Süßkartoffel: Unterschied zwischen den Versionen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.) |
(Einleitung hinzugefügt.) |
||
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Wissenschaftliche Namen: ''Ipomoea batates'' <br> | '''Süßkartoffel''' ''Ipomoea batatas'' ist eine tropische Windengewächspflanze mit knollenförmigen, süßlich schmeckenden Speicherwurzeln und essbaren Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Batate, Knollenwinde, Weiße Kartoffel. | |||
__TOC__ | |||
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Ipomoea batates'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Batate, Knollenwinde, Weiße Kartoffel. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
Zeile 15: | Zeile 18: | ||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Südamerika, Mittelamerika; kultiviert in weiten Teilen der Tropen Amerikas, Afrikas und Asiens, in Europa (Italien, Spanien, Portugal). | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Südamerika, Mittelamerika; kultiviert in weiten Teilen der Tropen Amerikas, Afrikas und Asiens, in Europa (Italien, Spanien, Portugal). | ||
Kennzeichen: Mehrjährige, kriechende oder an Stützen kletternde Staude; Blätter wechselständig, lang gestielt, im Umriss rundlich oval bis fingerförmig geteilt; Blüten einzeln oder in Blütenständen den Blattachseln entspringend, hellrot bis weiß; Kapselfrüchte rundlich; weit ausgedehntes Wurzelsystem. | *'''Kennzeichen:''' Mehrjährige, kriechende oder an Stützen kletternde Staude; Blätter wechselständig, lang gestielt, im Umriss rundlich oval bis fingerförmig geteilt; Blüten einzeln oder in Blütenständen den Blattachseln entspringend, hellrot bis weiß; Kapselfrüchte rundlich; weit ausgedehntes Wurzelsystem. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Knollen sind in verschiedenen Formen im Handel erhältlich: länglich, rundlich, walzen- oder spindelförmig. Sie besitzen meist ein spitz zulaufendes Ende und können bis zu dreißig Zentimeter lang und drei Kilogramm schwer werden. Die Farbe der Schale variiert von purpurot über bräunlich oder gelblich bis weißlich. Das Fruchtfleisch ist fest bis mehlig, von roter, bräunlicher, gelblicher oder weißlich-heller Farbe. | Die Knollen sind in verschiedenen Formen im Handel erhältlich: länglich, rundlich, walzen- oder spindelförmig. Sie besitzen meist ein spitz zulaufendes Ende und können bis zu dreißig Zentimeter lang und drei Kilogramm schwer werden. Die Farbe der Schale variiert von purpurot über bräunlich oder gelblich bis weißlich. Das Fruchtfleisch ist fest bis mehlig, von roter, bräunlicher, gelblicher oder weißlich-heller Farbe. | ||
Rohe Süßkartoffeln schmecken mild-süßlich bis nussig, nach einer Mischung aus Kartoffel und Karotte, je nach Sorte und Frische. Die Konsistenz ist knackig und saftig. Die Blätter der Pflanze sind ebenfalls essbar. | |||
Saison: | '''Saison:''' Je nach Herkunft ganzjährig im Handel verfügbar. Ernte im Anbaugebiet meist von September bis November. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Süßkartoffeln sollten trocken, kühl (aber nicht unter 10 °C) und dunkel gelagert werden – ideal sind 12 –16 °C. Nicht im Kühlschrank lagern! Unter guten Bedingungen mehrere Wochen haltbar. | ||
Anzucht: Der Gartenboden sollte locker und nicht zu feucht sein. Die Knollen werden am besten in einer Kiste vorgetrieben und später ausgepflanzt. Eventuell ist eine Kletterhilfe für die mehrere Meter langen Triebe erforderlich. Im Sommer auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit achten, außerdem hat die Süßkartoffel einen hohen Nährstoffbedarf. Bei Temperaturen unter 10°C stirbt die Pflanze, daher sollte man sie schon im September ernten. | '''Anzucht:''' Der Gartenboden sollte locker und nicht zu feucht sein. Die Knollen werden am besten in einer Kiste vorgetrieben und später ausgepflanzt. Eventuell ist eine Kletterhilfe für die mehrere Meter langen Triebe erforderlich. Im Sommer auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit achten, außerdem hat die Süßkartoffel einen hohen Nährstoffbedarf. Bei Temperaturen unter 10°C stirbt die Pflanze, daher sollte man sie schon im September ernten. | ||
===Nährstoffe=== | ===Nährstoffe=== | ||
Zeile 52: | Zeile 56: | ||
|style="text-align:center"|1,1 | |style="text-align:center"|1,1 | ||
|} | |} | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Süßkartoffeln sind reich an Ballaststoffen und antioxidativen Pflanzenstoffen, vor allem in den orangefarbenen Sorten: | |||
*'''Beta-Carotin (Provitamin A):''' Wichtig für Haut, Sehkraft, Schleimhäute und Immunsystem | |||
*'''Anthocyane (v. a. in violetten Sorten):''' Stark antioxidativ, zellschützend | |||
*'''Chlorogensäure (Polyphenol):''' Entzündungshemmend, antidiabetisch wirksam | |||
*'''Resistente Stärke (besonders in rohem Zustand):''' Präbiotisch, fördert gesunde Darmflora | |||
*'''Vitamin C, E, B6:''' Antioxidativ, immununterstützend, wichtig für Nerven- und Hormonstoffwechsel | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der Name "Batate" leitet sich vom spanischen ''patate'' = Kartoffel ab. In Deutschland wird gewöhnlich von der "Süßkartoffel" gesprochen, der Name ist allerdings botanisch ungenau, da keine Verwandtschaft besteht. | *'''Namensgebung:''' Der Name "Batate" leitet sich vom spanischen ''patate'' = Kartoffel ab. In Deutschland wird gewöhnlich von der "Süßkartoffel" gesprochen, der Name ist allerdings botanisch ungenau, da keine Verwandtschaft besteht. | ||
*'''Heilkunde:''' In der Naturheilkunde werden Süßkartoffeln als basisches, blutzuckerfreundliches Lebensmittel geschätzt. Die enthaltene resistente Stärke kann den Blutzuckeranstieg dämpfen. Die Knollen gelten als stärkend, nervenberuhigend und entzündungshemmend. In Asien werden auch die Blätter medizinisch verwendet – z. B. zur Stärkung der Sehkraft und bei Entzündungen. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Weltweit eine der wichtigsten Knollenpflanzen. Verwendung in Ernährung, Tierfütterung und zunehmend auch in der Herstellung von Stärke und alkoholischen Getränken. Auch die Blätter sind als Gemüse nutzbar. In warmen Klimazonen kann sie als mehrjährige Kulturpflanze im Permakultursystem integriert werden. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Süßkartoffel wurde seit über 5.000 Jahren in Mittelamerika kultiviert. Schon die Inka, Maya und Azteken nutzten sie als Grundnahrungsmittel. Mit den Entdeckungsfahrten gelangte sie nach Europa, Afrika und Asien, wo sie heute weit verbreitet ist. In Polynesien war sie eng mit Fruchtbarkeit und Lebensenergie verbunden. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In traditionellen Kulturen wurde die Süßkartoffel mit Erdfruchtbarkeiten und nährender Mütterlichkeit assoziiert. Zeremonien zu Aussaat und Ernte waren oft von Dank- und Fruchtbarkeitsritualen begleitet. In manchen Kulturen wurde die rötliche Knolle symbolisch dem Blut und Leben zugeordnet. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Süßkartoffel steht symbolisch für Erdverbundenheit, Ernährung und Fülle. Sie wirkt energetisch auf das Wurzelchakra (Stabilität, Urvertrauen) und stärkt die Verbindung zum Körper und zur Erde. Archetypisch verkörpert sie die „Nährende Mutter“ – eine Quelle von Geborgenheit und Lebenskraft. | |||
__NOEDITSECTION__ | __NOEDITSECTION__ | ||
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:46 Uhr
Süßkartoffel Ipomoea batatas ist eine tropische Windengewächspflanze mit knollenförmigen, süßlich schmeckenden Speicherwurzeln und essbaren Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Ipomoea batates
Synonyme: Batate, Knollenwinde, Weiße Kartoffel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
- Familie: Windengewächse Convolvulaceae
- Gattung: Prunkwinden Ipomoea
- Art: Süßkartoffel
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Südamerika, Mittelamerika; kultiviert in weiten Teilen der Tropen Amerikas, Afrikas und Asiens, in Europa (Italien, Spanien, Portugal).
- Kennzeichen: Mehrjährige, kriechende oder an Stützen kletternde Staude; Blätter wechselständig, lang gestielt, im Umriss rundlich oval bis fingerförmig geteilt; Blüten einzeln oder in Blütenständen den Blattachseln entspringend, hellrot bis weiß; Kapselfrüchte rundlich; weit ausgedehntes Wurzelsystem.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Knollen sind in verschiedenen Formen im Handel erhältlich: länglich, rundlich, walzen- oder spindelförmig. Sie besitzen meist ein spitz zulaufendes Ende und können bis zu dreißig Zentimeter lang und drei Kilogramm schwer werden. Die Farbe der Schale variiert von purpurot über bräunlich oder gelblich bis weißlich. Das Fruchtfleisch ist fest bis mehlig, von roter, bräunlicher, gelblicher oder weißlich-heller Farbe.
Rohe Süßkartoffeln schmecken mild-süßlich bis nussig, nach einer Mischung aus Kartoffel und Karotte, je nach Sorte und Frische. Die Konsistenz ist knackig und saftig. Die Blätter der Pflanze sind ebenfalls essbar.
Saison: Je nach Herkunft ganzjährig im Handel verfügbar. Ernte im Anbaugebiet meist von September bis November.
Lagerung/Haltbarkeit: Süßkartoffeln sollten trocken, kühl (aber nicht unter 10 °C) und dunkel gelagert werden – ideal sind 12 –16 °C. Nicht im Kühlschrank lagern! Unter guten Bedingungen mehrere Wochen haltbar.
Anzucht: Der Gartenboden sollte locker und nicht zu feucht sein. Die Knollen werden am besten in einer Kiste vorgetrieben und später ausgepflanzt. Eventuell ist eine Kletterhilfe für die mehrere Meter langen Triebe erforderlich. Im Sommer auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit achten, außerdem hat die Süßkartoffel einen hohen Nährstoffbedarf. Bei Temperaturen unter 10°C stirbt die Pflanze, daher sollte man sie schon im September ernten.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 69,0 |
Kohlenhydrate | 24,0 |
Eiweiße | 1,6 |
Fette | 0,6 |
Rohfasern | 3,1 |
Mineralstoffe | 1,1 |
Besondere Inhaltsstoffe
Süßkartoffeln sind reich an Ballaststoffen und antioxidativen Pflanzenstoffen, vor allem in den orangefarbenen Sorten:
- Beta-Carotin (Provitamin A): Wichtig für Haut, Sehkraft, Schleimhäute und Immunsystem
- Anthocyane (v. a. in violetten Sorten): Stark antioxidativ, zellschützend
- Chlorogensäure (Polyphenol): Entzündungshemmend, antidiabetisch wirksam
- Resistente Stärke (besonders in rohem Zustand): Präbiotisch, fördert gesunde Darmflora
- Vitamin C, E, B6: Antioxidativ, immununterstützend, wichtig für Nerven- und Hormonstoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name "Batate" leitet sich vom spanischen patate = Kartoffel ab. In Deutschland wird gewöhnlich von der "Süßkartoffel" gesprochen, der Name ist allerdings botanisch ungenau, da keine Verwandtschaft besteht.
- Heilkunde: In der Naturheilkunde werden Süßkartoffeln als basisches, blutzuckerfreundliches Lebensmittel geschätzt. Die enthaltene resistente Stärke kann den Blutzuckeranstieg dämpfen. Die Knollen gelten als stärkend, nervenberuhigend und entzündungshemmend. In Asien werden auch die Blätter medizinisch verwendet – z. B. zur Stärkung der Sehkraft und bei Entzündungen.
- Nutzpflanze: Weltweit eine der wichtigsten Knollenpflanzen. Verwendung in Ernährung, Tierfütterung und zunehmend auch in der Herstellung von Stärke und alkoholischen Getränken. Auch die Blätter sind als Gemüse nutzbar. In warmen Klimazonen kann sie als mehrjährige Kulturpflanze im Permakultursystem integriert werden.
- Mythos und Geschichte: Die Süßkartoffel wurde seit über 5.000 Jahren in Mittelamerika kultiviert. Schon die Inka, Maya und Azteken nutzten sie als Grundnahrungsmittel. Mit den Entdeckungsfahrten gelangte sie nach Europa, Afrika und Asien, wo sie heute weit verbreitet ist. In Polynesien war sie eng mit Fruchtbarkeit und Lebensenergie verbunden.
- Magie und Brauchtum: In traditionellen Kulturen wurde die Süßkartoffel mit Erdfruchtbarkeiten und nährender Mütterlichkeit assoziiert. Zeremonien zu Aussaat und Ernte waren oft von Dank- und Fruchtbarkeitsritualen begleitet. In manchen Kulturen wurde die rötliche Knolle symbolisch dem Blut und Leben zugeordnet.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Süßkartoffel steht symbolisch für Erdverbundenheit, Ernährung und Fülle. Sie wirkt energetisch auf das Wurzelchakra (Stabilität, Urvertrauen) und stärkt die Verbindung zum Körper und zur Erde. Archetypisch verkörpert sie die „Nährende Mutter“ – eine Quelle von Geborgenheit und Lebenskraft.