Abiu

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Abiu Pouteria caimito ist eine tropische Frucht mit karamellartigem Fruchtfleisch und mildem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Pouteria caimito
Synonyme: Gelber Sternapfel, Caimito do Amazonas, Yellow Star Apple, Abieiro, Temareque

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Sapotengewächse Sapotaceae
  • Gattung: Pouteria
  • Art: Abiu

Die Gattung Pouteria umfasst über 150 Arten. Dazu gehören außerdem:

Abiu

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus dem westlichen Amazonasbecken, insbesondere Brasilien, Peru und Kolumbien. Heute kultiviert in vielen tropischen Gebieten, u. a. in Australien, Südostasien und auf Hawaii.
  • Kennzeichen: Kleinbaum oder großer Strauch, in Kultur meist vier bis zehn Meter hoch, in freier Wildbahn bis zwanzig Meter hoch. Die Blätter sind länglich, ganzrandig und wechselständig angeordnet, glänzend und ledrig. Die kleinen, achselständigen Blüten sind glockenförmig, grünlich-weiß und duften angenehm. Die Frucht ist rundlich bis elliptisch, etwa sechs bis zwölf Zentimeter groß, mit glatter, gelber Schale. Das Fruchtfleisch ist weißlich bis leicht durchscheinend, geleeartig bis cremig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Unreife Früchte enthalten einen zähflüssigen Milchsaft (Latex), der klebrig und unangenehm sein kann. Reif sind sie saftig, cremig und angenehm süß – mit Aromen, die an Vanillepudding, Karamell oder Birne erinnern. Manche Sorten weisen einen leicht käsigen oder eiweißartigen Beigeschmack auf, was sie für Rohköstler interessant macht.

Verzehr: Die Frucht kann direkt aus der Schale gelöffelt werden. Die Schale selbst ist nicht essbar. Vorsicht beim Verzehr, der Milchsaft kann kleben.

Saison: Vor allem März bis April, teils auch verlängert bei tropischen Anbaubedingungen.

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind druckempfindlich und nur wenige Tage haltbar. Am besten frisch verzehren oder kühl lagern.

Nährstoffe

Die Abiu ist kohlenhydratreich und enthält moderate Mengen an Ballaststoffen und Vitamin C. Der Eiweißgehalt ist für eine Frucht relativ hoch.

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 70,1
Kohlenhydrate 22,0
Eiweiße 2,1
Fette 1,1
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 0,7

Besondere Inhaltsstoffe

Die Frucht von Pouteria caimito (Caimito, Gelber Sternapfel) enthält eine Vielzahl wertvoller bioaktiver Verbindungen:

  • Carotinoide (v. a. β-Carotin): Vorstufe von Vitamin A, wichtig für Haut, Augen und Zellschutz
  • Ascorbinsäure (Vitamin C): stark antioxidativ, stärkt das Immunsystem, fördert die Eisenaufnahme
  • Polyphenole (v. a. Flavonoide): antioxidativ, entzündungshemmend, zellschützend
  • Triterpene (z. B. Lupeol, β-Amyrin): entzündungshemmend, antimikrobiell, leberschützend
  • Ballaststoffe (Pektin, Zellulose): fördern die Verdauung, unterstützen den Blutzuckerausgleich

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Abiu“ stammt aus indigenen Sprachen Brasiliens und wurde über das Portugiesische verbreitet. Der botanische Artname caimito verweist auf Ähnlichkeiten mit anderen Sternapfelfrüchten (z. B. Chrysophyllum cainito), ist jedoch nicht taxonomisch verwandt.
  • Heilkunde: In der südamerikanischen Volksmedizin werden Früchte, Blätter und Milchsaft traditionell genutzt:
    • Die Frucht gilt als schleimlösend und hustenlindernd.
    • Bei Entzündungen im Mundraum oder Magen-Darm-Bereich wird das Fruchtfleisch roh empfohlen.
    • Der Milchsaft wurde lokal zur Behandlung von Warzen, Schnittwunden und parasitären Hautkrankheiten genutzt.
    • Der Verzehr soll beruhigend auf das Nervensystem wirken.
  • Nutzpflanze:
    • Als tropisches Obst ist die Abiu beliebt auf lokalen Märkten und zunehmend im Export vertreten.
    • Aufgrund ihrer empfindlichen Natur wird sie selten weit transportiert.
    • In der Permakultur wird der Baum wegen seiner tiefen Wurzelstruktur und seiner Fruchtvielfalt geschätzt.
    • Das Holz ist hell, mittelhart und kann als Brennholz oder für einfache Konstruktionen verwendet werden.
  • Magie und Brauchtum: In Brasilien und Teilen Perus gilt der Abiu-Baum als Baum des inneren Friedens. Es heißt, wer unter einem Abiu-Baum meditiert, könne Klarheit über anstehende Entscheidungen gewinnen. In manchen Gegenden werden Früchte zu rituellen Opfergaben oder als Teil von Segensfesten dargebracht, vor allem in Zusammenhang mit Fruchtbarkeit, Dankbarkeit und familiärem Wohlstand.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Abiu-Frucht steht symbolisch für Sanftmut, innere Süße und Regeneration. Ihre puddingartige Konsistenz und cremige Textur machen sie zum Sinnbild für Trost, Geborgenheit und nährende Energie. Spirituell wird sie dem Herzchakra zugeordnet, da sie emotionale Ausgewogenheit fördern und sanfte Heilung unterstützen soll. In rohköstlicher Deutung kann sie als Frucht der „inneren Ruhe“ betrachtet werden – ideal zur Erdung und harmonischen Entfaltung.