Beerentraube, chinesische: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Schisandra chinensis''<br> | '''Chinesische Beerentraube''' ''Schisandra chinensis'' ist eine asiatische Kletterpflanze mit kleinen roten Beeren, die durch ihren charakteristischen Fünf-Geschmacks-Komplex auffallen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Chinesischer Limonenbaum, Chinesisches Spaltkörbchen, Schisandrabeere. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Schisandra chinensis''<br> | |||
'''Synonyme:''' Chinesischer Limonenbaum, Chinesisches Spaltkörbchen, Schisandrabeere, Nordchinesische Schisandra, Magnolia vine (engl.), Wu Wei Zi („Frucht der fünf Geschmäcker“, chin.). | |||
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*Gattung: Spaltkörbchen ''Schisandra'' | *Gattung: Spaltkörbchen ''Schisandra'' | ||
*Art: Chinesische Beerentraube | *Art: Chinesische Beerentraube | ||
Die Gattung ''Schisandra'' umfasst rund 25 Arten, überwiegend in Ostasien beheimatet. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich in Nordchina, Korea, dem Amurgebiet Russlands und Teilen Japans heimisch. Heute auch in Europa und Nordamerika kultiviert, vor allem in Kräutergärten oder als Adaptogen in der Pflanzenheilkunde. | ||
Kennzeichen: Bis zu acht Meter lange, laubabwerfende, ausdauernde Kletterpflanze (Liane); Stängel verholzend; Blätter wechselständig, elliptisch bis verkehrt-eiförmig, Blattstiel einen bis vier Zentimeter lang, Blatt viereinhalb bis acht Zentimeter lang und zweieinhalb bis sechseinhalb Zentimeter breit; Blüten weiß bis cremefarben; Früchte rot, in johannisbeerähnlichen Trauben. | *'''Kennzeichen:''' Bis zu acht Meter lange, laubabwerfende, ausdauernde Kletterpflanze (Liane); Stängel verholzend; Blätter wechselständig, elliptisch bis verkehrt-eiförmig, Blattstiel einen bis vier Zentimeter lang, Blatt viereinhalb bis acht Zentimeter lang und zweieinhalb bis sechseinhalb Zentimeter breit; Blüten weiß bis cremefarben; Früchte rot, in johannisbeerähnlichen Trauben. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die | Die Beeren sind klein, weich, saftig und haben einen ungewöhnlich intensiven, säuerlich-scharf-süß-bitter-salzigen Geschmack. In der instinktiven Rohkost können sie als hochkonzentrierte Impulsfrucht genutzt werden, aufgrund der hohen Wirkstoffdichte sind kleine Mengen ausreichend. | ||
Anzucht: Die Pflanze ist zweihäusig, d.h. sie muss paarweise gepflanzt werden. Sie ist winterhart, bevorzugt einen halbschattigen Standort und wächst in jedem guten Gartenboden. Als Schlingpflanze benötigt sie eine Kletterhilfe. | '''Saison:''' Erntezeit: September bis Oktober (je nach Region) | ||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch nur wenige Tage haltbar. Trocknung bewahrt Geschmack und Inhaltsstoffe sehr gut – so traditionell gehandhabt. | |||
'''Anzucht:''' Die Pflanze ist zweihäusig, d.h. sie muss paarweise gepflanzt werden. Sie ist winterhart, bevorzugt einen halbschattigen Standort und wächst in jedem guten Gartenboden. Als Schlingpflanze benötigt sie eine Kletterhilfe. | |||
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!Nährstoff | |||
!Gehalt in Gramm<br>pro 100 g getrockneter Beeren | |||
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|Wasser | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Schisandra wird als Adaptogen geschätzt – also als Pflanze, die Körper und Geist bei der Anpassung an Stress unterstützt: | |||
*'''Schisandrine A–C (Lignane):''' Leberprotektiv, zellschützend, adaptogen | |||
*'''Gomisine (Lignanderivate):''' Antioxidativ, entzündungshemmend, immunmodulierend | |||
*'''Ätherische Öle, Gerbstoffe, organische Säuren:''' Stärkend für Schleimhäute, Verdauung und Kreislauf | |||
*'''Flavonoide und Polysaccharide:''' Immunstärkend, antioxidativ | |||
*'''Vitamin C, E, B-Vitamine:''' Zellschutz, Energie, Stressverarbeitung | |||
*'''Kalium, Kalzium, Eisen, Zink:''' Für Herz, Nerven, Blutbildung, Immunsystem | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: | *'''Namensgebung:''' Der Name „Schisandra“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet etwa „Spaltkörbchen“, wegen der Fruchtform. Der chinesische Name „Wu Wei Zi“ beschreibt die fünf Geschmacksrichtungen der Beere. | ||
*'''Heilkunde:''' In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zählt Schisandra zu den stärksten tonisierenden Heilpflanzen: Sie stärkt Leber, Lunge, Niere, Herz und Milz, beruhigt das Herz, fördert die geistige Klarheit und steigert die Libido. In der westlichen Pflanzenheilkunde wird sie als Lebertonikum und Anti-Stress-Pflanze geschätzt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Verwendung als Beerenobst in getrockneter Form, zur Tee- oder Tinkturherstellung. Auch in der Naturkosmetik und modernen Adaptogen-Mischungen beliebt. In der Permakultur als mehrjährige Kletterpflanze mit essbaren Früchten interessant, benötigt Kletterhilfe. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In China seit über 2000 Jahren medizinisch verwendet. Der Gebrauch in der taoistischen Kräutertradition diente dem Ziel von Langlebigkeit, Klarheit und geistiger Kraft. Schisandra war Bestandteil klassischer Elixiere für Daoisten, Gelehrte und Kaiser. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Schisandra galt als heilige Pflanze des inneren Wandels – sie wurde bei Visionssuche, Meditation und als Schutzpflanze gegen geistige Zerstreuung verwendet. In Korea wurde sie als Liebespflanze geschätzt, um Herz und Geist zu verbinden. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die „Frucht der fünf Geschmäcker“ symbolisiert die Ganzheit des Lebens. Sie wird dem dritten Auge und dem Herzchakra zugeordnet – Integration von Gefühl und Bewusstsein. Archetypisch verkörpert sie die „Innere Alchemistin“ – balancierende Kraft zwischen Yin und Yang. | |||
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:49 Uhr
Chinesische Beerentraube Schisandra chinensis ist eine asiatische Kletterpflanze mit kleinen roten Beeren, die durch ihren charakteristischen Fünf-Geschmacks-Komplex auffallen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Schisandra chinensis
Synonyme: Chinesischer Limonenbaum, Chinesisches Spaltkörbchen, Schisandrabeere, Nordchinesische Schisandra, Magnolia vine (engl.), Wu Wei Zi („Frucht der fünf Geschmäcker“, chin.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Austrobaileyales
- Familie: Sternanisgewächse Schisandraceae
- Gattung: Spaltkörbchen Schisandra
- Art: Chinesische Beerentraube
Die Gattung Schisandra umfasst rund 25 Arten, überwiegend in Ostasien beheimatet.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in Nordchina, Korea, dem Amurgebiet Russlands und Teilen Japans heimisch. Heute auch in Europa und Nordamerika kultiviert, vor allem in Kräutergärten oder als Adaptogen in der Pflanzenheilkunde.
- Kennzeichen: Bis zu acht Meter lange, laubabwerfende, ausdauernde Kletterpflanze (Liane); Stängel verholzend; Blätter wechselständig, elliptisch bis verkehrt-eiförmig, Blattstiel einen bis vier Zentimeter lang, Blatt viereinhalb bis acht Zentimeter lang und zweieinhalb bis sechseinhalb Zentimeter breit; Blüten weiß bis cremefarben; Früchte rot, in johannisbeerähnlichen Trauben.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Beeren sind klein, weich, saftig und haben einen ungewöhnlich intensiven, säuerlich-scharf-süß-bitter-salzigen Geschmack. In der instinktiven Rohkost können sie als hochkonzentrierte Impulsfrucht genutzt werden, aufgrund der hohen Wirkstoffdichte sind kleine Mengen ausreichend.
Saison: Erntezeit: September bis Oktober (je nach Region)
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar. Trocknung bewahrt Geschmack und Inhaltsstoffe sehr gut – so traditionell gehandhabt.
Anzucht: Die Pflanze ist zweihäusig, d.h. sie muss paarweise gepflanzt werden. Sie ist winterhart, bevorzugt einen halbschattigen Standort und wächst in jedem guten Gartenboden. Als Schlingpflanze benötigt sie eine Kletterhilfe.
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g getrockneter Beeren |
---|---|
Wasser | 11,0 |
Kohlenhydrate | 74,3 |
Eiweiße | 9,1 |
Fette | 1,8 |
Rohfasern | 4,6 |
Mineralstoffe | 1,2 |
Vitamin C | 50–90 mg |
Kalzium | 75–100 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Schisandra wird als Adaptogen geschätzt – also als Pflanze, die Körper und Geist bei der Anpassung an Stress unterstützt:
- Schisandrine A–C (Lignane): Leberprotektiv, zellschützend, adaptogen
- Gomisine (Lignanderivate): Antioxidativ, entzündungshemmend, immunmodulierend
- Ätherische Öle, Gerbstoffe, organische Säuren: Stärkend für Schleimhäute, Verdauung und Kreislauf
- Flavonoide und Polysaccharide: Immunstärkend, antioxidativ
- Vitamin C, E, B-Vitamine: Zellschutz, Energie, Stressverarbeitung
- Kalium, Kalzium, Eisen, Zink: Für Herz, Nerven, Blutbildung, Immunsystem
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Schisandra“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet etwa „Spaltkörbchen“, wegen der Fruchtform. Der chinesische Name „Wu Wei Zi“ beschreibt die fünf Geschmacksrichtungen der Beere.
- Heilkunde: In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zählt Schisandra zu den stärksten tonisierenden Heilpflanzen: Sie stärkt Leber, Lunge, Niere, Herz und Milz, beruhigt das Herz, fördert die geistige Klarheit und steigert die Libido. In der westlichen Pflanzenheilkunde wird sie als Lebertonikum und Anti-Stress-Pflanze geschätzt.
- Nutzpflanze: Verwendung als Beerenobst in getrockneter Form, zur Tee- oder Tinkturherstellung. Auch in der Naturkosmetik und modernen Adaptogen-Mischungen beliebt. In der Permakultur als mehrjährige Kletterpflanze mit essbaren Früchten interessant, benötigt Kletterhilfe.
- Mythos und Geschichte: In China seit über 2000 Jahren medizinisch verwendet. Der Gebrauch in der taoistischen Kräutertradition diente dem Ziel von Langlebigkeit, Klarheit und geistiger Kraft. Schisandra war Bestandteil klassischer Elixiere für Daoisten, Gelehrte und Kaiser.
- Magie und Brauchtum: Schisandra galt als heilige Pflanze des inneren Wandels – sie wurde bei Visionssuche, Meditation und als Schutzpflanze gegen geistige Zerstreuung verwendet. In Korea wurde sie als Liebespflanze geschätzt, um Herz und Geist zu verbinden.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die „Frucht der fünf Geschmäcker“ symbolisiert die Ganzheit des Lebens. Sie wird dem dritten Auge und dem Herzchakra zugeordnet – Integration von Gefühl und Bewusstsein. Archetypisch verkörpert sie die „Innere Alchemistin“ – balancierende Kraft zwischen Yin und Yang.