Balsambirne
Wissenschaftliche Namen: Momordica charantia
Synonyme: Bittermelone, Balsambirne, Bittergurke, Karela, Ampalaya, Bittere Gurke.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
- Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
- Gattung: Bittermelonen Momordica
- Art: Balsambirne
Die Gattung Momordica umfasst weitere Kulturpflanzen: In Indien verwendet man die Kartoli Momordica dioica, im tropischen Amerika den Balsamapfel Momordica balsamina.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus dem tropischen Asien und Afrika stammend, heute in vielen tropischen und subtropischen Regionen kultiviert, u.a. Indien, Südostasien, Karibik, Mittelamerika.
- Kennzeichen: Mehrjährige, aber meist nur einjährig kultivierte Kletterpflanze mit gefurchten, kantigen, zehn Meter langen Stengeln; Blätter wechselständig, im Umriss rundlich, sortenabhängig tief handförmig gelappt, etwa zehn Zentimeter lang und ebenso breit; Blüten eingeschlechtlich, gelb, öffnen sich nur einmal; Beerenfrüchte gurkenartig, kurz zugespitzt, aber gerippt und mit rauer, stark blasig warziger Schale; Fruchtfleisch weiß bis rötlich, mit roten Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die fleischige Fruchtwand der Bittergurke umschließt ein rötliches Fruchtmark, in welches ovale, abgeflachte Samen eingebettet sind. Das Mark hat einen bitteren Geschmack, deshalb auch der Name "Bittergurke". Junge, unreife Früchte schmecken milder. Die jungen Blätter und Triebe sind ebenfalls essbar.
Saison: In tropischen Ländern ganzjährig, sonst in den Sommermonaten erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Gekühlt ist die Frucht mehrere Wochen lang haltbar.
Anzucht: Die Samen werden unter Glas ausgesät und nach dem letzten Frost mit achtzig Zentimeter Abstand nach allen Seiten hin auspflanzt. Die Pflanzen werden nicht ausgeizt. Sie werden bis drei Meter hoch und brauchen eine Rankhilfe. Wegen des hohen Wärmebedarfs sollte man sie am besten unter Glas oder an einer Südwand anbauen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 94,0 |
Kohlenhydrate | 3,7 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 2,8 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Vitamin C | 84 mg |
Kalzium | 19 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Bittermelone enthält zahlreiche Bitterstoffe und bioaktive Pflanzenstoffe mit heilkundlicher Bedeutung:
- Charantin: blutzuckersenkend, insulinähnliche Wirkung
- Momordicin: Bitterstoff mit antientzündlichen Eigenschaften
- Vicine: beeinflusst Glukosestoffwechsel, antioxidativ
- Lectine: immunmodulierend und antitumoral
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Momordica kommt vom lateinischen „momordere“ = beißen und spielt auf die gezahnten Blattränder an. Der Artname charantia verweist auf die Bitterkeit der Pflanze.
- Heilkunde: Die Balsambirne wird in den Ursprungsländern bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt. Es wurde eine das Abwehrsystem stärkende Wirkung nachgewiesen, daher wird die Balsambirne als Nahrungsergänzung bei Infektionen, Krebserkrankungen und AIDS/HIV eingesetzt. Außerdem soll sie gegen Diabetes-Typ-II wirken. In Togo wird sie bei Viren- und Darmerkrankungen und in Indien gegen Wurmbefall verwendet.
- Nutzpflanze: Weltweit als Heil- und Gemüsepflanze kultiviert. Die unreifen Früchte werden roh, gekocht oder fermentiert verwendet. Auch Blätter und Samen finden in der traditionellen Medizin Verwendung.
- Mythos und Geschichte:
In Indien gilt die Bittermelone als Geschenk des Dschungels zur Reinigung von Körper und Geist. In der traditionellen asiatischen Symbolik steht sie für „Reinigung durch Leiden“.
- Magie und Brauchtum:
Die Frucht wurde früher in Riten zur „Austreibung von inneren Dämonen“ verwendet. In Ritualen wird sie manchmal zur Reinigung von Räumen und zur Abwehr negativer Einflüsse eingesetzt.
- Symbolik und spirituelle Deutung:
Die Bittermelone symbolisiert die Akzeptanz des Unangenehmen als Weg zur inneren Klarheit. Sie fördert Mut zur Selbsterkenntnis, hilft alte Muster zu durchbrechen und schenkt dem Herzchakra Zugang zu tieferer Wahrheit. Archetypisch steht sie für den „Wunden Heiler“, der über den Schmerz zur Kraft findet.