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Wissenschaftliche Namen: ''Solanum muricatum'' syn. ''Solanum variegatum''<br> | '''Pepino''' ''Solanum muricatum'' ist eine südamerikanische Nachtschattenfrucht mit glatter Schale, zartem Fruchtfleisch und einem Geschmack zwischen Melone und Birne. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Apfelmelone, Birnenmelone, Kachuma, Mellowfrucht, Melonenbirne. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Solanum muricatum'' syn. ''Solanum variegatum''<br> | |||
'''Synonyme:''' Apfelmelone, Birnenmelone, Kachuma, Mellowfrucht, Melonenbirne. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Heimat ist das nördliche Südamerika (Kolumbien, Peru); kultiviert in zahlreichen Sorten in allen wärmeren Regionen (Ostafrika, Kanarische Inseln, Mittelmeergebiet). | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Heimat ist das nördliche Südamerika (Kolumbien, Peru); kultiviert in zahlreichen Sorten in allen wärmeren Regionen (Ostafrika, Kanarische Inseln, Mittelmeergebiet). | ||
Kennzeichen: Mehrjährige, ca. ein Meter hohe, krautige Pflanze mit meist liegenden Stengeln; Blätter wechselständig, eiförmig, zum Teil fiedrig geteilt, glattrandig oder gezähnt, bis fünfzehn Zentimeter lang; Blüten bläulich weiß, bis vier Zenitmeter breit, einzeln oder in kurzen Trauben in den Blattachseln; Beerenfrucht eiförmig kugelig oder spindelig glatt, bis fünfzehn Zentimeter groß, Fruchtschale gelb bis gelborange und sortenabhängig gestreift oder gefleckt. | *'''Kennzeichen:''' Mehrjährige, ca. ein Meter hohe, krautige Pflanze mit meist liegenden Stengeln; Blätter wechselständig, eiförmig, zum Teil fiedrig geteilt, glattrandig oder gezähnt, bis fünfzehn Zentimeter lang; Blüten bläulich weiß, bis vier Zenitmeter breit, einzeln oder in kurzen Trauben in den Blattachseln; Beerenfrucht eiförmig kugelig oder spindelig glatt, bis fünfzehn Zentimeter groß, Fruchtschale gelb bis gelborange und sortenabhängig gestreift oder gefleckt. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Reife Pepinos können wie Äpfel mit der Schale gegessen werden. Das Fruchtfleisch ist weich, hellgelb, saftig, ziemlich süß mit feinaromatischer Birnen-Melonen-Note. Angeschnittene Früchte verfärben sich schnell. | Reife Pepinos können wie Äpfel mit der Schale gegessen werden. Das Fruchtfleisch ist weich, hellgelb, saftig, ziemlich süß mit feinaromatischer Birnen-Melonen-Note. Angeschnittene Früchte verfärben sich schnell. | ||
Saison: Pepinos werden das ganze Jahr über in kleineren Mengen angeboten. In den Frühjahrs- und Sommermonaten kommen sie aus dem Mittelmeerraum, in den Herbst- und Wintermonaten aus Südamerika, meist Chile. | '''Saison:''' Pepinos werden das ganze Jahr über in kleineren Mengen angeboten. In den Frühjahrs- und Sommermonaten kommen sie aus dem Mittelmeerraum, in den Herbst- und Wintermonaten aus Südamerika, meist Chile. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Die Frucht ist gut lagerfähig, reife Früchte sind an einem trockenen Platz bei 8°C gelagert bis zu drei Wochen lang haltbar, unreife Früchte können bei 10-15°C nachreifen. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die Frucht ist gut lagerfähig, reife Früchte sind an einem trockenen Platz bei 8°C gelagert bis zu drei Wochen lang haltbar, unreife Früchte können bei 10-15°C nachreifen. | ||
Anzucht: Die Pepino kann aus Samen gezogen werden. In gemäßigten Zonen kann sie allerdings nur als Topfpflanze kultiviert werden, weil sie nicht frostfest ist. Überwintert wird sie an einem kühlen, hellen Ort bei ca. 15°C. Der Boden sollte humos und durchlässig sein, Pepinos vertragen keine Staunässe.<br>Nach dem Erscheinen der ersten blau-weißen Blüten werden die blütenlosen Äste herausgeschnitten. Dies fördert die Fruchtbildung und die Größe der Früchte. Man kann auch die Blättchen an den Blattansätzen herausbrechen, wie man es beim Entfernen der Nebentriebe von Tomatenpflanzen her kennt. Von der Blüte bis zur Fruchtreife dauert es etwa drei Monate.<br>Pepinos können auch vegetativ durch Stecklinge vermehrt werden. Die nach der Ernte geschnittenen Stecklinge wurzeln meist innerhalb von zehn bis fünfzehn Tagen und haben einen schnelleren Fruchtansatz als aus Samen gezogene Pflanzen. | '''Anzucht:''' Die Pepino kann aus Samen gezogen werden. In gemäßigten Zonen kann sie allerdings nur als Topfpflanze kultiviert werden, weil sie nicht frostfest ist. Überwintert wird sie an einem kühlen, hellen Ort bei ca. 15°C. Der Boden sollte humos und durchlässig sein, Pepinos vertragen keine Staunässe.<br>Nach dem Erscheinen der ersten blau-weißen Blüten werden die blütenlosen Äste herausgeschnitten. Dies fördert die Fruchtbildung und die Größe der Früchte. Man kann auch die Blättchen an den Blattansätzen herausbrechen, wie man es beim Entfernen der Nebentriebe von Tomatenpflanzen her kennt. Von der Blüte bis zur Fruchtreife dauert es etwa drei Monate.<br>Pepinos können auch vegetativ durch Stecklinge vermehrt werden. Die nach der Ernte geschnittenen Stecklinge wurzeln meist innerhalb von zehn bis fünfzehn Tagen und haben einen schnelleren Fruchtansatz als aus Samen gezogene Pflanzen. | ||
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Die Pepino enthält neben Wasser und Zucker auch eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe, die sie ernährungsphysiologisch interessant machen: | |||
*'''Chlorogensäure:''' antioxidativ wirksam, schützt Zellen vor freien Radikalen | |||
*'''Cumarine:''' wirken entzündungshemmend und blutdrucksenkend | |||
*'''Solasodin:''' ein Steroidalkaloid mit schwach hormoneller Wirkung, typisch für Nachtschattengewächse | |||
*'''Carotinoide:''' fördern die Sehfähigkeit und haben antioxidative Eigenschaften | |||
*'''Vitamin C:''' unterstützt das Immunsystem und die Kollagenbildung | |||
*'''Kalium, Magnesium, Phosphor:''' wichtig für Herzfunktion, Muskelkraft und Energiestoffwechsel | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der | *'''Namensgebung:''' Der wissenschaftliche Name ''Solanum muricatum'' verweist auf die Zugehörigkeit zur Gattung ''Solanum'' (Nachtschatten). Das Artepitheton ''muricatum'' bedeutet „stachelig“ oder „rau“ – vermutlich in Bezug auf die junge Frucht oder Blattstruktur. Die Synonyme „Apfelmelone“ oder „Melonenbirne“ beziehen sich auf die Form und das Aroma der Frucht. | ||
*'''Heilkunde:''' In der südamerikanischen Volksmedizin gilt die Pepino als harntreibend, entzündungshemmend und stoffwechselanregend. Der Verzehr wird zur Unterstützung bei Rheuma, Gicht und Bluthochdruck empfohlen. Auch äußerlich wurde das zerdrückte Fruchtfleisch bei Hautreizungen verwendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Pepino wird in vielen warmen Regionen als Obstpflanze kultiviert. Aufgrund ihres dekorativen Wuchses und der hübschen Blüten findet sie auch als Zierpflanze in Wintergärten oder Gewächshäusern Verwendung. In Permakultur-Gärten kann sie als pflegeleichte, fruchttragende Pflanze integriert werden. Der niedrige Wuchs macht sie auch für die Topfkultur geeignet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Pepino ist bereits seit präkolumbianischer Zeit in den Anden als Kulturpflanze bekannt. Archäologische Funde belegen ihre Nutzung durch indigene Völker Perus. Die Spanier verbreiteten die Pflanze später auch in andere Kolonialgebiete, etwa nach Afrika oder Asien. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In manchen Regionen Südamerikas galt die Pepino als Frucht der Fruchtbarkeit und wurde zu rituellen Frühlingsfesten gegessen. Sie sollte auch Liebende stärken und partnerschaftliche Harmonie fördern. Ihr süßer Duft wurde als Einladung an freundliche Hausgeister gedeutet. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Pepino steht symbolisch für Sanftheit und Leichtigkeit. Sie kann dem Sakralchakra zugeordnet werden, da sie Lebensfreude, Sinnlichkeit und kreative Energie stärkt. Der Archetyp des „Genießers“ spiegelt sich in ihrer süßen, zarten Natur. Als geistige Nahrung erinnert sie daran, Genuss mit Achtsamkeit zu verbinden und sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen zu lassen. | |||
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Version vom 25. Mai 2025, 17:08 Uhr
Pepino Solanum muricatum ist eine südamerikanische Nachtschattenfrucht mit glatter Schale, zartem Fruchtfleisch und einem Geschmack zwischen Melone und Birne. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Solanum muricatum syn. Solanum variegatum
Synonyme: Apfelmelone, Birnenmelone, Kachuma, Mellowfrucht, Melonenbirne.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
- Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
- Unterfamilie: Solanoideae
- Gattung: Nachtschatten Solanum
- Art: Pepino
Zur Gattung Solanum gehören ca. 1500 Arten, darunter eine Reihe von Nutzpflanzen:
- Tamarillo Solanum betacea
- Tomate Solanum lycopersicum
- Aubergine Solanum melongena
- Schwarzer Nachtschatten Solanum nigrum
- Lulo Solanum quitonese
- Kartoffel Solanum tuberosum
- Pepino Solanum muricatum syn. Solanum variegatum
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Heimat ist das nördliche Südamerika (Kolumbien, Peru); kultiviert in zahlreichen Sorten in allen wärmeren Regionen (Ostafrika, Kanarische Inseln, Mittelmeergebiet).
- Kennzeichen: Mehrjährige, ca. ein Meter hohe, krautige Pflanze mit meist liegenden Stengeln; Blätter wechselständig, eiförmig, zum Teil fiedrig geteilt, glattrandig oder gezähnt, bis fünfzehn Zentimeter lang; Blüten bläulich weiß, bis vier Zenitmeter breit, einzeln oder in kurzen Trauben in den Blattachseln; Beerenfrucht eiförmig kugelig oder spindelig glatt, bis fünfzehn Zentimeter groß, Fruchtschale gelb bis gelborange und sortenabhängig gestreift oder gefleckt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Reife Pepinos können wie Äpfel mit der Schale gegessen werden. Das Fruchtfleisch ist weich, hellgelb, saftig, ziemlich süß mit feinaromatischer Birnen-Melonen-Note. Angeschnittene Früchte verfärben sich schnell.
Saison: Pepinos werden das ganze Jahr über in kleineren Mengen angeboten. In den Frühjahrs- und Sommermonaten kommen sie aus dem Mittelmeerraum, in den Herbst- und Wintermonaten aus Südamerika, meist Chile.
Lagerung/Haltbarkeit: Die Frucht ist gut lagerfähig, reife Früchte sind an einem trockenen Platz bei 8°C gelagert bis zu drei Wochen lang haltbar, unreife Früchte können bei 10-15°C nachreifen.
Anzucht: Die Pepino kann aus Samen gezogen werden. In gemäßigten Zonen kann sie allerdings nur als Topfpflanze kultiviert werden, weil sie nicht frostfest ist. Überwintert wird sie an einem kühlen, hellen Ort bei ca. 15°C. Der Boden sollte humos und durchlässig sein, Pepinos vertragen keine Staunässe.
Nach dem Erscheinen der ersten blau-weißen Blüten werden die blütenlosen Äste herausgeschnitten. Dies fördert die Fruchtbildung und die Größe der Früchte. Man kann auch die Blättchen an den Blattansätzen herausbrechen, wie man es beim Entfernen der Nebentriebe von Tomatenpflanzen her kennt. Von der Blüte bis zur Fruchtreife dauert es etwa drei Monate.
Pepinos können auch vegetativ durch Stecklinge vermehrt werden. Die nach der Ernte geschnittenen Stecklinge wurzeln meist innerhalb von zehn bis fünfzehn Tagen und haben einen schnelleren Fruchtansatz als aus Samen gezogene Pflanzen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 90,0 |
Kohlenhydrate | 7,0 |
Eiweiße | nicht bekannt |
Fette | nicht bekannt |
Rohfasern | nicht bekannt |
Mineralstoffe | nicht bekannt |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pepino enthält neben Wasser und Zucker auch eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe, die sie ernährungsphysiologisch interessant machen:
- Chlorogensäure: antioxidativ wirksam, schützt Zellen vor freien Radikalen
- Cumarine: wirken entzündungshemmend und blutdrucksenkend
- Solasodin: ein Steroidalkaloid mit schwach hormoneller Wirkung, typisch für Nachtschattengewächse
- Carotinoide: fördern die Sehfähigkeit und haben antioxidative Eigenschaften
- Vitamin C: unterstützt das Immunsystem und die Kollagenbildung
- Kalium, Magnesium, Phosphor: wichtig für Herzfunktion, Muskelkraft und Energiestoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Solanum muricatum verweist auf die Zugehörigkeit zur Gattung Solanum (Nachtschatten). Das Artepitheton muricatum bedeutet „stachelig“ oder „rau“ – vermutlich in Bezug auf die junge Frucht oder Blattstruktur. Die Synonyme „Apfelmelone“ oder „Melonenbirne“ beziehen sich auf die Form und das Aroma der Frucht.
- Heilkunde: In der südamerikanischen Volksmedizin gilt die Pepino als harntreibend, entzündungshemmend und stoffwechselanregend. Der Verzehr wird zur Unterstützung bei Rheuma, Gicht und Bluthochdruck empfohlen. Auch äußerlich wurde das zerdrückte Fruchtfleisch bei Hautreizungen verwendet.
- Nutzpflanze: Die Pepino wird in vielen warmen Regionen als Obstpflanze kultiviert. Aufgrund ihres dekorativen Wuchses und der hübschen Blüten findet sie auch als Zierpflanze in Wintergärten oder Gewächshäusern Verwendung. In Permakultur-Gärten kann sie als pflegeleichte, fruchttragende Pflanze integriert werden. Der niedrige Wuchs macht sie auch für die Topfkultur geeignet.
- Mythos und Geschichte: Die Pepino ist bereits seit präkolumbianischer Zeit in den Anden als Kulturpflanze bekannt. Archäologische Funde belegen ihre Nutzung durch indigene Völker Perus. Die Spanier verbreiteten die Pflanze später auch in andere Kolonialgebiete, etwa nach Afrika oder Asien.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen Südamerikas galt die Pepino als Frucht der Fruchtbarkeit und wurde zu rituellen Frühlingsfesten gegessen. Sie sollte auch Liebende stärken und partnerschaftliche Harmonie fördern. Ihr süßer Duft wurde als Einladung an freundliche Hausgeister gedeutet.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pepino steht symbolisch für Sanftheit und Leichtigkeit. Sie kann dem Sakralchakra zugeordnet werden, da sie Lebensfreude, Sinnlichkeit und kreative Energie stärkt. Der Archetyp des „Genießers“ spiegelt sich in ihrer süßen, zarten Natur. Als geistige Nahrung erinnert sie daran, Genuss mit Achtsamkeit zu verbinden und sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen zu lassen.