Noni: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Morinda citrifolia''<br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Morinda citrifolia''<br>
Synonyme: Indischer Maulbeerbaum, Indischer Maulbeerstrauch, Nonibaum.
'''Synonyme:''' Indischer Maulbeerbaum, Indischer Maulbeerstrauch, Käsefrucht, Kopralbaum, Nonibaum.


===Systematik===
===Systematik===
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*Gattung: ''Morinda''
*Gattung: ''Morinda''
*Art: Noni
*Art: Noni
Die Gattung ''Morinda'' umfasst rund 80 Arten, ''Morinda citrifolia'' ist die bekannteste aufgrund ihrer Verwendung als Heil- und Nahrungspflanze.


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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Südindien, Malaiisches Archipel, tropisches Australien; kultiviert in Mittelamerika; wächst ursprünglich küstennah.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Noni stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum, insbesondere von den Inseln Indonesiens und Australiens. Heute ist sie weit verbreitet in Polynesien, Indien, Südostasien, Afrika, der Karibik und auf Hawaii. Sie wächst bevorzugt in Küstennähe und auf vulkanischen Böden.


Kennzeichen: Bis zu sechs Meter hoher Baum oder Strauch; Borke grau bis braun, leicht rissig; Blätter gegenständig, glänzend dunkelgrün, dreizehn bis achtundzwanzig Zentimeter lang und sechs bis sechzehn Zentimeter breit, an der Unterseite entlang der Mittelrippe winzige Haarbüschel; Blüten in büschelig angehäuften Blütenständen, Einzelblüte fünfzählig, weiß, bis dreizehn Millimeter lang; Sammelsteinfrucht, bis zehn Zentimeter lang.
*'''Kennzeichen:''' Bis zu sechs Meter hoher Baum oder Strauch; Borke grau bis braun, leicht rissig; Blätter gegenständig, glänzend dunkelgrün, dreizehn bis achtundzwanzig Zentimeter lang und sechs bis sechzehn Zentimeter breit, an der Unterseite entlang der Mittelrippe winzige Haarbüschel; Blüten in büschelig angehäuften Blütenständen, Einzelblüte fünfzählig, weiß, bis dreizehn Millimeter lang; Sammelsteinfrucht, bis zehn Zentimeter lang.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Der Geschmack der Frucht wird als würzig, nach Harzer Käse schmeckend beschrieben. Bei Überreife wird der Geschmack leicht säuerlich. [[Die instinktive Sperre]] macht sich durch ein Brennen auf der Zunge bemerkbar.
Die Noni-Frucht ist roh essbar, jedoch geschmacklich und olfaktorisch sehr speziell. Bei voller Reife entwickelt sie einen intensiven, käsigen bis ammoniakartigen Geruch. Das Fruchtfleisch ist weich, glasig, leicht schleimig und enthält viele kleine, harte Samen. Geschmacklich ist Noni leicht bitter, leicht säuerlich und deutlich herb.
 
Instinktive Rohköstler berichten von einem sehr klaren Sättigungssignal, oft nach wenigen Bissen. Noni gilt in der Rohkost als Reinigungsfrucht, wird aber wegen ihres strengen Aromas meist nur in kleinen Mengen verzehrt.
 
'''Saison:''' In tropischen Regionen fast ganzjährig verfügbar. In Europa als Importware sehr selten.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frische Früchte sind empfindlich und bei Zimmertemperatur nur wenige Tage lagerfähig. Sie reifen nach der Ernte zügig nach. Wegen des starken Geruchs getrennt lagern. Kühlung verzögert die Reifung leicht.
 
===Nährstoffe===
Durchschnittswerte frischer Früchte ohne Kerne:
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!Nährstoff
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Noni-Frucht enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe, die für ihre traditionellen Anwendungen mitverantwortlich gemacht werden:
*'''Scopoletin:''' Reguliert den Blutdruck, entzündungshemmend, antimikrobiell
*'''Morindin (Anthrachinon-Vorstufe):''' Leber- und stoffwechselanregend, schwach abführend
*'''Iridoide (z. B. Deacetylasperulosid):''' Zellschützend, antioxidativ
*'''Kumarine und Lignane (Spuren):''' Immunmodulierend, hormonell wirkend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Nutzpflanze: Der gelbe Saft der Früchte wurde bei den Einwohnern der polynesischen Inseln als Färbemittel verwendet.
*'''Namensgebung:''' „Noni“ ist der polynesische Name, vor allem auf Hawaii und Tahiti gebräuchlich. ''Morinda'' stammt vom lateinischen „morus“ (Maulbeere) und „indica“ (indisch), obwohl keine direkte Verwandtschaft zur Maulbeere besteht. Der Artname ''citrifolia'' bezieht sich auf die zitronenblattähnliche Form des Laubs.
 
*'''Heilkunde:''' In der polynesischen und indischen Naturmedizin wird Noni seit Jahrhunderten als Multitalent zur inneren Reinigung, Stärkung, Wundheilung, Hautpflege, Schmerzbehandlung und Immunmodulation verwendet. Noni-Saft wurde traditionell fermentiert getrunken. Die moderne Naturheilkunde verwendet Extrakte, Saft, Kapseln oder Pulver. Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht abschließend belegt, viele Studien weisen auf antioxidative, antitumorale und antimikrobielle Effekte hin.
 
*'''Nutzpflanze:''' Noni wird heute in verschiedenen tropischen Ländern angebaut, vor allem zur Gewinnung von Noni-Saft, -Pulver und -Öl (aus den Samen). In der Permakultur ist sie wegen ihrer Standortansprüche weniger verbreitet, spielt aber in Agroforstsystemen Polynesiens eine bedeutende Rolle.<br>Der gelbe Saft der Früchte wurde bei den Einwohnern der polynesischen Inseln als Färbemittel verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Noni gilt auf vielen Inseln Polynesiens als heilige Pflanze, die von den Ahnen verehrt wurde. Ihr Saft wurde von Heilern (Kahuna) verwendet, um Körper und Geist zu reinigen. Auch in Kriegs- und Übergangsritualen war sie Bestandteil der geistigen Vorbereitung.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Pflanze wurde als Schutzpflanze gegen Krankheit und geistige Besetzung genutzt. Der beißende Geruch der Frucht galt als abwehrend gegen „böse Geister“ oder destruktive Energien. Auch heute wird in manchen Regionen noch mit Noni geräuchert oder gesegnet.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Noni symbolisiert tiefgreifende Reinigung, Umwandlung und geistige Klarheit. Ihr intensives Aroma weist auf ihre Rolle als Konfrontationspflanze hin – sie wirkt aufrüttelnd und klärend. Spirituell ist sie dem Sakral- und Stirnchakra zugeordnet: Sie bringt innere Wahrnehmung mit körperlicher Entgiftung in Einklang. Archetypisch verkörpert sie die „schmerzhafte Heilerin“, die durch Überwindung des Ekels zu neuer Kraft führt.
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2025, 19:27 Uhr

Wissenschaftliche Namen: Morinda citrifolia
Synonyme: Indischer Maulbeerbaum, Indischer Maulbeerstrauch, Käsefrucht, Kopralbaum, Nonibaum.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Enzianartige Gentianales
  • Familie: Rötegewächse Rubiaceae
  • Gattung: Morinda
  • Art: Noni

Die Gattung Morinda umfasst rund 80 Arten, Morinda citrifolia ist die bekannteste aufgrund ihrer Verwendung als Heil- und Nahrungspflanze.

Nonibaum, junge Pflanze
Nonibaum
Noni

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Noni stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum, insbesondere von den Inseln Indonesiens und Australiens. Heute ist sie weit verbreitet in Polynesien, Indien, Südostasien, Afrika, der Karibik und auf Hawaii. Sie wächst bevorzugt in Küstennähe und auf vulkanischen Böden.
  • Kennzeichen: Bis zu sechs Meter hoher Baum oder Strauch; Borke grau bis braun, leicht rissig; Blätter gegenständig, glänzend dunkelgrün, dreizehn bis achtundzwanzig Zentimeter lang und sechs bis sechzehn Zentimeter breit, an der Unterseite entlang der Mittelrippe winzige Haarbüschel; Blüten in büschelig angehäuften Blütenständen, Einzelblüte fünfzählig, weiß, bis dreizehn Millimeter lang; Sammelsteinfrucht, bis zehn Zentimeter lang.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Noni-Frucht ist roh essbar, jedoch geschmacklich und olfaktorisch sehr speziell. Bei voller Reife entwickelt sie einen intensiven, käsigen bis ammoniakartigen Geruch. Das Fruchtfleisch ist weich, glasig, leicht schleimig und enthält viele kleine, harte Samen. Geschmacklich ist Noni leicht bitter, leicht säuerlich und deutlich herb.

Instinktive Rohköstler berichten von einem sehr klaren Sättigungssignal, oft nach wenigen Bissen. Noni gilt in der Rohkost als Reinigungsfrucht, wird aber wegen ihres strengen Aromas meist nur in kleinen Mengen verzehrt.

Saison: In tropischen Regionen fast ganzjährig verfügbar. In Europa als Importware sehr selten.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sind empfindlich und bei Zimmertemperatur nur wenige Tage lagerfähig. Sie reifen nach der Ernte zügig nach. Wegen des starken Geruchs getrennt lagern. Kühlung verzögert die Reifung leicht.

Nährstoffe

Durchschnittswerte frischer Früchte ohne Kerne:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 88,0
Kohlenhydrate 5,5
Eiweiße 1,3
Fette 0,2
Rohfasern 2,4
Mineralstoffe 0,9
Vitamin C 30–55 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Noni-Frucht enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe, die für ihre traditionellen Anwendungen mitverantwortlich gemacht werden:

  • Scopoletin: Reguliert den Blutdruck, entzündungshemmend, antimikrobiell
  • Morindin (Anthrachinon-Vorstufe): Leber- und stoffwechselanregend, schwach abführend
  • Iridoide (z. B. Deacetylasperulosid): Zellschützend, antioxidativ
  • Kumarine und Lignane (Spuren): Immunmodulierend, hormonell wirkend

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Noni“ ist der polynesische Name, vor allem auf Hawaii und Tahiti gebräuchlich. Morinda stammt vom lateinischen „morus“ (Maulbeere) und „indica“ (indisch), obwohl keine direkte Verwandtschaft zur Maulbeere besteht. Der Artname citrifolia bezieht sich auf die zitronenblattähnliche Form des Laubs.
  • Heilkunde: In der polynesischen und indischen Naturmedizin wird Noni seit Jahrhunderten als Multitalent zur inneren Reinigung, Stärkung, Wundheilung, Hautpflege, Schmerzbehandlung und Immunmodulation verwendet. Noni-Saft wurde traditionell fermentiert getrunken. Die moderne Naturheilkunde verwendet Extrakte, Saft, Kapseln oder Pulver. Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht abschließend belegt, viele Studien weisen auf antioxidative, antitumorale und antimikrobielle Effekte hin.
  • Nutzpflanze: Noni wird heute in verschiedenen tropischen Ländern angebaut, vor allem zur Gewinnung von Noni-Saft, -Pulver und -Öl (aus den Samen). In der Permakultur ist sie wegen ihrer Standortansprüche weniger verbreitet, spielt aber in Agroforstsystemen Polynesiens eine bedeutende Rolle.
    Der gelbe Saft der Früchte wurde bei den Einwohnern der polynesischen Inseln als Färbemittel verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Die Noni gilt auf vielen Inseln Polynesiens als heilige Pflanze, die von den Ahnen verehrt wurde. Ihr Saft wurde von Heilern (Kahuna) verwendet, um Körper und Geist zu reinigen. Auch in Kriegs- und Übergangsritualen war sie Bestandteil der geistigen Vorbereitung.
  • Magie und Brauchtum: Die Pflanze wurde als Schutzpflanze gegen Krankheit und geistige Besetzung genutzt. Der beißende Geruch der Frucht galt als abwehrend gegen „böse Geister“ oder destruktive Energien. Auch heute wird in manchen Regionen noch mit Noni geräuchert oder gesegnet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Noni symbolisiert tiefgreifende Reinigung, Umwandlung und geistige Klarheit. Ihr intensives Aroma weist auf ihre Rolle als Konfrontationspflanze hin – sie wirkt aufrüttelnd und klärend. Spirituell ist sie dem Sakral- und Stirnchakra zugeordnet: Sie bringt innere Wahrnehmung mit körperlicher Entgiftung in Einklang. Archetypisch verkörpert sie die „schmerzhafte Heilerin“, die durch Überwindung des Ekels zu neuer Kraft führt.