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Synonyme: Blütenkohl, Italienischer Kohl, Karfiol, Käsekohl, Traubenkohl. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Brassica oleracea'' convar. ''botrytis'' var. ''botrytis'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Blütenkohl, Italienischer Kohl, Karfiol, Käsekohl, Traubenkohl. | |||
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Kennzeichen: Blumenkohl besitzt fleischige, in einem Kopf zusammen stehenden Blütensprossen. Diese sind in der Regel weiß oder elfenbeinfarben, da sie durch Blätter verhüllt werden. In Italien und Frankreich gibt es aber auch grüne und violette Zuchtformen (Romanesco), deren Blütenstände nicht vollständig von Hüllblättern umschlossen sind. Anders als bei anderen Kohlsorten bildet sich der Blütenstand bereits im ersten Jahr. Werden die Pflanzen nicht geerntet, streckt sich der gestauchte Spross und es werden gelbe Blüten und dann Samen gebildet. | *'''Kennzeichen:''' Blumenkohl besitzt fleischige, in einem Kopf zusammen stehenden Blütensprossen. Diese sind in der Regel weiß oder elfenbeinfarben, da sie durch Blätter verhüllt werden. In Italien und Frankreich gibt es aber auch grüne und violette Zuchtformen (Romanesco), deren Blütenstände nicht vollständig von Hüllblättern umschlossen sind. Anders als bei anderen Kohlsorten bildet sich der Blütenstand bereits im ersten Jahr. Werden die Pflanzen nicht geerntet, streckt sich der gestauchte Spross und es werden gelbe Blüten und dann Samen gebildet. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Weißer Blumenkohl sollte keine gelben oder braunen Flecken haben. Diese werden durch Sonneneinstrahlung nach der Ernte hervorgerufen und vermindern die Qualität. Blumenkohl schmeckt vergleichsweise mild. | Weißer Blumenkohl sollte keine gelben oder braunen Flecken haben. Diese werden durch Sonneneinstrahlung nach der Ernte hervorgerufen und vermindern die Qualität. Blumenkohl schmeckt vergleichsweise mild. | ||
Saison: Blumenkohl ist ganzjährig im Handel erhältlich. | '''Saison:''' Blumenkohl ist ganzjährig im Handel erhältlich. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Er hält sich ein bis zwei Wochen, wenn er ungewaschen als ganzer Kopf im Gemüsefach des Kühlschranks oder lichtgeschützt im kühlen Keller aufbewahrt wird. Wie bei Kohlrabi sollten die grünen Blätter entfernt werden, da sie dem Gemüse Feuchtigkeit entziehen. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Er hält sich ein bis zwei Wochen, wenn er ungewaschen als ganzer Kopf im Gemüsefach des Kühlschranks oder lichtgeschützt im kühlen Keller aufbewahrt wird. Wie bei Kohlrabi sollten die grünen Blätter entfernt werden, da sie dem Gemüse Feuchtigkeit entziehen. | ||
Anzucht: Blumenkohl braucht lockere, lehmige, humusreiche Erde. Von allen Kohlarten hat er den höchsten Wasserbedarf. Gute Nachbarn sind Sellerie, Tomaten und Bohnen. | '''Anzucht:''' Blumenkohl braucht lockere, lehmige, humusreiche Erde. Von allen Kohlarten hat er den höchsten Wasserbedarf. Gute Nachbarn sind Sellerie, Tomaten und Bohnen. | ||
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Blumenkohl ist ein mildes, leicht verdauliches Kohlgemüse mit wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Besonders hervorzuheben sind seine schwefelhaltigen Verbindungen und antioxidativen Komponenten, die zellschützend und entgiftend wirken: | |||
*'''Glucosinolate (v. a. Glucobrassicin):''' werden beim Kauen in Isothiocyanate umgewandelt, die entgiftend und antikanzerogen wirken | |||
*'''Indole (z. B. Indol-3-Carbinol):''' hormonregulierend, unterstützen Leberentgiftung | |||
*'''Flavonoide (z. B. Quercetin):''' antioxidativ, entzündungshemmend | |||
*'''Ballaststoffe (v. a. Zellulose, Pektin):''' fördern Darmperistaltik, binden Giftstoffe | |||
*'''Vitamin C, K, B6, Folsäure (B9):''' stärken Immunabwehr, Blutgerinnung und Nervenfunktionen | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Blumenkohl | *'''Namensgebung:''' „Blumenkohl“ leitet sich vom mittelhochdeutschen "blōmenkōl" ab und beschreibt das „blühende“ Aussehen des essbaren Blütenstandes. Der botanische Artname ''botrytis'' (lateinisch für „traubenartig“) bezieht sich auf die verzweigte Struktur des Blütenkopfes. Im Englischen wird er als "cauliflower" bezeichnet – von ''caulis'' (Stängel, Kohl) und ''flo''s (Blume). | ||
*'''Heilkunde:''' In der Naturheilkunde wird Blumenkohl für seine darmregulierende und leberunterstützende Wirkung geschätzt. Aufgrund seines geringen Gehalts an blähenden Stoffen gilt er als magenfreundlich. Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe gelten als entgiftend und werden im Rahmen von Krebsprävention und Lebertherapie untersucht. Blumenkohl gehört zu den nikotinhaltigen Gemüsesorten, die während der Raucher-Entwöhnung empfohlen werden. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Blumenkohl ist eine der Kulturformen des wilden [[Kohl|Meerkohls]], der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt. Er gedeiht besonders in kühleren Klimazonen.<br>In Permakultur und Mischkultur ist er anspruchsvoll, bevorzugt nährstoffreiche Böden. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Blumenkohl stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde bereits im 6. Jh. v. Chr. in Kleinasien kultiviert. Über arabische Vermittlung gelangte er im Mittelalter nach Europa. Im 16. Jh. wurde er in Frankreich zur Delikatesse des Adels. In der Kulturgeschichte steht er für Zucht, Ordnung und Verfeinerung der wilden Natur. | |||
*'''Magie und Brauchtum: Es gibt keine bekannten rituellen Anwendungen. In der Symbolsprache der Klostergärten wurde der weiße Kohl jedoch mit Reinheit, Mäßigung und innerer Sammlung assoziiert. In bäuerlichen Familien galt er als „zivilisierter“ Kohl – weniger grob, dafür kultiviert. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Blumenkohl steht für Struktur, Klarheit und innere Ordnung. Als geformte Blüte des Gemüses symbolisiert er das Potenzial zur bewussten Gestaltung des Lebens. Spirituell unterstützt er das Stirnchakra (Klarheit, Konzentration) und das Solarplexuschakra (Verdauung, Verarbeitung, Ausgewogenheit). | |||
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 18:11 Uhr
Blumenkohl Brassica oleracea var. botrytis ist eine Kulturform des Gemüsekohls mit kompakter, weißer Blütenknospe und mildem Geschmack, die auch roh verzehrt werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis
Synonyme: Blütenkohl, Italienischer Kohl, Karfiol, Käsekohl, Traubenkohl.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Kohl Brassica
- Art: Gemüsekohl
Beschreibung
Siehe auch: Kohl
- Kennzeichen: Blumenkohl besitzt fleischige, in einem Kopf zusammen stehenden Blütensprossen. Diese sind in der Regel weiß oder elfenbeinfarben, da sie durch Blätter verhüllt werden. In Italien und Frankreich gibt es aber auch grüne und violette Zuchtformen (Romanesco), deren Blütenstände nicht vollständig von Hüllblättern umschlossen sind. Anders als bei anderen Kohlsorten bildet sich der Blütenstand bereits im ersten Jahr. Werden die Pflanzen nicht geerntet, streckt sich der gestauchte Spross und es werden gelbe Blüten und dann Samen gebildet.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Weißer Blumenkohl sollte keine gelben oder braunen Flecken haben. Diese werden durch Sonneneinstrahlung nach der Ernte hervorgerufen und vermindern die Qualität. Blumenkohl schmeckt vergleichsweise mild.
Saison: Blumenkohl ist ganzjährig im Handel erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Er hält sich ein bis zwei Wochen, wenn er ungewaschen als ganzer Kopf im Gemüsefach des Kühlschranks oder lichtgeschützt im kühlen Keller aufbewahrt wird. Wie bei Kohlrabi sollten die grünen Blätter entfernt werden, da sie dem Gemüse Feuchtigkeit entziehen.
Anzucht: Blumenkohl braucht lockere, lehmige, humusreiche Erde. Von allen Kohlarten hat er den höchsten Wasserbedarf. Gute Nachbarn sind Sellerie, Tomaten und Bohnen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 91,6 |
Kohlenhydrate | 2,6 |
Eiweiße | 2,5 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 2,9 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Besondere Inhaltsstoffe
Blumenkohl ist ein mildes, leicht verdauliches Kohlgemüse mit wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Besonders hervorzuheben sind seine schwefelhaltigen Verbindungen und antioxidativen Komponenten, die zellschützend und entgiftend wirken:
- Glucosinolate (v. a. Glucobrassicin): werden beim Kauen in Isothiocyanate umgewandelt, die entgiftend und antikanzerogen wirken
- Indole (z. B. Indol-3-Carbinol): hormonregulierend, unterstützen Leberentgiftung
- Flavonoide (z. B. Quercetin): antioxidativ, entzündungshemmend
- Ballaststoffe (v. a. Zellulose, Pektin): fördern Darmperistaltik, binden Giftstoffe
- Vitamin C, K, B6, Folsäure (B9): stärken Immunabwehr, Blutgerinnung und Nervenfunktionen
Wissenswertes
- Namensgebung: „Blumenkohl“ leitet sich vom mittelhochdeutschen "blōmenkōl" ab und beschreibt das „blühende“ Aussehen des essbaren Blütenstandes. Der botanische Artname botrytis (lateinisch für „traubenartig“) bezieht sich auf die verzweigte Struktur des Blütenkopfes. Im Englischen wird er als "cauliflower" bezeichnet – von caulis (Stängel, Kohl) und flos (Blume).
- Heilkunde: In der Naturheilkunde wird Blumenkohl für seine darmregulierende und leberunterstützende Wirkung geschätzt. Aufgrund seines geringen Gehalts an blähenden Stoffen gilt er als magenfreundlich. Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe gelten als entgiftend und werden im Rahmen von Krebsprävention und Lebertherapie untersucht. Blumenkohl gehört zu den nikotinhaltigen Gemüsesorten, die während der Raucher-Entwöhnung empfohlen werden.
- Nutzpflanze: Der Blumenkohl ist eine der Kulturformen des wilden Meerkohls, der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt. Er gedeiht besonders in kühleren Klimazonen.
In Permakultur und Mischkultur ist er anspruchsvoll, bevorzugt nährstoffreiche Böden.
- Mythos und Geschichte: Blumenkohl stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde bereits im 6. Jh. v. Chr. in Kleinasien kultiviert. Über arabische Vermittlung gelangte er im Mittelalter nach Europa. Im 16. Jh. wurde er in Frankreich zur Delikatesse des Adels. In der Kulturgeschichte steht er für Zucht, Ordnung und Verfeinerung der wilden Natur.
- Magie und Brauchtum: Es gibt keine bekannten rituellen Anwendungen. In der Symbolsprache der Klostergärten wurde der weiße Kohl jedoch mit Reinheit, Mäßigung und innerer Sammlung assoziiert. In bäuerlichen Familien galt er als „zivilisierter“ Kohl – weniger grob, dafür kultiviert.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Blumenkohl steht für Struktur, Klarheit und innere Ordnung. Als geformte Blüte des Gemüses symbolisiert er das Potenzial zur bewussten Gestaltung des Lebens. Spirituell unterstützt er das Stirnchakra (Klarheit, Konzentration) und das Solarplexuschakra (Verdauung, Verarbeitung, Ausgewogenheit).