Das darunter liegende Albedoschicht (weiße, schwammige Innenschicht der Zitrusschale) ist weißlich und nimmt den größten Teil der Frucht ein. Es schmeckt süßlich. Das im Inneren liegende Fruchtfleisch hat einen säuerlichen Geschmack. Die wichtigsten Sorten sind:

• Citrus medica "Diamante"
• Citrus medica "Etrog"
• Citrus medica var. sarcodactylis syn. Citrus medica var. digitata "Fingered": Diese Sorte wird auch "Buddhas Hand" genannt. Hier sind die Fruchtsegmente einzeln von der Schale umgeben, die wie Finger abstehen, so dass die Frucht einer Hand gleicht. Die Früchte sind aufgrund ihrer Form dekorativ, haben einen angenehmen Duft, enthalten jedoch kein safthaltiges Fruchtfleisch. Buddhas Hand wird in China als Glücksbringer betrachtet und wird traditionell Buddha als Gabe dargebracht.

Saison: Erntezeit je nach Region meist von Spätherbst bis Frühjahr (z. B. Oktober bis März im Mittelmeerraum). Tropische Sorten können teilweise mehrmals jährlich fruchten.

Lagerung/Haltbarkeit: Unversehrte Früchte sind bei kühler, trockener Lagerung mehrere Wochen bis Monate haltbar. Wegen der dicken Schale sind sie gut geschützt. Nach dem Aufschneiden sollte der Rest kühl gelagert und innerhalb weniger Tage verzehrt werden.

Anzucht: In gemäßigten Zonen kann die Zitronatzitrone als Kübelpflanze kultiviert werden. Im Sommer liebt sie einen hellen, sonnigen Standort und sollte nur mäßig gegossen werden. Im Winter reicht sporadisches Gießen, steht die Pflanze zu feucht, wirft sie die Blätter ab. Die Zirtonatzitrone hat wie alle Zitruspflanzen einen hohen Bedarf an Eisen.

Nährstoff	Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil (Albedoschicht und Fruchtfleisch)
Wasser	88,0
Kohlenhydrate	9,3
Eiweiße	1,0
Fette	0,3
Rohfasern	2,0
Mineralstoffe	0,6
Vitamin C	40–50 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Zitronatzitrone zeichnet sich durch eine hohe Konzentration ätherischer Öle und Flavonoide aus – vor allem in der Schale:

• Limonen: Hauptbestandteil des ätherischen Öls, wirkt antimikrobiell und stimmungsaufhellend
• Naringin: Flavonoid mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung
• Citral: Duftstoff mit antimikrobieller und konzentrationsfördernder Wirkung
• Pektin: Ballaststoff, unterstützt die Verdauung und senkt Blutzuckeranstieg

Wissenswertes

• Namensgebung: Der deutsche Name "Zedrate" leitet sich ebenso wie "Zitrone" vom italienischen Namen cedro ab. Dieser nimmt Bezug auf den zedernähnlichen Duft der Pflanze. Der Artname medica deutet auf den medizinischen Gebrauch hin.
  Die Bezeichnung "Judenapfel" spielt auf die rituelle Bedeutung, die die Zitronatzitrone im Judentum hat, an.

• Heilkunde: Traditionell wurde Citrus medica in der antiken und ayurvedischen Medizin bei Magenbeschwerden, Übelkeit, Erkältung, Gicht und Hautleiden verwendet. Äußerlich wurde der Schalenabrieb mit Öl oder Essig gegen Kopfweh und Insektenstiche aufgetragen. Auch der Duft wurde therapeutisch genutzt.

• Nutzpflanze: Die dicke Schale wird kulinarisch genutzt – klassisch als kandiertes Zitronat in Backwaren. In der Permakultur ist sie als duftende Zitrusart mit archaischer Genetik interessant. Das ätherische Öl wird aus der Schale gewonnen. Die Pflanze wird gelegentlich als Unterlage oder alte Zier-Zitrusart gepflegt.

• Mythos/Geschichte: Die Zitronatzitrone war die erste Zitrusfrucht, die nach Europa gelangte. Ursprünglich stammt sie aus Indien. Dort wird sie Kubera, dem Gott des Reichtums, der Kaufleute und Händler zugeordnet: Die bis zu vier Kilogramm schweren Früchte sind aufgrund ihrer Größe und ihrer goldgelben Farbe ein Symbol des Wohlstands.
  Bereits im 4. Jh. v. Chr. wurde sie von den Persern kultiviert. Im alten Griechenland galt sie als Symbol für Reinheit und wurde zur Abwehr von „schlechter Luft“ eingesetzt.

• Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Erde; Element: Luft; Magische Kräfte: übersinnliche Fähigkeiten, Heilung.
  In jüdischer Tradition spielt sie als „Etrog“ eine zentrale Rolle im Laubhüttenfest (Sukkot). In Südostasien werden Varianten wie „Buddhas Hand“ als Tempelgabe verwendet. Auch in der Volksmagie wurde die Frucht wegen ihres starken Aromas zum Schutz und zur Reinigung von Räumen genutzt.
  

• Symbolik und spirituelle Deutung: Die Zitronatzitrone steht für Reinigung, Klarheit und Konzentration. Spirituell wirkt ihr Duft klärend und erheiternd. Sie wird mit dem Solarplexus- und Stirnchakra assoziiert – für mentale Wachheit, Lichtaufnahme und emotionale Reinheit.Durch den Verzehr dieser Zitrusfrucht soll man seine übersinnlichen Fähigkeiten steigern können.