Apfel: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Malus''<br> | '''Apfel''' ''Malus'' ist eine weltweit verbreitete Baumfrucht mit knackigem Fruchtfleisch, ausgewogenem Süße-Säure-Verhältnis und großer Sortenvielfalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Hageapfel, Holzapfel. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Malus''<br> | |||
'''Synonyme:''' Hageapfel, Holzapfel. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
<u>Wildapfel ''Malus sylvestris'':</u> | <u>Wildapfel ''Malus sylvestris'':</u> | ||
*'''Vorkommen:''' Europa, Vorderasien. | |||
*'''Standorte:''' Auwälder, steinige, nicht zu trockene Gebüsche; braucht nicht zu trockene, nährstoffreiche, lockere und daher oft steinige Lehmböden; kalkliebend; selten. | |||
Kennzeichen: Sommergrüner Baum, selten mittelhoher Strauch; Rinde graubraun, längsrissig; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, nie ganzrandig, sondern feiner oder grober gezähnt, eiförmig bis rundlich-eiförmig, auf der Oberseite mit deutlich eingesenkten Nerven, auf der Unterseite mit hervorstehenden Nerven, kahl oder schütter behaart; Blüten in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis vier Zentimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß und außen rosa, zwanzig oder mehr Staubblätter, Staubblätter gelb; Frucht Apfel. | *'''Kennzeichen:''' Sommergrüner Baum, selten mittelhoher Strauch; Rinde graubraun, längsrissig; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, nie ganzrandig, sondern feiner oder grober gezähnt, eiförmig bis rundlich-eiförmig, auf der Oberseite mit deutlich eingesenkten Nerven, auf der Unterseite mit hervorstehenden Nerven, kahl oder schütter behaart; Blüten in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis vier Zentimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß und außen rosa, zwanzig oder mehr Staubblätter, Staubblätter gelb; Blütezeit: April bis Mai; Frucht Apfel. | ||
<u>Kulturapfel ''Malus × domestica'':</u> | <u>Kulturapfel ''Malus × domestica'':</u> | ||
*'''Vorkommen:''' Asien, Europa, weltweit kultiviert. | |||
*'''Standorte:''' Nährstoffreiche, kalkreiche, lockere Lehmböden. | |||
Kennzeichen: Sommergrüner, acht bis fünfzehn Meter hoher Baum mit ausladender Krone; Zweige dornlos, junge Zweige filzig; Blätter wechselständig, oval bis eiförmig oder elliptisch, meist gesägt, selten ganzrandig und manchmal gelappt, an der Blattunterseite behaart; Blüten einzeln oder in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis fünf Zemtimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß, außen rosa; Frucht Apfel. | *'''Kennzeichen:''' Sommergrüner, acht bis fünfzehn Meter hoher Baum mit ausladender Krone; Zweige dornlos, junge Zweige filzig; Blätter wechselständig, oval bis eiförmig oder elliptisch, meist gesägt, selten ganzrandig und manchmal gelappt, an der Blattunterseite behaart; Blüten einzeln oder in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis fünf Zemtimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß, außen rosa; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht Apfel. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten im April bis Juni; Früchte und Blätter August bis Oktober. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten im April bis Juni; Früchte und Blätter August bis Oktober. | ||
Äpfel zählen zu den klimakterischen Früchten, d.h. sie reifen nach der Ernte nach. Der Geschmack ist abhängig von der Apfelsorte, klimatischen Faktoren, dem Erntezeitpunkt und der Lagerdauer nach der Ernte und ist mehr oder weniger süß bis säuerlich. | Äpfel zählen zu den klimakterischen Früchten, d.h. sie reifen nach der Ernte nach. Der Geschmack ist abhängig von der Apfelsorte, klimatischen Faktoren, dem Erntezeitpunkt und der Lagerdauer nach der Ernte und ist mehr oder weniger süß bis säuerlich. | ||
=====Alphabetische Übersicht verschiedener Apfelsorten mit Angaben zum Geschmacksprofil:===== | |||
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|Alkmene: goldgelb bis orangerot; säuerlich. | |'''Alkmene:''' goldgelb bis orangerot; säuerlich. | ||
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|Arlet: gelb, rötlich überzogen; mild-säuerlich. | |'''Arlet:''' gelb, rötlich überzogen; mild-säuerlich. | ||
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|Berlepsch: grünlich- bis rötlichgelb; saftig-aromatisch. | |'''Berlepsch:''' grünlich- bis rötlichgelb; saftig-aromatisch. | ||
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|Boskop: grünlich bis rötlich; säuerlich. | |'''Boskop:''' grünlich bis rötlich; säuerlich. | ||
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|Braeburn: gelb-rot; süß-aromatisch. | |'''Braeburn:''' gelb-rot; süß-aromatisch. | ||
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|Canada Grey: gelb-braun; süßlich. | |'''Canada Grey:''' gelb-braun; süßlich. | ||
|[[Datei:Apfel Canada Grey.JPG|none|thumb|50px|Canada Grey]] | |[[Datei:Apfel Canada Grey.JPG|none|thumb|50px|Canada Grey]] | ||
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|Cox Orange: gelb-grün bis orange; süß-aromatisch. | |'''Cox Orange:''' gelb-grün bis orange; süß-aromatisch. | ||
|[[Datei:Apfel Cox Orange.JPG|none|thumb|50px|Cox Orange]] | |[[Datei:Apfel Cox Orange.JPG|none|thumb|50px|Cox Orange]] | ||
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|Dalinette: gelblichgrün, Deckfarbe dunkelrot; süß, leicht strohig. | |'''Dalinette:''' gelblichgrün, Deckfarbe dunkelrot; süß, leicht strohig. | ||
|[[Datei:Apfel Dalinette.JPG|none|thumb|50px|Dalinette]] | |[[Datei:Apfel Dalinette.JPG|none|thumb|50px|Dalinette]] | ||
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|Delbar Estivale: Kreuzung aus Stark Jon Grimes x Golden Delicious; Frühsorte, nicht lagerfähig; grünlichgelbe Grundfarbe, sonnenseits rötlich; festes, saftiges Fruchtfleisch; süß, aromatisch. | |'''Delbar Estivale:''' Kreuzung aus Stark Jon Grimes x Golden Delicious; Frühsorte, nicht lagerfähig; grünlichgelbe Grundfarbe, sonnenseits rötlich; festes, saftiges Fruchtfleisch; süß, aromatisch. | ||
|[[Datei:Apfel Delbar Estivale.JPG|none|thumb|50px|Delbar Estivale]] | |[[Datei:Apfel Delbar Estivale.JPG|none|thumb|50px|Delbar Estivale]] | ||
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|Elstar: gelb-grün bis rötlich; süß-säuerlich. | |'''Elstar:''' gelb-grün bis rötlich; süß-säuerlich. | ||
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|Fuji: grünlich bis gelblich grün, Deckfarbe rosa bis dunkelviolett; süß, säurearm. | |'''Fuji:''' grünlich bis gelblich grün, Deckfarbe rosa bis dunkelviolett; süß, säurearm. | ||
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|Gala: rötlich; süß. | |'''Gala:''' rötlich; süß. | ||
|[[Datei:Apfel Gala.JPG|none|thumb|50px|Gala]] | |[[Datei:Apfel Gala.JPG|none|thumb|50px|Gala]] | ||
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|Golden Delicious: gelb bis grünlich; sehr süß. | |'''Golden Delicious:''' gelb bis grünlich; sehr süß. | ||
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|Goldparmäne: grüngelb bis gelb, Deckfarbe orange bis rot; süß-aromatisch. | |'''Goldparmäne:''' grüngelb bis gelb, Deckfarbe orange bis rot; süß-aromatisch. | ||
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|Granny Smith: grün; säuerlich. | |'''Granny Smith:''' grün; säuerlich. | ||
|[[Datei:Apfel Granny Smith.JPG|none|thumb|50px|Granny Smith]] | |[[Datei:Apfel Granny Smith.JPG|none|thumb|50px|Granny Smith]] | ||
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|Idared: gelbgrün, Deckfarbe dunkel- bis purpurrot; mild-säuerlich. | |'''Idared:''' gelbgrün, Deckfarbe dunkel- bis purpurrot; mild-säuerlich. | ||
| | |[[Datei:Apfel Idared.jpg|none|thumb|50px|Idared]] | ||
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|James Grieve: gelblichgrün, Deckfarbe rot; mild-äuerlich | |'''James Grieve:''' gelblichgrün, Deckfarbe rot; mild-äuerlich. | ||
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|Jonagold: grünlich, Deckfarbe rötlich; feinsäuerlich. | |'''Jonagold:''' grünlich, Deckfarbe rötlich; feinsäuerlich. | ||
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|Jonathan: grüngelb, Deckfarbe rot; süß-säuerlich. | |'''Jonathan:''' grüngelb, Deckfarbe rot; süß-säuerlich. | ||
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|Jubilé: gelb, Deckfarbe rot; aromatisch süß. | |'''Jubilé:''' gelb, Deckfarbe rot; aromatisch süß. | ||
|[[Datei:Apfel Jubile.JPG|none|thumb|50px|Jubilé]] | |[[Datei:Apfel Jubile.JPG|none|thumb|50px|Jubilé]] | ||
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|Klarapfel (Sommerapfel, Johannisapfel): grünlich weiß bis strohgelb; Fruchtfleisch hellgelb bis weiß; direkt vom Baum geerntete Früchte sind saftig mit einem säuerlichen Geschmack, schon kurz nach der Ernte werden sie mehlig und trocken; Lagerung nicht möglich. | |'''Klarapfel (Sommerapfel, Johannisapfel):''' grünlich weiß bis strohgelb; Fruchtfleisch hellgelb bis weiß; direkt vom Baum geerntete Früchte sind saftig mit einem säuerlichen Geschmack, schon kurz nach der Ernte werden sie mehlig und trocken; Lagerung nicht möglich. | ||
|[[Datei:Klarapfel.JPG|none|thumb|50px|Klarapfel]] | |[[Datei:Klarapfel.JPG|none|thumb|50px|Klarapfel]] | ||
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|Melrose: grünlich, Deckfarbe rotbraun; süß. | |'''Melrose:''' grünlich, Deckfarbe rotbraun; süß. | ||
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|Pilot: gelb bis orange, Deckfarbe zinnoberrot; süß-säuerlich. | |'''Pilot:''' gelb bis orange, Deckfarbe zinnoberrot; süß-säuerlich. | ||
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|Pinova: gelb, Deckfarbe orangerot; süß-säuerlich, aromatisch. | |'''Pinova:''' gelb, Deckfarbe orangerot; süß-säuerlich, aromatisch. | ||
|[[Datei:Apfel Pinova.JPG|none|thumb|50px|Pinova]] | |[[Datei:Apfel Pinova.JPG|none|thumb|50px|Pinova]] | ||
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|Topaz: gelb, Deckfarbe rot; süß-säuerlich. | |'''Topaz:''' gelb, Deckfarbe rot; süß-säuerlich. | ||
|[[Datei:Apfel Topaz.JPG|none|thumb|50px|Topaz]] | |[[Datei:Apfel Topaz.JPG|none|thumb|50px|Topaz]] | ||
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|Winterrambur: hellgrün, später goldgelb bis rot; süßlich, säurearm. | |'''Winterrambur:''' hellgrün, später goldgelb bis rot; süßlich, säurearm. | ||
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'''Saison:''' Äpfel sind das ganze Jahr über erhältlich. | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Je nach Apfelsorte sind Äpfel sehr gut lagerfähig, teilweise mehrere Monate lang. Ein kühler, dunkler Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit ist ideal. Handelsübliche Äpfel werden oft monatelang unter kontrollierter Atmosphäre (englisch CA = controlled atmosphere) gelagert. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Apfelbäume sind anspruchslos. Sie gedeihen in allen milden Klimazonen und die Bodenbeschaffenheit spielt keine allzu große Rolle. Die Blüten sind frostempfindlich. | |||
Kultur im eigenen Garten: Apfelbäume sind anspruchslos. Sie gedeihen in allen milden Klimazonen und die Bodenbeschaffenheit spielt keine allzu große Rolle. Die Blüten sind frostempfindlich. | |||
===Nährstoffe=== | ===Nährstoffe=== | ||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Der Apfel enthält eine Vielzahl gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe: | |||
*'''Quercetin:''' Ein starkes Flavonoid, das antioxidativ wirkt und Entzündungen hemmen kann | |||
*'''Pektin:''' Ein löslicher Ballaststoff, der die Verdauung fördert und den Cholesterinspiegel senken kann | |||
*'''Polyphenole:''' Sekundäre Pflanzenstoffe mit zellschützender Wirkung; sie unterstützen das Immunsystem | |||
*'''Triterpene (vor allem in der Schale):''' Können krebsvorbeugende Effekte haben | |||
*'''Vitamin C:''' Unterstützt das Immunsystem und wirkt antioxidativ | |||
*'''Kalium, Magnesium, Eisen:''' Wichtige Mineralstoffe für Herz, Nerven und Blutbildung | |||
Besonders konzentriert sind viele dieser Stoffe in der Schale und im Bereich direkt unter der Schale – der Apfel sollte daher möglichst ungeschält gegessen werden. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Apfel ist ein germanisches Wort und bezeichnete ursprünglich wohl den Wildapfel: Das germanische Wort ''aplu'' leitet sich von dem indogermanischen ''ab(e)l'' ab. Das deutsche Wort bildete sich über althochdeutsch ''apful'' und mittelhochdeutsch ''apfel''. | *'''Namensgebung:''' Apfel ist ein germanisches Wort und bezeichnete ursprünglich wohl den Wildapfel: Das germanische Wort ''aplu'' leitet sich von dem indogermanischen ''ab(e)l'' ab. Das deutsche Wort bildete sich über althochdeutsch ''apful'' und mittelhochdeutsch ''apfel''. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als abführend, antiseptisch, appetitanregend, blutstillend, gegen Durchfall wirkend, erfrischend, erweichend, fiebersenkend, harntreibend und tonisch beschrieben.<br>Hildegard von Bingen empfiehlt den Apfel bei Leber- und Milzschmerzen, aber auch bei Migräne. Die Wirkstoffe des Apfels regen den Stoffwechsel an und reinigen das Blut. Frisch geriebene Äpfel werden bei Durchfallerkrankungen gegeben. Das Apfelpektin hat neben der stopfenden auch eine schleimhautschützende und blutgerinnungsfördernde Wirkung. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Kulturapfel ist eine Zuchtform, die entweder durch Kreuzung des Wildapfels ''Malus sylvestris'' mit ''Malus praecox'' und ''Malus dasyphylia'' entstanden ist oder durch eine Kreuzung des Asiatischen Wildapfels ''Malus sieversii'' mit dem Kaukasusapfels ''Malus orientalis''.<br>Vom Kulturapfel sind mehr als eintausend verschiedene Sorten bekannt, die in Sommer-, Herbst- und Winter-Sorten unterschieden werden. Er gilt als wichtigstes Obst der gemäßigten Klimabereiche.<br>Die Rinde des Apfelbaumes wird zum Färben von Wolle und Seide verwendet und ergibt goldgelbe bis gelbbraune Farbtöne. Das Holz wird meist zu Furnieren verarbeitet und dient zur Herstellung von Kunstgegenständen und Holzwerkzeugen. | |||
*'''Mythos/Geschichte:''' Der Apfel wird seit der mittleren Steinzeit kultiviert. In der griechischen Mythologie war der Fruchtbarkeitsgott Dionysos Schöpfer des Apfelbaumes. Er widmete ihn Aphrodite als Sinnbild ihrer Schönheit und Liebe. Eris, die Göttin der Zwietracht, nutzte die Frucht dagegen als Zankapfel, um Streit zu säen. Den Christen gilt der Apfel als Symbol der Unkeuschheit, Versuchung und Erbsünde. Bei den Germanen war die Frucht das Zeichen der Mutterbrust und nährenden Liebe. In Form des Reichsapfels diente er den gekrönten Herrschern als Weltsymbol und Teil der Insignien ihrer Macht. | |||
*'''Magie/Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Gottheiten: Venus, Dionysos, Olwen, Apollo, Hera, Athene, Aphrodite, Diana, Zeus, Iduna; Magische Kräfte: Liebe, Heilung, Unsterblichkeit.<br>In vielen kultischen Handlungen spielt der Apfelbaum eine große Rolle: als Reichsapfel steht er für Macht und Reichtum, aber auch für deren Vergänglichkeit, als Liebesapfel ist er ein Symbol der Fruchtbarkeit und ein Ausdruck für die Erkenntnis und Sünde. <br> Es heißt, dass im Jahr nach einer guten Apfelernte besonders viele Jungen geboren werden. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Apfel gehört zu den ältesten Kult- und Fruchtsymbolen der Menschheit. Seine Bedeutung ist tief in verschiedenen Kulturen und spirituellen Traditionen verwurzelt: | |||
**Chakren:Zuordnung zum Herzchakra (Anahata), wegen seiner Verbindung zu Liebe, Harmonie und innerem Gleichgewicht | |||
**Archetyp: Symbol des Weiblichen, der Fruchtbarkeit und des Verlockenden – zugleich Sinnbild für Erkenntnis und Wandlung | |||
**Geistige Wirkung: Der Apfel wird als Träger der Lebensweisheit gesehen – er führt vom Paradies (Unschuld) über Erkenntnis (Biss in den Apfel) zu Reifung und Bewusstsein | |||
**Mythische Bedeutung: In der nordischen Mythologie galten goldene Äpfel als Nahrung der Unsterblichkeit. In der Bibel steht der Apfel als Symbol für Versuchung, Erkenntnis und den Beginn der menschlichen Eigenverantwortung. | |||
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:04 Uhr
Apfel Malus ist eine weltweit verbreitete Baumfrucht mit knackigem Fruchtfleisch, ausgewogenem Süße-Säure-Verhältnis und großer Sortenvielfalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Malus
Synonyme: Hageapfel, Holzapfel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Unterfamilie: Spiraeoideae
- Tribus: Pyreae
- Gattung: Apfel Malus
Die Gattung Malus umfasst ca. fünfzig Arten, die bekannteste und wirtschaftlich bedeutendste Art ist der Kulturapfel Malus × domestica. Weitere Arten:
- Beerenapfel Malus baccata
- Japanischer Wildapfel Malus floribunda
- Kaukasusapfel, Orientapfel Malus orientalis
- Pflaumenblättriger Apfel Malus prunifolia
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Beschreibung
Wildapfel Malus sylvestris:
- Vorkommen: Europa, Vorderasien.
- Standorte: Auwälder, steinige, nicht zu trockene Gebüsche; braucht nicht zu trockene, nährstoffreiche, lockere und daher oft steinige Lehmböden; kalkliebend; selten.
- Kennzeichen: Sommergrüner Baum, selten mittelhoher Strauch; Rinde graubraun, längsrissig; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, nie ganzrandig, sondern feiner oder grober gezähnt, eiförmig bis rundlich-eiförmig, auf der Oberseite mit deutlich eingesenkten Nerven, auf der Unterseite mit hervorstehenden Nerven, kahl oder schütter behaart; Blüten in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis vier Zentimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß und außen rosa, zwanzig oder mehr Staubblätter, Staubblätter gelb; Blütezeit: April bis Mai; Frucht Apfel.
Kulturapfel Malus × domestica:
- Vorkommen: Asien, Europa, weltweit kultiviert.
- Standorte: Nährstoffreiche, kalkreiche, lockere Lehmböden.
- Kennzeichen: Sommergrüner, acht bis fünfzehn Meter hoher Baum mit ausladender Krone; Zweige dornlos, junge Zweige filzig; Blätter wechselständig, oval bis eiförmig oder elliptisch, meist gesägt, selten ganzrandig und manchmal gelappt, an der Blattunterseite behaart; Blüten einzeln oder in traubig-doldigen Blütenständen, zwei bis fünf Zemtimeter im Durchmesser, weiß oder rosa oder innen weiß, außen rosa; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht Apfel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten im April bis Juni; Früchte und Blätter August bis Oktober.
Äpfel zählen zu den klimakterischen Früchten, d.h. sie reifen nach der Ernte nach. Der Geschmack ist abhängig von der Apfelsorte, klimatischen Faktoren, dem Erntezeitpunkt und der Lagerdauer nach der Ernte und ist mehr oder weniger süß bis säuerlich.
Alphabetische Übersicht verschiedener Apfelsorten mit Angaben zum Geschmacksprofil:
Saison: Äpfel sind das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Je nach Apfelsorte sind Äpfel sehr gut lagerfähig, teilweise mehrere Monate lang. Ein kühler, dunkler Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit ist ideal. Handelsübliche Äpfel werden oft monatelang unter kontrollierter Atmosphäre (englisch CA = controlled atmosphere) gelagert.
Kultur im eigenen Garten: Apfelbäume sind anspruchslos. Sie gedeihen in allen milden Klimazonen und die Bodenbeschaffenheit spielt keine allzu große Rolle. Die Blüten sind frostempfindlich.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 85,0 |
Kohlenhydrate | 11,4 |
Eiweiße | 0,3 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 2,0 |
Mineralstoffe | 0,3 |
Besondere Inhaltsstoffe
Der Apfel enthält eine Vielzahl gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe:
- Quercetin: Ein starkes Flavonoid, das antioxidativ wirkt und Entzündungen hemmen kann
- Pektin: Ein löslicher Ballaststoff, der die Verdauung fördert und den Cholesterinspiegel senken kann
- Polyphenole: Sekundäre Pflanzenstoffe mit zellschützender Wirkung; sie unterstützen das Immunsystem
- Triterpene (vor allem in der Schale): Können krebsvorbeugende Effekte haben
- Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und wirkt antioxidativ
- Kalium, Magnesium, Eisen: Wichtige Mineralstoffe für Herz, Nerven und Blutbildung
Besonders konzentriert sind viele dieser Stoffe in der Schale und im Bereich direkt unter der Schale – der Apfel sollte daher möglichst ungeschält gegessen werden.
Wissenswertes
- Namensgebung: Apfel ist ein germanisches Wort und bezeichnete ursprünglich wohl den Wildapfel: Das germanische Wort aplu leitet sich von dem indogermanischen ab(e)l ab. Das deutsche Wort bildete sich über althochdeutsch apful und mittelhochdeutsch apfel.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, antiseptisch, appetitanregend, blutstillend, gegen Durchfall wirkend, erfrischend, erweichend, fiebersenkend, harntreibend und tonisch beschrieben.
Hildegard von Bingen empfiehlt den Apfel bei Leber- und Milzschmerzen, aber auch bei Migräne. Die Wirkstoffe des Apfels regen den Stoffwechsel an und reinigen das Blut. Frisch geriebene Äpfel werden bei Durchfallerkrankungen gegeben. Das Apfelpektin hat neben der stopfenden auch eine schleimhautschützende und blutgerinnungsfördernde Wirkung.
- Nutzpflanze: Der Kulturapfel ist eine Zuchtform, die entweder durch Kreuzung des Wildapfels Malus sylvestris mit Malus praecox und Malus dasyphylia entstanden ist oder durch eine Kreuzung des Asiatischen Wildapfels Malus sieversii mit dem Kaukasusapfels Malus orientalis.
Vom Kulturapfel sind mehr als eintausend verschiedene Sorten bekannt, die in Sommer-, Herbst- und Winter-Sorten unterschieden werden. Er gilt als wichtigstes Obst der gemäßigten Klimabereiche.
Die Rinde des Apfelbaumes wird zum Färben von Wolle und Seide verwendet und ergibt goldgelbe bis gelbbraune Farbtöne. Das Holz wird meist zu Furnieren verarbeitet und dient zur Herstellung von Kunstgegenständen und Holzwerkzeugen.
- Mythos/Geschichte: Der Apfel wird seit der mittleren Steinzeit kultiviert. In der griechischen Mythologie war der Fruchtbarkeitsgott Dionysos Schöpfer des Apfelbaumes. Er widmete ihn Aphrodite als Sinnbild ihrer Schönheit und Liebe. Eris, die Göttin der Zwietracht, nutzte die Frucht dagegen als Zankapfel, um Streit zu säen. Den Christen gilt der Apfel als Symbol der Unkeuschheit, Versuchung und Erbsünde. Bei den Germanen war die Frucht das Zeichen der Mutterbrust und nährenden Liebe. In Form des Reichsapfels diente er den gekrönten Herrschern als Weltsymbol und Teil der Insignien ihrer Macht.
- Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Gottheiten: Venus, Dionysos, Olwen, Apollo, Hera, Athene, Aphrodite, Diana, Zeus, Iduna; Magische Kräfte: Liebe, Heilung, Unsterblichkeit.
In vielen kultischen Handlungen spielt der Apfelbaum eine große Rolle: als Reichsapfel steht er für Macht und Reichtum, aber auch für deren Vergänglichkeit, als Liebesapfel ist er ein Symbol der Fruchtbarkeit und ein Ausdruck für die Erkenntnis und Sünde.
Es heißt, dass im Jahr nach einer guten Apfelernte besonders viele Jungen geboren werden.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Apfel gehört zu den ältesten Kult- und Fruchtsymbolen der Menschheit. Seine Bedeutung ist tief in verschiedenen Kulturen und spirituellen Traditionen verwurzelt:
- Chakren:Zuordnung zum Herzchakra (Anahata), wegen seiner Verbindung zu Liebe, Harmonie und innerem Gleichgewicht
- Archetyp: Symbol des Weiblichen, der Fruchtbarkeit und des Verlockenden – zugleich Sinnbild für Erkenntnis und Wandlung
- Geistige Wirkung: Der Apfel wird als Träger der Lebensweisheit gesehen – er führt vom Paradies (Unschuld) über Erkenntnis (Biss in den Apfel) zu Reifung und Bewusstsein
- Mythische Bedeutung: In der nordischen Mythologie galten goldene Äpfel als Nahrung der Unsterblichkeit. In der Bibel steht der Apfel als Symbol für Versuchung, Erkenntnis und den Beginn der menschlichen Eigenverantwortung.